Deutscher Ethikrat: Unterschied zwischen den Versionen
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2007 veröffentlichte der DER die Stellungnahme "[https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/Archiv/Stellungnahme_Organmangel.pdf Die Zahl der Organspender erhöhen - Zu einem drängenden Problem der Transplantationsmedizin in Deutschland]".<ref>DER: Die Zahl der Organspender erhöhen - Zu einem drängenden Problem der Transplantationsmedizin in Deutschland. Berlin 2007. Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/Archiv/Stellungnahme_Organmangel.pdf Zugriff am 14.08.2020.</ref> | |||
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==== Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte ... (19.03.2015) ==== | ==== Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte ... (19.03.2015) ==== | ||
Am 19.03.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention".<ref>DER: Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention. Pressemitteilung 03/2015 (19.03.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/parlamentarischer-abend-deutscher-ethikrat-diskutierte-mit-bundestagsabgeordneten-ueber-hirntod-und-suizidpraevention Zugriff am 14.08.2020.</ref> | Am 19.03.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention".<ref>DER: Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention. Pressemitteilung 03/2015 (19.03.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/parlamentarischer-abend-deutscher-ethikrat-diskutierte-mit-bundestagsabgeordneten-ueber-hirntod-und-suizidpraevention Zugriff am 14.08.2020.</ref> | ||
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{{Ziatat|Auch für die Vertreter der Position B steht außer Frage, dass dem Gehirn für die Repräsentation von Personalität und Bewusstsein exzeptionelle Bedeutung zukommt. Aber: Sie bezweifeln, dass mit dem irreversiblen und vollständigen Ausfall aller Hirnfunktionen bereits die Schwelle überschritten ist, jenseits derer der Körper als desintegriert und damit tot zu qualifizieren ist.}} | {{Ziatat|Auch für die Vertreter der Position B steht außer Frage, dass dem Gehirn für die Repräsentation von Personalität und Bewusstsein exzeptionelle Bedeutung zukommt. Aber: Sie bezweifeln, dass mit dem irreversiblen und vollständigen Ausfall aller Hirnfunktionen bereits die Schwelle überschritten ist, jenseits derer der Körper als desintegriert und damit tot zu qualifizieren ist.}} | ||
==== Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Empfehlungen ==== | |||
Am 24.02.2015 veröffentlichte [[Wolfram Höfling]] den Artikel "[https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-empfehlungen-hoefling.pdf Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende']" (Empfehlungen).<ref>Wolfram Höfling: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende'. (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-empfehlungen-hoefling.pdf Zugriff am 14.08.2020.</ref> | |||
Darin spricht [[Wolfram Höfling]] zu diesen 4 Themen Empfehlungen aus: | |||
# Hirntod als Entnahmekriterium | |||
# Information und die Kommunikation rund um die Organspende | |||
# die organprotektiven Maßnahmen | |||
# die Institutionalisierung von Transplantationsbeauftragten | |||
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* Prof. Dr. phil. [[Ralf Stoecker]] · Universität Potsdam | * Prof. Dr. phil. [[Ralf Stoecker]] · Universität Potsdam | ||
==== Medizinische Betrachtung des Hirntodes (21.03.2012) ==== | |||
Am 21.03.2012 veröffentlichte [[Stefanie Förderreuther]] ihre Präsentation "[https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Veranstaltungen/Foerderreuther_-_Medizinische_Betrachtung_des_Hirntodes.pdf Medizinische Betrachtung des Hirntodes]".<ref>Stefanie Förderreuther: Medizinische Betrachtung des Hirntodes. (21.03.2012) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Veranstaltungen/Foerderreuther_-_Medizinische_Betrachtung_des_Hirntodes.pdf Zugrff am 14.08.2020.</ref> | |||
{{Zitat|Ohne Gehirn ist der Mensch als körperlich geistige Einheit nicht mehr existent.}} | |||
==== Über den Zusammenhang von Problem und Lösung (21.03.2012) ==== | |||
