Jahi McMath: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 16: Zeile 16:
Angela Speth veröffentlichte am 21.05.2018 in Medscape den Artikel "Gefangen im Niemandsland: Eine 'chronisch Überlebende' entfacht die Diskussion um Trennlinie zwischen Leben und Tod neu." Gut recherchiert stellt sie die Sachlage dar.<ref name="Speth">Angela Speth: Gefangen im Niemandsland: Eine 'chronisch Überlebende' entfacht die Diskussion um Trennlinie zwischen Leben und Tod neu. (Medscape 21.05.2018) Nach: https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4906962 Zugriff am 22.12.2018.</ref>
Angela Speth veröffentlichte am 21.05.2018 in Medscape den Artikel "Gefangen im Niemandsland: Eine 'chronisch Überlebende' entfacht die Diskussion um Trennlinie zwischen Leben und Tod neu." Gut recherchiert stellt sie die Sachlage dar.<ref name="Speth">Angela Speth: Gefangen im Niemandsland: Eine 'chronisch Überlebende' entfacht die Diskussion um Trennlinie zwischen Leben und Tod neu. (Medscape 21.05.2018) Nach: https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4906962 Zugriff am 22.12.2018.</ref>


Es wurde [[Alan Shewmon]] hinzugezogen. Er beobachtete er sie 6 Stunden lang. "Dabei glaubte er zu bemerken, dass Bewegungen gehäuft erfolgten, wenn die Mutter ihr Anweisungen erteilte. Weil Dutzende von Videoaufzeichnungen, die er analysierte, diesen Eindruck zu bestätigen schienen, schloss er, das Mädchen habe zwar anfangs die Bedingungen des Hirntods erfüllt, aber inzwischen gelte das nicht mehr."<ref group="Anm.">Angela Speth verweist hierauf: "Die Reporterin des New Yorker verweist darauf, dass nach den Erfahrungen mit Terri Schiavo, die 15 Jahre im Wachkoma lag, sogar scheinbar objektiven Materialien gegenüber Vorsicht geboten ist: Ihre Familie hatte Videoclips so bearbeitet, dass die Zuschauer den Eindruck erhielten, als folge die schwer hirngeschädigte Frau anwesenden Besuchern mit den Augen. Tatsächlich jedoch war sie blind."
Es wurde [[Alan Shewmon]] hinzugezogen. Er beobachtete er sie 6 Stunden lang. "Dabei glaubte er zu bemerken, dass Bewegungen gehäuft erfolgten, wenn die Mutter ihr Anweisungen erteilte. Weil Dutzende von Videoaufzeichnungen, die er analysierte, diesen Eindruck zu bestätigen schienen, schloss er, das Mädchen habe zwar anfangs die Bedingungen des Hirntods erfüllt, aber inzwischen gelte das nicht mehr."<ref group="Anm.">Angela Speth verweist hierauf: "Die Reporterin des New Yorker verweist darauf, dass nach den Erfahrungen mit Terri Schiavo, die 15 Jahre im Wachkoma lag, sogar scheinbar objektiven Materialien gegenüber Vorsicht geboten ist: Ihre Familie hatte Videoclips so bearbeitet, dass die Zuschauer den Eindruck erhielten, als folge die schwer hirngeschädigte Frau anwesenden Besuchern mit den Augen. Tatsächlich jedoch war sie blind."<ref>


