Erektion: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Zitat2|Der Parasympathicus aus den Segmenten S2-S4 bewirkt über die Nn. splanchnici pelvini (Nn. erigentes) eine Vasodilation in den Schwellkörpern (Corpora cavernosa) der Genitalorgane. Über den N. pudendus werden der M. sphincter urethrae sowie die Mm. ischiocavernosus und bulbospongiosus innerviert. Stimmulation des Parasympathicus bewirkt eine Erektion.<br> | {{Zitat2|Der Parasympathicus aus den Segmenten S2-S4 bewirkt über die Nn. splanchnici pelvini (Nn. erigentes) eine Vasodilation in den Schwellkörpern (Corpora cavernosa) der Genitalorgane. Über den N. pudendus werden der M. sphincter urethrae sowie die Mm. ischiocavernosus und bulbospongiosus innerviert. Stimmulation des Parasympathicus bewirkt eine Erektion.<br> | ||
=== Störungen der Genitalfunktionen === | |||
Bei einer zerviko-thorakalen Querschnittslähmung kommt es zur Impotenz. Es können dabei reflektorisch Priapismus sowie gelegentlich auch Ejakulationen auftreten. Nach Querschnittslähmungen ist eine Hodenatrophie beobachtet worden.<br> | Bei einer zerviko-thorakalen Querschnittslähmung kommt es zur Impotenz. Es können dabei reflektorisch Priapismus sowie gelegentlich auch Ejakulationen auftreten. Nach Querschnittslähmungen ist eine Hodenatrophie beobachtet worden.<br> | ||
Bei einer isolierten Läsion im Bereich von S2 bis S4 ist ebenfalls Impotenz die Folge. Weder Erektion noch Ejakulation sind möglich.<ref>Mathias Bähr, Michael Frotscher: Nerologisch-topische Diagnostik. Anatomie - Funktion - Klinik. 10. Aufl. Stuttgart 2014, 333f.</ref>}} | Bei einer isolierten Läsion im Bereich von S2 bis S4 ist ebenfalls Impotenz die Folge. Weder Erektion noch Ejakulation sind möglich.<ref>Mathias Bähr, Michael Frotscher: Nerologisch-topische Diagnostik. Anatomie - Funktion - Klinik. 10. Aufl. Stuttgart 2014, 333f.</ref>}} | ||
=== Postmortale Erektion === | |||
Als [https://de.wikipedia.org/wiki/Postmortale_Erektion Postmortale Erektion] wird eine Erektion des Penis eines Verstorbenen bezeichnet, die nach dem Eintritt des Todes entsteht. Dies kann geschehen, wenn der Mann in vertikaler oder auch hängender Position oder mit dem Gesicht zum Boden stirbt und der Leichnam nach dem Tod in dieser Position verbleibt. Es handelt sich bei dieser Form der Erektion um einen Blutstau, der durch die Schwerkraft des abfließenden Bluts erzeugt wird, welches nicht mehr durch den Blutkreislauf und den Herzdruck im Körper verteilt wird. | |||
Version vom 25. November 2018, 23:24 Uhr
Kritiker führen immer wieder auf, dass männliche Hirntote eine Erektion haben können. Aus diesem Grund sei hier Erektion aus der Sicht der Medizin betrachtet.
Der Parasympathicus aus den Segmenten S2-S4 bewirkt über die Nn. splanchnici pelvini (Nn. erigentes) eine Vasodilation in den Schwellkörpern (Corpora cavernosa) der Genitalorgane. Über den N. pudendus werden der M. sphincter urethrae sowie die Mm. ischiocavernosus und bulbospongiosus innerviert. Stimmulation des Parasympathicus bewirkt eine Erektion.Störungen der GenitalfunktionenBei einer zerviko-thorakalen Querschnittslähmung kommt es zur Impotenz. Es können dabei reflektorisch Priapismus sowie gelegentlich auch Ejakulationen auftreten. Nach Querschnittslähmungen ist eine Hodenatrophie beobachtet worden. |
Postmortale Erektion
Als Postmortale Erektion wird eine Erektion des Penis eines Verstorbenen bezeichnet, die nach dem Eintritt des Todes entsteht. Dies kann geschehen, wenn der Mann in vertikaler oder auch hängender Position oder mit dem Gesicht zum Boden stirbt und der Leichnam nach dem Tod in dieser Position verbleibt. Es handelt sich bei dieser Form der Erektion um einen Blutstau, der durch die Schwerkraft des abfließenden Bluts erzeugt wird, welches nicht mehr durch den Blutkreislauf und den Herzdruck im Körper verteilt wird.
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Mathias Bähr, Michael Frotscher: Nerologisch-topische Diagnostik. Anatomie - Funktion - Klinik. 10. Aufl. Stuttgart 2014, 333f.