Am 21.03.2012 veröffentlichte [[Volker Gerhardt]] den Artikel "[Über den Zusammenhang von Problem und Lösung]".<ref>Volker Gerhardt: Über den Zusammenhang von Problem und Lösung. Vorspruch zum Forum Bioethik „Hirntod und Organentnahme“ des Deutschen Ethikrates am 21. März 2012. Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Veranstaltungen/Gerhardt_-_UEber_den_Zusammenhang_von_Problem_und_Loesung.pdf Zugriff am 14.08.2020.</ref> | |||
{{Zitat|Es ist dem Deutschen Ethikrat gelungen, für die Diskussion über Hirntod und Organentnahme erstrangige Experten zu gewinnen. Sie werden für ein dichtes Programm sorgen. Damit wir dabei das alte Kriterium der Gerechtigkeit nicht aus den Augen verlieren, sehe ich mich genötigt, für strikte Zeitdisziplin zu sorgen, damit neben dem eigens aus Kalifornien angereisten Alan Shewmon auch Stefanie Förderreuther aus München, Michael Quante aus Münster und Ralf Stoecker aus Potsdam angemessen zu Wort kommen können. Deren ausgedruckten Kurzbiografien liegen vor, so dass ich mich ganz auf die Moderation beschränken kann. Ich bitte Alan Shewmon als erster zu sprechen.}} | |||
=== Plenarsitzungen zum Thema Hirntod === | |||
Im Deutschen Bundestag fanden mit dem DER diese Plenarsitzungen zum Thema Hirntod statt: | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2015/plenarsitzung-am-2223-januar-2015 23./23. Januar 2015] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2014/plenarsitzung-am-18-dezember-2014 18. Dezember 2014] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2014/plenarsitzung-am-27-november-2014 27. November 2014] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2014/plenarsitzung-am-23-oktober-2014 23. Oktober 2014] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2014/plenarsitzung-am-25-september-2014 25. September 2014] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2014/plenarsitzung-am-26-juni-2014 26. Juni 2014] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2013/plenarsitzung-am-28-november-2013 28. November 2013] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2013/plenarsitzung-am-27-maerz-2013 27. März 2013] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2012/plenarsitzung-am-22-maerz-2012 22. März 2013] | |||
* [https://www.ethikrat.org/sitzungen/2012/plenarsitzung-am-28-juni-2012 28. Juni 2012] | |||
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=== Sonstiges === | |||
Es gibt vom DER verschiedene Meldungen mit Aussagen zum Hirntod: | |||
* Am 26.04.2012 meldete der DER in einer Pressemitteilung, dass eine erste Arbeitsgruppe Hirntod eingerichtet wurde.<ref>DER: Christiane Woopen neue Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Pressemitteilung 05/2012 (26.04.2012) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2012/christiane-woopen-neue-vorsitzende-des-deutschen-ethikrates Zugriff am 14.08.2020.</ref> | |||
== Anhang == | == Anhang == |
Version vom 14. August 2020, 09:35 Uhr
Der Deutsche Ethikrat ging hervor aus seinem Vorläufer, dem Nationalen Ethikrat (2001-2008). Er besteht aus 26 Mitgliedern, die naturwissenschaftliche, medizinische, theologische, philosophische, ethische, soziale, ökonomische und rechtliche Belange in besonderer Weise repräsentieren. Er ist ein ein unabhängiger Sachverständigenrat, der „die ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft verfolgt, die sich im Zusammenhang mit der Forschung und den Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen ergeben".[1]
Schriften
Stellungnahmen
Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende (2015)
Am 24.2.2015 veröffentlichte der DER die Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Einstimmigkeit gab es zur Frage der Voraussetzung der postmortalen Organentnahme:
Einstimmig ist der Deutsche Ethikrat der Auffassung, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist. (167) |
Siehe: DER 2015
Die Zahl der Organspender erhöhen (2007)
2007 veröffentlichte der DER die Stellungnahme "Die Zahl der Organspender erhöhen - Zu einem drängenden Problem der Transplantationsmedizin in Deutschland".[2]
Schriften zu "Hirntod und Entscheidung zur Organspende" (2015)
Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte ... (19.03.2015)
Am 19.03.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention".[3]
Der Einladung des Deutschen Ethikrates zu seinem 6. Parlamentarischen Abend sind am gestrigen Mittwoch circa 30 Bundestagsabgeordnete in den Deutschen Bundestag in Berlin gefolgt. |
Der Deutsche Ethikrat empfinde es als große Ehre, im kommenden Jahr Gastgeber für den Global Summit aller Ethikräte der Welt in Berlin zu sein. |
In der anschließenden Diskussion betonten die Ratsmitglieder, dass der Deutsche Ethikrat mit seiner Stellungnahme das Vertrauen in die Transplantationsmedizin in Deutschland stärken wolle und dafür Transparenz und eine offene gesellschaftliche Debatte kontroverser Fragen erforderlich sei. Eingegangen wurde unter anderem auf die Empfehlung zur Regelung sogenannter organprotektiver Maßnahmen sowie auf die normative Funktion der Dead-Donor-Rule. Bei allen unterschiedlichen Auffassungen sei der Deutsche Ethikrat einstimmig der Auffassung, so Christiane Woopen, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten sei. |
Der Ethikrat plädiert darin für eine andere, nämlich auf die Stärkung der Suizidprävention ausgerichtete gesetzliche Regulierung und damit eine Ausweitung der Diskussion auf alle suizidgefährdeten Menschen in ihren vielfältigen Lebenssituationen. Die Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung wird unterstützt, jedoch als nicht ausreichend erachtet. |
Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende" (24.02.2015)
Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER in einer Pressekonferenz die Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende".[4]
Die Teilnehmer dieser Pressekonferenz waren:
- Prof. Dr. Christiane Woopen · Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
- Prof. Dr. Wolfram Höfling · Mitglied des Deutschen Ethikrates und Sprecher der Arbeitsgruppe
- Prof. Dr. Katrin Amunts · Mitglied des Deutschen Ethikrates
- Prof. Dr. Reinhard Merkel · Mitglied des Deutschen Ethikrates
- Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Eckhard Nagel · Mitglied des Deutschen Ethikrates
- Dr. Joachim Vetter · Leiter der Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrates
Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme ... (24.02.2015)
Am 24.02.2015 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende".[5]
Um das Vertrauen in die Transplantationsmedizin in Deutschland zu stärken, sind Transparenz und eine offene gesellschaftliche Diskussion notwendig. Diese möchte der Deutsche Ethikrat mit seiner Stellungnahme, die sich ausschließlich mit der Organspende nach Hirntod befasst, befördern. |
Einstimmig ist der Deutsche Ethikrat der Auffassung, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist. Die Mehrheit des Deutschen Ethikrates ist dabei der Auffassung, dass der Hirntod ein sicheres Todeszeichen ist und die Spende lebenswichtiger Organe nur zulässig sein darf, wenn der Tod des möglichen Organspenders festgestellt ist (Dead-Donor-Rule). Eine Minderheit des Deutschen Ethikrates hält dagegen den Hirntod nicht für den Tod des Menschen und weist dem Hirntod lediglich die Rolle eines notwendigen Entnahmekriteriums zu. |
Die Materialien zur Aufklärung der Bevölkerung über "die gesamte Tragweite der Entscheidung" (§ 2 Abs. 1 TPG) zur Organspende sollten ergänzt werden. Dazu gehören unter anderem Informationen über eine mögliche Kollision von Patientenverfügung und Organspendeerklärung sowie über Art, Umfang und Zeitpunkt von organprotektiven Maßnahmen, die beim möglichen Organspender unter bestimmten Umständen schon vor der Hirntoddiagnostik zur Erhaltung der zu entnehmenden Organe erforderlich sind. Zudem sollten die Materialien Informationen darüber enthalten, dass in anderen Staaten auch für deutsche Staatsbürger, die dorthin reisen, andere Regelungen für eine Organentnahme gelten können. |
Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Position A
Am 24.02.2015 veröffentlichte Reinhard Merkel den Artikel "Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende'" (Position A).[6]
Die Mehrheit des Ethikrats, für die ich hier spreche, ist der Überzeugung, dass der Hirntod das richtige Kriterium des menschlichen Todes ist. Vielleicht sollte ich zurückhaltender sagen: das am besten begründete Kriterium. |
Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Position B
Am 24.02.2015 veröffentlichte Wolfram Höfling den Artikel "Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende'" (Position B).[7] Vorlage:Ziatat
Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme ... (24.02.2015) Empfehlungen
Am 24.02.2015 veröffentlichte Wolfram Höfling den Artikel "Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende'" (Empfehlungen).[8] Darin spricht Wolfram Höfling zu diesen 4 Themen Empfehlungen aus:
- Hirntod als Entnahmekriterium
- Information und die Kommunikation rund um die Organspende
- die organprotektiven Maßnahmen
- die Institutionalisierung von Transplantationsbeauftragten
weitere Schriften
Die Frage „Wann ist ein Mensch tot?“ (22.03.2012)
Am 22.03.2012 veröffentlichte der DER die Pressemitteilung "Die Frage 'Wann ist ein Mensch tot?' beschäftigte den Deutschen Ethikrat".[9]
Stefanie Förderreuther, Neurologin am Klinikum der Universität München, befürwortete im Gegensatz zu Shewmon die medizinische Hirntod-Konzeption. Der Hirntod unterscheide sich eindeutig von anderen Syndromen wie dem Koma oder dem Locked-in-Syndrom. Eine Verwechslung von Hirntod und Wachkoma sei klinisch nicht möglich. Die Diagnostik des Hirntods erfolge nach strengen standardisierten Kriterien, auf deren Grundlage der irreversible Ausfall aller Gehirnfunktionen sicher ermittelt werden könne. Anders als Shewmon resümiert sie: "Ohne Gehirn ist der Mensch als körperlich geistige Einheit nicht mehr existent." |
In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben den Referenten des Abends auch Eckhard Nagel und Eberhard Schockenhoff, Mitglieder des Deutschen Ethikrates, teilnahmen, ging es vor allem um Konsequenzen der verschiedenen Auffassungen für die medizinische Praxis. Für Nagel als Transplantationsmediziner sei es undenkbar, einen Menschen zu töten, um einen anderen zu retten. Im Gegensatz zu Shewmon und Stoecker sehe er jedoch den hirntoten Patienten als eindeutig tot an und halte die Praxis der Transplantationsmedizin daher weiterhin für legitim. Auch Schockenhoff zeigte sich davon überzeugt, dass hirntote Patienten als eindeutig tot angesehen werden müssen. Denn anders als Shewmon verstehe er den Lebensbegriff in der Bedeutung, dass ein lebendiger Organismus etwas selbst hervorbringe und damit eine selbsterwirkte Einheit darstelle, was durch keine umfassende Substitution ausgefallener Organfunktionen ersetzt werden könne. |
Sowohl in der Diskussion auf dem Podium als auch in den Beiträgen aus dem Publikum wurde deutlich, dass in jedem Fall die Würde hirntoter Menschen zu achten sei und die Angehörigen auf der Intensivstation stärker angesprochen und eingebunden werden sollten. Indem sie zum Beispiel die Hirntod-Diagnostik begleiteten, könnten sie den Tod ihres Angehörigen eher begreifen und letztlich akzeptieren. |
Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse ... (21.03.2012)
Am 21.03.2012 veröffentliche der DER den Artikel "Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens?"[10]
Der Deutsche Ethikrat möchte die Öffentlichkeit über die aktuelle Debatte informieren, mit den eingeladenen Experten in einen interdisziplinären Diskurs eintreten, an dem auch das Publikum beteiligt werden soll. Dabei ist der Frage nachzugehen, wie im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit der Organtransplantation und dem Schutz der Menschenwürde ein ethisch gebotener und verantwortungsvoller Umgang mit hirntoten Menschen aussehen kann. |
Zu dieser Podiumsdiskussion waren geladen:
- PD Dr. med. Stefanie Förderreuther · Ludwig-Maximilians-Universität München
- Prof. Dr. med. habil. Dr. phil. Dr. theol. h. c. Eckhard Nagel · Mitglied des Deutschen Ethikrates
- Prof. Dr. phil. Michael Quante · Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Prof. Dr. theol. Eberhard Schockenhoff · Stv. Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
- Prof. D. Alan Shewmon, MD · UCLA Medical Center
- Prof. Dr. phil. Ralf Stoecker · Universität Potsdam
Medizinische Betrachtung des Hirntodes (21.03.2012)
Am 21.03.2012 veröffentlichte Stefanie Förderreuther ihre Präsentation "Medizinische Betrachtung des Hirntodes".[11]
Ohne Gehirn ist der Mensch als körperlich geistige Einheit nicht mehr existent. |
Über den Zusammenhang von Problem und Lösung (21.03.2012)
Am 21.03.2012 veröffentlichte Volker Gerhardt den Artikel "[Über den Zusammenhang von Problem und Lösung]".[12]