Prof. Dr. Calixto Machado "ließ MRT-Scans anfertigen in der Erwartung, wie bei anderen überdauernden Hirntoten ein sogenanntes 'Beatmungsgehirn' anzutreffen: verflüssigtes Gewebe, zerfallene Membranen. Tatsächlich waren bei Jahi der Hirnstamm sowie die Nervenbahnen zwischen rechter und linker Hemisphäre fast völlig zerstört, intakt aber weite Bereiche des Großhirns, das Sprache, Bewusstsein und willkürliche Bewegungen vermittelt. Um das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus zu prüfen, ließ der Neurophysiologe ihre Mutter einige Sätze sprechen, woraufhin sich Jahis Herzrate veränderte. Das geschieht seiner Einschätzung nach bei komplett Hirntoten nicht."
Prof. Dr. Calixto Machado "ließ MRT-Scans anfertigen in der Erwartung, wie bei anderen überdauernden Hirntoten ein sogenanntes 'Beatmungsgehirn' anzutreffen: verflüssigtes Gewebe, zerfallene Membranen. Tatsächlich waren bei Jahi der Hirnstamm sowie die Nervenbahnen zwischen rechter und linker Hemisphäre fast völlig zerstört, intakt aber weite Bereiche des Großhirns, das Sprache, Bewusstsein und willkürliche Bewegungen vermittelt. Um das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus zu prüfen, ließ der Neurophysiologe ihre Mutter einige Sätze sprechen, woraufhin sich Jahis Herzrate veränderte. Das geschieht seiner Einschätzung nach bei komplett Hirntoten nicht."

Version vom 23. Dezember 2018, 11:12 Uhr

Jahi McMath

Quelle 1
Die 13jährige Schülerin litt an Schlaf-Apnoe-Syndrom. Sie kam 2013 in das Children‘s Hospital Oakland. Dort wurde eine HNO-OP durchgeführt. Es kam zu postoperative Blutungen. Dies führte zu einem Schock und schließlich zu einem Herzstillstand. Die hypoxische Hirnschädigung war so groß, dass man 4 Tage nach der OP den Hirntod feststellte.
Die Eltern akzeptierten Todesfeststellung nicht und forderten die Fortführung der Intensivtherapie. Sie gingen vor Gericht. Das Urteil lautet: Die Klinik kann nicht zu Therapie gezwungen werden.
Hierauf ließ die Familie Jahi in eine anonyme Einrichtung in New Jersey verlegen, wo sie intensivmedizinisch behandelt wird. Oktober 2014 veröffentlicht die Familie ein Video, auf dem Jahi angeblich mit einer willentliche Fußbewegung zeigt (Lazarus-Phänomen?).[1]

Quelle 2
"Vor dem Transport hat der zuständige Gerichtsmediziner eine offizielle Totenerklärung unterschrieben."[2] [Anm. 1]

Quelle 3
Jahi McMath unterzog sich einer Mandeloperation, um sich ihre Schlaf-Apnoe beheben zu lassen. Als sie aus der Narkose erwachte, wollte sie ein Eis. 3 Tage später wurde an ihr der Hirntod festgestellt. Da die Eltern den Hirntod nicht akzeptierten, wurde Jahi in eine anonyme Klinik gebracht und weiterhin intensivmedizinisch versorgt.[3] [4]

Recherche von Angela Speth

Angela Speth veröffentlichte am 21.05.2018 in Medscape den Artikel "Gefangen im Niemandsland: Eine 'chronisch Überlebende' entfacht die Diskussion um Trennlinie zwischen Leben und Tod neu." Gut recherchiert stellt sie die Sachlage dar.[5]

Es wurde Alan Shewmon hinzugezogen. Er beobachtete er sie 6 Stunden lang. "Dabei glaubte er zu bemerken, dass Bewegungen gehäuft erfolgten, wenn die Mutter ihr Anweisungen erteilte. Weil Dutzende von Videoaufzeichnungen, die er analysierte, diesen Eindruck zu bestätigen schienen, schloss er, das Mädchen habe zwar anfangs die Bedingungen des Hirntods erfüllt, aber inzwischen gelte das nicht mehr."<ref group="Anm.">Angela Speth verweist hierauf: "Die Reporterin des New Yorker verweist darauf, dass nach den Erfahrungen mit Terri Schiavo, die 15 Jahre im Wachkoma lag, sogar scheinbar objektiven Materialien gegenüber Vorsicht geboten ist: Ihre Familie hatte Videoclips so bearbeitet, dass die Zuschauer den Eindruck erhielten, als folge die schwer hirngeschädigte Frau anwesenden Besuchern mit den Augen. Tatsächlich jedoch war sie blind."<ref>

