Deutscher Ethikrat: Unterschied zwischen den Versionen

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== Schriften ==
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== Stellungnahmen ==
=== Stellungnahmen ===
=== Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende (2015) ===
==== Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende (2015) ====
Am 24.2.2015 veröffentlichte der Deutsche Ethikrat die [https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/deutsch/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende.pdf Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende]. Einstimmigkeit gab es zur Frage der Voraussetzung der postmortalen Organentnahme:
Am 24.2.2015 veröffentlichte der Deutsche Ethikrat die [https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/deutsch/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende.pdf Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende]. Einstimmigkeit gab es zur Frage der Voraussetzung der postmortalen Organentnahme:
{{Zitat|Einstimmig  ist  der  Deutsche  Ethikrat  der  Auffassung, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist. (167)}}
{{Zitat|Einstimmig  ist  der  Deutsche  Ethikrat  der  Auffassung, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist. (167)}}
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== weitere Schriften ==
=== weitere Schriften ===
=== Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte ... (19.03.2015) ===
==== Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte ... (19.03.2015) ====
Am 19.03.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention".<ref>DER: Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention. Pressemitteilung 03/2015 (19.03.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/parlamentarischer-abend-deutscher-ethikrat-diskutierte-mit-bundestagsabgeordneten-ueber-hirntod-und-suizidpraevention Zugriff am 14.08.2020.</ref>  
Am 19.03.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention".<ref>DER: Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention. Pressemitteilung 03/2015 (19.03.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/parlamentarischer-abend-deutscher-ethikrat-diskutierte-mit-bundestagsabgeordneten-ueber-hirntod-und-suizidpraevention Zugriff am 14.08.2020.</ref>  
{{Zitat|Der Einladung des Deutschen Ethikrates zu seinem 6. Parlamentarischen Abend sind am gestrigen Mittwoch circa 30 Bundestagsabgeordnete in den Deutschen Bundestag in Berlin gefolgt.}}
{{Zitat|Der Einladung des Deutschen Ethikrates zu seinem 6. Parlamentarischen Abend sind am gestrigen Mittwoch circa 30 Bundestagsabgeordnete in den Deutschen Bundestag in Berlin gefolgt.}}
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{{Zitat|Der Ethikrat plädiert darin für eine andere, nämlich auf die Stärkung der Suizidprävention ausgerichtete gesetzliche Regulierung und damit eine Ausweitung der Diskussion auf alle suizidgefährdeten Menschen in ihren vielfältigen Lebenssituationen. Die Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung wird unterstützt, jedoch als nicht ausreichend erachtet.}}
{{Zitat|Der Ethikrat plädiert darin für eine andere, nämlich auf die Stärkung der Suizidprävention ausgerichtete gesetzliche Regulierung und damit eine Ausweitung der Diskussion auf alle suizidgefährdeten Menschen in ihren vielfältigen Lebenssituationen. Die Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung wird unterstützt, jedoch als nicht ausreichend erachtet.}}


=== Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende" (24.02.2015) ===
==== Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende" (24.02.2015) ====
Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER in einer [https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende  Pressekonferenz] die Stellungnahme "[https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/deutsch/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende.pdf Hirntod und Entscheidung zur Organspende]".<ref>DER: Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende". Nach: https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.</ref>
Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER in einer [https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende  Pressekonferenz] die Stellungnahme "[https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/deutsch/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende.pdf Hirntod und Entscheidung zur Organspende]".<ref>DER: Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende". Nach: https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.</ref>


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* Dr. [[Joachim Vetter]] · Leiter der Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrates
* Dr. [[Joachim Vetter]] · Leiter der Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrates


=== Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme ... (24.02.2015) ===
==== Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme ... (24.02.2015) ====
Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "[https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/deutscher-ethikrat-veroeffentlicht-stellungnahme-zum-thema-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende/ Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende]".<ref>DER: Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Pressemitteilung 01/2015 (24.02.2015). Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/deutscher-ethikrat-veroeffentlicht-stellungnahme-zum-thema-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.</ref>
Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "[https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/deutscher-ethikrat-veroeffentlicht-stellungnahme-zum-thema-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende/ Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende]".<ref>DER: Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Pressemitteilung 01/2015 (24.02.2015). Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/deutscher-ethikrat-veroeffentlicht-stellungnahme-zum-thema-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.</ref>
{{Zitat|Um das Vertrauen in die Transplantationsmedizin in Deutschland zu stärken, sind Transparenz und eine offene gesellschaftliche Diskussion notwendig. Diese möchte der Deutsche Ethikrat mit seiner Stellungnahme, die sich ausschließlich mit der Organspende nach Hirntod befasst, befördern.}}
{{Zitat|Um das Vertrauen in die Transplantationsmedizin in Deutschland zu stärken, sind Transparenz und eine offene gesellschaftliche Diskussion notwendig. Diese möchte der Deutsche Ethikrat mit seiner Stellungnahme, die sich ausschließlich mit der Organspende nach Hirntod befasst, befördern.}}
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{{Zitat|Die Materialien zur Aufklärung der Bevölkerung über "die gesamte Tragweite der Entscheidung" (§ 2 Abs. 1 TPG) zur Organspende sollten ergänzt werden. Dazu gehören unter anderem Informationen über eine mögliche Kollision von Patientenverfügung und Organspendeerklärung sowie über Art, Umfang und Zeitpunkt von organprotektiven Maßnahmen, die beim möglichen Organspender unter bestimmten Umständen schon vor der Hirntoddiagnostik zur Erhaltung der zu entnehmenden Organe erforderlich sind. Zudem sollten die Materialien Informationen darüber enthalten, dass in anderen Staaten auch für deutsche Staatsbürger, die dorthin reisen, andere Regelungen für eine Organentnahme gelten können.}}
{{Zitat|Die Materialien zur Aufklärung der Bevölkerung über "die gesamte Tragweite der Entscheidung" (§ 2 Abs. 1 TPG) zur Organspende sollten ergänzt werden. Dazu gehören unter anderem Informationen über eine mögliche Kollision von Patientenverfügung und Organspendeerklärung sowie über Art, Umfang und Zeitpunkt von organprotektiven Maßnahmen, die beim möglichen Organspender unter bestimmten Umständen schon vor der Hirntoddiagnostik zur Erhaltung der zu entnehmenden Organe erforderlich sind. Zudem sollten die Materialien Informationen darüber enthalten, dass in anderen Staaten auch für deutsche Staatsbürger, die dorthin reisen, andere Regelungen für eine Organentnahme gelten können.}}


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==== Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Position A ====
Am 24.02.2015 veröffentlichte [[Reinhard Merkel]] den Artikel "[https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-a-merkel.pdf Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende']" (Position A).<ref>Reinhard Merkel: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende' (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-a-merkel.pdf Zugriff am 14.08.2020.</ref>
{{Zitat|Die Mehrheit des Ethikrats, für die ich hier spreche, ist der Überzeugung, dass der Hirntod das richtige Kriterium des menschlichen Todes ist. Vielleicht sollte ich zurückhaltender sagen: das am besten begründete Kriterium.}}


=== Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse ... (21.03.2012) ===
==== Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Position B ====
Am 24.02.2015 veröffentlichte [[Wolfram Höfling]] den Artikel "[https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-b-hoefling.pdf Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende']" (Position B).<ref>Wolfram Höfling: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende' (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-b-hoefling.pdf Zugriff am 14.08.2020.</ref>
{{Ziatat|Auch für die Vertreter der Position B steht außer Frage, dass dem Gehirn für die Repräsentation von Personalität und Bewusstsein exzeptionelle Bedeutung zukommt. Aber: Sie bezweifeln, dass mit dem irreversiblen und vollständigen Ausfall aller Hirnfunktionen bereits die Schwelle überschritten ist, jenseits derer der Körper als desintegriert und damit tot zu qualifizieren ist.}}
 
 
==== Die Frage „Wann ist ein Mensch tot?“ (22.03.2012) ====
Am 22.03.2012 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Die Frage 'Wann ist ein Mensch tot?' beschäftigte den Deutschen Ethikrat".<ref>DER: Die Frage 'Wann ist ein Mensch tot?' beschäftigte den Deutschen Ethikrat. Pressemitteilung 02/2012 (22.03.2012) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressemitteilungen/pm-02-2012-hirntod.pdf Zugriff am 14.08.2020.</ref>
{{Zitat|Stefanie Förderreuther, Neurologin am Klinikum der Universität München, befürwortete im Gegensatz zu Shewmon die medizinische Hirntod-Konzeption. Der Hirntod unterscheide sich eindeutig von anderen Syndromen wie dem Koma oder dem Locked-in-Syndrom. Eine Verwechslung von Hirntod und Wachkoma sei klinisch nicht möglich. Die Diagnostik des Hirntods erfolge nach strengen standardisierten Kriterien, auf deren Grundlage der irreversible Ausfall aller Gehirnfunktionen sicher ermittelt werden könne. Anders als Shewmon resümiert sie: "Ohne Gehirn ist der Mensch als körperlich geistige Einheit nicht mehr existent."}}
{{Zitat|In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben den Referenten des Abends auch Eckhard Nagel und Eberhard Schockenhoff, Mitglieder des Deutschen Ethikrates, teilnahmen, ging es vor allem um Konsequenzen der verschiedenen Auffassungen für die medizinische Praxis. Für Nagel als Transplantationsmediziner sei es undenkbar, einen Menschen zu töten, um einen anderen zu retten. Im Gegensatz zu Shewmon und Stoecker sehe er jedoch den hirntoten Patienten als eindeutig tot an und halte die Praxis der Transplantationsmedizin daher weiterhin für legitim. Auch Schockenhoff zeigte sich davon überzeugt, dass hirntote Patienten als eindeutig tot angesehen werden müssen. Denn anders als Shewmon verstehe er den Lebensbegriff in der Bedeutung, dass ein lebendiger Organismus etwas selbst hervorbringe und damit eine selbsterwirkte Einheit darstelle, was durch keine umfassende Substitution ausgefallener Organfunktionen ersetzt werden könne.}}
{{Zitat|Sowohl in der Diskussion auf dem Podium als auch in den Beiträgen aus dem Publikum wurde deutlich, dass in jedem Fall die Würde hirntoter Menschen zu achten sei und die Angehörigen auf der Intensivstation stärker angesprochen und eingebunden werden sollten. Indem sie zum Beispiel die Hirntod-Diagnostik begleiteten, könnten sie den Tod ihres Angehörigen eher begreifen und letztlich akzeptieren.}}
 
==== Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse ... (21.03.2012) ====
Am 21.03.2012 veröffentliche der DER den Artikel "[https://www.ethikrat.org/forum-bioethik/hirntod-und-organentnahme-gibt-es-neue-erkenntnisse-zum-ende-des-menschlichen-lebens Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens?]"<ref>DER: Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens? Nach: https://www.ethikrat.org/forum-bioethik/hirntod-und-organentnahme-gibt-es-neue-erkenntnisse-zum-ende-des-menschlichen-lebens Zugriff am 14.08.2020.</ref>  
Am 21.03.2012 veröffentliche der DER den Artikel "[https://www.ethikrat.org/forum-bioethik/hirntod-und-organentnahme-gibt-es-neue-erkenntnisse-zum-ende-des-menschlichen-lebens Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens?]"<ref>DER: Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens? Nach: https://www.ethikrat.org/forum-bioethik/hirntod-und-organentnahme-gibt-es-neue-erkenntnisse-zum-ende-des-menschlichen-lebens Zugriff am 14.08.2020.</ref>  
{{Zitat|Der Deutsche Ethikrat möchte die Öffentlichkeit über die aktuelle Debatte informieren, mit den eingeladenen Experten in einen interdisziplinären Diskurs eintreten, an dem auch das Publikum beteiligt werden soll. Dabei ist der Frage nachzugehen, wie im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit der Organtransplantation und dem Schutz der Menschenwürde ein ethisch gebotener und verantwortungsvoller Umgang mit hirntoten Menschen aussehen kann.}}
{{Zitat|Der Deutsche Ethikrat möchte die Öffentlichkeit über die aktuelle Debatte informieren, mit den eingeladenen Experten in einen interdisziplinären Diskurs eintreten, an dem auch das Publikum beteiligt werden soll. Dabei ist der Frage nachzugehen, wie im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit der Organtransplantation und dem Schutz der Menschenwürde ein ethisch gebotener und verantwortungsvoller Umgang mit hirntoten Menschen aussehen kann.}}
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* Prof. D. [[Alan Shewmon]], MD · UCLA Medical Center
* Prof. D. [[Alan Shewmon]], MD · UCLA Medical Center
* Prof. Dr. phil. [[Ralf Stoecker]] · Universität Potsdam
* Prof. Dr. phil. [[Ralf Stoecker]] · Universität Potsdam


== Anhang ==
== Anhang ==

Version vom 14. August 2020, 08:33 Uhr

Der Deutsche Ethikrat ging hervor aus seinem Vorläufer, dem Nationalen Ethikrat (2001-2008). Er besteht aus 26 Mitgliedern, die naturwissenschaftliche, medizinische, theologische, philosophische, ethische, soziale, ökonomische und rechtliche Belange in besonderer Weise repräsentieren. Er ist ein ein unabhängiger Sachverständigenrat, der „die ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft verfolgt, die sich im Zusammenhang mit der Forschung und den Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen ergeben".[1]

Schriften

Stellungnahmen

Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende (2015)

Am 24.2.2015 veröffentlichte der Deutsche Ethikrat die Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Einstimmigkeit gab es zur Frage der Voraussetzung der postmortalen Organentnahme:

Einstimmig ist der Deutsche Ethikrat der Auffassung, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist. (167)

Siehe: DER 2015


weitere Schriften

Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte ... (19.03.2015)

Am 19.03.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention".[2]

Der Einladung des Deutschen Ethikrates zu seinem 6. Parlamentarischen Abend sind am gestrigen Mittwoch circa 30 Bundestagsabgeordnete in den Deutschen Bundestag in Berlin gefolgt.
Der Deutsche Ethikrat empfinde es als große Ehre, im kommenden Jahr Gastgeber für den Global Summit aller Ethikräte der Welt in Berlin zu sein.
In der anschließenden Diskussion betonten die Ratsmitglieder, dass der Deutsche Ethikrat mit seiner Stellungnahme das Vertrauen in die Transplantationsmedizin in Deutschland stärken wolle und dafür Transparenz und eine offene gesellschaftliche Debatte kontroverser Fragen erforderlich sei. Eingegangen wurde unter anderem auf die Empfehlung zur Regelung sogenannter organprotektiver Maßnahmen sowie auf die normative Funktion der Dead-Donor-Rule. Bei allen unterschiedlichen Auffassungen sei der Deutsche Ethikrat einstimmig der Auffassung, so Christiane Woopen, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten sei.
Der Ethikrat plädiert darin für eine andere, nämlich auf die Stärkung der Suizidprävention ausgerichtete gesetzliche Regulierung und damit eine Ausweitung der Diskussion auf alle suizidgefährdeten Menschen in ihren vielfältigen Lebenssituationen. Die Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung wird unterstützt, jedoch als nicht ausreichend erachtet.

Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende" (24.02.2015)

Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER in einer Pressekonferenz die Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende".[3]

Die Teilnehmer dieser Pressekonferenz waren:

Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme ... (24.02.2015)

Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende".[4]

Um das Vertrauen in die Transplantationsmedizin in Deutschland zu stärken, sind Transparenz und eine offene gesellschaftliche Diskussion notwendig. Diese möchte der Deutsche Ethikrat mit seiner Stellungnahme, die sich ausschließlich mit der Organspende nach Hirntod befasst, befördern.
Einstimmig ist der Deutsche Ethikrat der Auffassung, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist. Die Mehrheit des Deutschen Ethikrates ist dabei der Auffassung, dass der Hirntod ein sicheres Todeszeichen ist und die Spende lebenswichtiger Organe nur zulässig sein darf, wenn der Tod des möglichen Organspenders festgestellt ist (Dead-Donor-Rule). Eine Minderheit des Deutschen Ethikrates hält dagegen den Hirntod nicht für den Tod des Menschen und weist dem Hirntod lediglich die Rolle eines notwendigen Entnahmekriteriums zu.
Die Materialien zur Aufklärung der Bevölkerung über "die gesamte Tragweite der Entscheidung" (§ 2 Abs. 1 TPG) zur Organspende sollten ergänzt werden. Dazu gehören unter anderem Informationen über eine mögliche Kollision von Patientenverfügung und Organspendeerklärung sowie über Art, Umfang und Zeitpunkt von organprotektiven Maßnahmen, die beim möglichen Organspender unter bestimmten Umständen schon vor der Hirntoddiagnostik zur Erhaltung der zu entnehmenden Organe erforderlich sind. Zudem sollten die Materialien Informationen darüber enthalten, dass in anderen Staaten auch für deutsche Staatsbürger, die dorthin reisen, andere Regelungen für eine Organentnahme gelten können.

Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Position A

Am 24.02.2015 veröffentlichte Reinhard Merkel den Artikel "Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende'" (Position A).[5]

Die Mehrheit des Ethikrats, für die ich hier spreche, ist der Überzeugung, dass der Hirntod das richtige Kriterium des menschlichen Todes ist. Vielleicht sollte ich zurückhaltender sagen: das am besten begründete Kriterium.

Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Position B

Am 24.02.2015 veröffentlichte Wolfram Höfling den Artikel "Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende'" (Position B).[6] Vorlage:Ziatat


Die Frage „Wann ist ein Mensch tot?“ (22.03.2012)

Am 22.03.2012 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Die Frage 'Wann ist ein Mensch tot?' beschäftigte den Deutschen Ethikrat".[7]

Stefanie Förderreuther, Neurologin am Klinikum der Universität München, befürwortete im Gegensatz zu Shewmon die medizinische Hirntod-Konzeption. Der Hirntod unterscheide sich eindeutig von anderen Syndromen wie dem Koma oder dem Locked-in-Syndrom. Eine Verwechslung von Hirntod und Wachkoma sei klinisch nicht möglich. Die Diagnostik des Hirntods erfolge nach strengen standardisierten Kriterien, auf deren Grundlage der irreversible Ausfall aller Gehirnfunktionen sicher ermittelt werden könne. Anders als Shewmon resümiert sie: "Ohne Gehirn ist der Mensch als körperlich geistige Einheit nicht mehr existent."
In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben den Referenten des Abends auch Eckhard Nagel und Eberhard Schockenhoff, Mitglieder des Deutschen Ethikrates, teilnahmen, ging es vor allem um Konsequenzen der verschiedenen Auffassungen für die medizinische Praxis. Für Nagel als Transplantationsmediziner sei es undenkbar, einen Menschen zu töten, um einen anderen zu retten. Im Gegensatz zu Shewmon und Stoecker sehe er jedoch den hirntoten Patienten als eindeutig tot an und halte die Praxis der Transplantationsmedizin daher weiterhin für legitim. Auch Schockenhoff zeigte sich davon überzeugt, dass hirntote Patienten als eindeutig tot angesehen werden müssen. Denn anders als Shewmon verstehe er den Lebensbegriff in der Bedeutung, dass ein lebendiger Organismus etwas selbst hervorbringe und damit eine selbsterwirkte Einheit darstelle, was durch keine umfassende Substitution ausgefallener Organfunktionen ersetzt werden könne.
Sowohl in der Diskussion auf dem Podium als auch in den Beiträgen aus dem Publikum wurde deutlich, dass in jedem Fall die Würde hirntoter Menschen zu achten sei und die Angehörigen auf der Intensivstation stärker angesprochen und eingebunden werden sollten. Indem sie zum Beispiel die Hirntod-Diagnostik begleiteten, könnten sie den Tod ihres Angehörigen eher begreifen und letztlich akzeptieren.

Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse ... (21.03.2012)

Am 21.03.2012 veröffentliche der DER den Artikel "Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens?"[8]

Der Deutsche Ethikrat möchte die Öffentlichkeit über die aktuelle Debatte informieren, mit den eingeladenen Experten in einen interdisziplinären Diskurs eintreten, an dem auch das Publikum beteiligt werden soll. Dabei ist der Frage nachzugehen, wie im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit der Organtransplantation und dem Schutz der Menschenwürde ein ethisch gebotener und verantwortungsvoller Umgang mit hirntoten Menschen aussehen kann.

Zu dieser Podiumsdiskussion waren geladen:


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. http://www.ethikrat.org/ueber-uns/auftrag Zugriff am 25.2.2015.
  2. DER: Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention. Pressemitteilung 03/2015 (19.03.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/parlamentarischer-abend-deutscher-ethikrat-diskutierte-mit-bundestagsabgeordneten-ueber-hirntod-und-suizidpraevention Zugriff am 14.08.2020.
  3. DER: Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende". Nach: https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.
  4. DER: Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Pressemitteilung 01/2015 (24.02.2015). Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/deutscher-ethikrat-veroeffentlicht-stellungnahme-zum-thema-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.
  5. Reinhard Merkel: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende' (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-a-merkel.pdf Zugriff am 14.08.2020.
  6. Wolfram Höfling: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende' (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-b-hoefling.pdf Zugriff am 14.08.2020.
  7. DER: Die Frage 'Wann ist ein Mensch tot?' beschäftigte den Deutschen Ethikrat. Pressemitteilung 02/2012 (22.03.2012) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressemitteilungen/pm-02-2012-hirntod.pdf Zugriff am 14.08.2020.
  8. DER: Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens? Nach: https://www.ethikrat.org/forum-bioethik/hirntod-und-organentnahme-gibt-es-neue-erkenntnisse-zum-ende-des-menschlichen-lebens Zugriff am 14.08.2020.