Es ist dem Deutschen Ethikrat gelungen, für die Diskussion über Hirntod und Organentnahme erstrangige Experten zu gewinnen. Sie werden für ein dichtes Programm sorgen. Damit wir dabei das alte Kriterium der Gerechtigkeit nicht aus den Augen verlieren, sehe ich mich genötigt, für strikte Zeitdisziplin zu sorgen, damit neben dem eigens aus Kalifornien angereisten Alan Shewmon auch Stefanie Förderreuther aus München, Michael Quante aus Münster und Ralf Stoecker aus Potsdam angemessen zu Wort kommen können. Deren ausgedruckten Kurzbiografien liegen vor, so dass ich mich ganz auf die Moderation beschränken kann. Ich bitte Alan Shewmon als erster zu sprechen. |
Plenarsitzungen zum Thema Hirntod
Im Deutschen Bundestag fanden mit dem DER diese Plenarsitzungen zum Thema Hirntod statt:
- 23./23. Januar 2015
- 18. Dezember 2014
- 27. November 2014
- 23. Oktober 2014
- 25. September 2014
- 26. Juni 2014
- 28. November 2013
- 27. März 2013
- 22. März 2013
- 28. Juni 2012
Sonstiges
Es gibt vom DER verschiedene Meldungen mit Aussagen zum Hirntod:
- Am 26.04.2012 meldete der DER in einer Pressemitteilung, dass eine erste Arbeitsgruppe Hirntod eingerichtet wurde.[13]
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ethikrat.org/ueber-uns/auftrag Zugriff am 25.2.2015.
- ↑ DER: Die Zahl der Organspender erhöhen - Zu einem drängenden Problem der Transplantationsmedizin in Deutschland. Berlin 2007. Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/Archiv/Stellungnahme_Organmangel.pdf Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ DER: Parlamentarischer Abend: Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten über Hirntod und Suizidprävention. Pressemitteilung 03/2015 (19.03.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/parlamentarischer-abend-deutscher-ethikrat-diskutierte-mit-bundestagsabgeordneten-ueber-hirntod-und-suizidpraevention Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ DER: Veröffentlichung der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende". Nach: https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ DER: Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Pressemitteilung 01/2015 (24.02.2015). Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2015/deutscher-ethikrat-veroeffentlicht-stellungnahme-zum-thema-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ Reinhard Merkel: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende' (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-a-merkel.pdf Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ Wolfram Höfling: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende' (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-position-b-hoefling.pdf Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ Wolfram Höfling: Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Stellungnahme 'Hirntod und Entscheidung zur Organspende'. (24.02.2015) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressekonferenzen/stellungnahme-hirntod-und-entscheidung-zur-organspende-pk-empfehlungen-hoefling.pdf Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ DER: Die Frage 'Wann ist ein Mensch tot?' beschäftigte den Deutschen Ethikrat. Pressemitteilung 02/2012 (22.03.2012) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Pressemitteilungen/pm-02-2012-hirntod.pdf Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ DER: Hirntod und Organentnahme - Gibt es neue Erkenntnisse zum Ende des menschlichen Lebens? Nach: https://www.ethikrat.org/forum-bioethik/hirntod-und-organentnahme-gibt-es-neue-erkenntnisse-zum-ende-des-menschlichen-lebens Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ Stefanie Förderreuther: Medizinische Betrachtung des Hirntodes. (21.03.2012) Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Veranstaltungen/Foerderreuther_-_Medizinische_Betrachtung_des_Hirntodes.pdf Zugrff am 14.08.2020.
- ↑ Volker Gerhardt: Über den Zusammenhang von Problem und Lösung. Vorspruch zum Forum Bioethik „Hirntod und Organentnahme“ des Deutschen Ethikrates am 21. März 2012. Nach: https://www.ethikrat.org/fileadmin/PDF-Dateien/Veranstaltungen/Gerhardt_-_UEber_den_Zusammenhang_von_Problem_und_Loesung.pdf Zugriff am 14.08.2020.
- ↑ DER: Christiane Woopen neue Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Pressemitteilung 05/2012 (26.04.2012) Nach: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2012/christiane-woopen-neue-vorsitzende-des-deutschen-ethikrates Zugriff am 14.08.2020.