Prof. Dr. Calixto Machado "ließ MRT-Scans anfertigen in der Erwartung, wie bei anderen überdauernden Hirntoten ein sogenanntes 'Beatmungsgehirn' anzutreffen: verflüssigtes Gewebe, zerfallene Membranen. Tatsächlich waren bei Jahi der Hirnstamm sowie die Nervenbahnen zwischen rechter und linker Hemisphäre fast völlig zerstört, intakt aber weite Bereiche des Großhirns, das Sprache, Bewusstsein und willkürliche Bewegungen vermittelt. Um das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus zu prüfen, ließ der Neurophysiologe ihre Mutter einige Sätze sprechen, woraufhin sich Jahis Herzrate veränderte. Das geschieht seiner Einschätzung nach bei komplett Hirntoten nicht."

Prof. Dr. Sanford Schneider, ein Pädiater, "spricht von einer 'Leiche' und bestreitet, dass sie Instruktionen befolgt, einfach weil das Gehirn keinerlei Hörimpulse mehr weiterleite. Dabei beruft er sich auf ergebnislose Versuche, durch Beschallung mit verschiedenen Geräuschen Hirnwellen zu erzeugen. 'Es gibt absolut keine medizinischen Anzeichen, dass Jahi sich vom Tod erholt hat oder eine Erholung in Aussicht ist.'"

Ein von der Klinik beauftragter Krisenmanager bescheinigte den Angehörigen: 'Niemals habe ich eine so unbekümmerte Verleugnung der Wahrheit gesehen.' Zu behaupten, dass Jahi in gewisser Weise noch lebe, hält er für einen schlechten Scherz. Nach sämtlichen kalifornischen Gesetzen, nach jedem denkbaren spirituellen Glauben sei sie gestorben.

Bioethiker missbilligen die Weiterbehandlung von Jahi McMath. Es wurde auch eine "folie à famille" vermutet: Als kohärente Reaktion auf den Tod eines Kindes zögen sie Trost aus der Fantasie, dessen Willen zu erfüllen. Diese gemeinsame Wahnidee beherrsche sie derart, dass sie winzigen Gesten eine übertriebene Bedeutung beimessen.

Prof. Dr. Thaddeus Pope sagte hierzu: "Jede zusätzliche Stunde, die in die Pflege dieser toten Patienten investiert wird, ist eine Stunde, die für die Pflege eines anderen Menschen fehlt." Auch äußert er die Besorgnis, dass solche Debatten potenzielle Organspender davon abhalten, sich registrieren zu lassen. Denn die Bereitschaft dazu gründe sich ja auf das Vertrauen, dass man wirklich tot ist, bevor Organe entnommen werden.

Prof. Dr. Robert D. Truog wiederum mahnt die Kritiker, den sozialen Kontext der afro-amerikanischen Familie McMath zu bedenken. Doppelt so häufig wie weiße Landsleute bekundet diese Bevölkerungsgruppe in Umfragen den Wunsch, ihr Leben mit allen Mitteln verlängern zu lassen, selbst bei unwiderruflichem Koma.

Prof. Dr. Edmund Pellegrino, der Vorsitzende des White-Paper-Rats, beklagt: "Versuche, die Grenzen des Todes festzulegen, enden in einem Zirkelschluss: Der Tod wird über das Leben bestimmt, das Leben über den Tod – ohne eine wirkliche Definition des einen oder anderen."


Anhang

Anmerkungen

  1. Wenn die HTD abgeschlossen und der Hirntod festgestellt ist, wird grundsätzlich der Totenschein unterschrieben, denn ab diesem Zeitpunkt gilt man juristisch als tot. Eine Weiterbehandlung - z.B. bis zur Organentnahme, bis zur Geburt des ungeborenen Kindes oder, so wie hier bis zum Herztod - ändert nichts an dieser Tatsache. Seit den Studien von Alan Shewmon weiß man, dass man hirntote Kinder noch jahrelang intensivmedizinisch weiterbehandeln kann, bis sie irgendwann in den Herztod sterben.

Einzelnachweise

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise