Organe: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnndarm Dünndarm] liegt zwischen Magen und Dickdarm. Er ist mit bis zu 6 Meter der längste Teil des Verdauungstraktes.  
Der [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnndarm Dünndarm] liegt zwischen Magen und Dickdarm. Er ist mit bis zu 6 Meter der längste Teil des Verdauungstraktes.  


Der Dünndarm ist der Hauptort der Verdauung. In ihm erfolgt die Aufnahme der  Nahrungsbestandteile (Kohlenhydrate, Eiweißstoffe, Fette, Vitamine, Salze und Wasser). Der [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnndarm Zwölffingerdarm dient der Neutralisierung der durch den Magen angesäuerten Nahrung auf einen pH-Wert von 5 bis 8,3.
Der Dünndarm ist der Hauptort der Verdauung. In ihm erfolgt die Aufnahme der  Nahrungsbestandteile (Kohlenhydrate, Eiweißstoffe, Fette, Vitamine, Salze und Wasser). In ihm erfolgt auch die Infektionsabwehr und die Weiterverbreitung immunologischer Informationen. Der [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnndarm Zwölffingerdarm] dient der Neutralisierung der durch den Magen angesäuerten Nahrung auf einen pH-Wert von 5 bis 8,3.
 
Der Mensch ist ohne Dünndarm nicht lebensfähig, weil ohne ihn keine Verwertung der Nahrung erfolgt. Wenn der Dünndarm so schwer erkrankt ist, dass er nicht mehr arbeitet, rettet diesen Menschen nur noch eine Dünndarm-TX vor seinem sicheren Tod.


== Anhang ==
== Anhang ==

Version vom 15. November 2014, 17:16 Uhr

Allgemeines

Deutschland

Organ TX 10 † 10 P 10 TX 13 † 13 P 13 † Zeit
Herz 368 206 929 297 154 904 Minuten
Lunge 283 114 609 358 62 425 Minuten
Leber 1.049 478 2.087 779 368 1.491 Tage
Niere 2.094 395 7.515 1.417 385 7.671 Jahre
Pankreas 17 27 29 20 21 35 Monate
Pank-Nie 142 - 269 106 - 190 Monate
Dünndarm Tage

Rechts in der Tabelle sind für jedes Organ die Zahlen der TX, der Verstorbenen und wartenden Patienten (P) der Jahre 2010 und 2013,[Anm. 1] sowie die Zeitspanne angegeben, binnen dieser wir tot sind, wenn dieses Organ plötzlich völlig versagt und der Patient keine Hilfe erfährt. - Es wurden die Zahlen der Jahre 2010 und 2013 genommen, weil es im Jahre 2010 in Deutschland noch ein Höchststand der Organspender gab, im Jahre 2013 einen historischen Niedrigstand seit der Einführung des Transplantationsgesetz (TPG) im Jahre 1997.

Im Jahre 2010 wurden 368 Patienten ein Herz transplantiert. Dennoch starben 206 Patienten, denen mit einer Herzspende das Leben hätte gerettet werden können. Am 31.12.2010 standen noch 929 Patienten für eine Herz-TX auf der Warteliste.

Im Jahre 2010 wurden 1.049 Patienten eine Leber transplantiert. Dennoch starben 478 Patienten, denen mit einer Leberspende das Leben hätte gerettet werden können. Am 31.12.2010 standen noch 2.087 Patienten für eine Leber-TX auf der Warteliste.

Österreich

Schweiz

Erkrankungen der Organe

Herz

Die der Herz-TX zugrundeliegenden Indikationen der Jahre 2010 und 2013.[1]
Indikation Nr. 2010 2013
Kardiomyopathie I42 416
Atherosklerotische Herzkrankheit I25 204
Sonstige Krankheiten I99 20
Angeborene Fehlbildungen der Herzhöhlen O20 7
Herzkrankheit, nicht näher bezeichnet I51 -
Angeborene Fehlbildungen der Pulmonal- und der Trikuspidalklappe 022 -
Sonstige angeborene Fehlbildungen des Herzens O24 5
Krankheiten mehrerer Herzklappen I08 7
Summe 668
CH OHerz.gif
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Lunge

Die Indikationen für eine Lungen-TX der Jahre 2010 und 2013.[1]

Indikation Nr 2010 2013
Chronische obstruktive Lungenkrankheit J44 130
Lungenödem J81 59
Sonstige Interstitielle Lungenkrankheiten J84 52
Zystische Fibrose (Mukoviszidose) E84 77
Angeborene Fehlbildungen des peripheren Gefäßsystems 027 19
Störungen des Plasmaprotein-Stoffwechsels E88 16
Sonstige Krankheiten der Atemwege J98 20
Bronchiektasen J47 -
Sarkoidose D86 13
Krankheiten der Atmungsorgane durch Einatmen Dämpfen J68 -
Sonstige pulmonale Herzkrankheiten I27 -
Summe 386
CH OLunge.gif
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Leber

Die Indikationen für eine Leber-TX der Jahre 2010 und 2013.[1]

Indikation Nr 2010 2013
Alkoholische Leberkrankheit K70 544
Fibrose und Zirrhose der Leber K74 439
Leberzellkarzinom C22 271
Krankheiten der Gallenwege K83 86
Sonstige Krankheiten der Leber K76 43
Akutes und subakutes Leberversagen K72 57
Angeborene Fehlbildungen Q44 40
Störungen des Mineralstoffwechsels E83 -
Sonstige Stoffwechselstörungen E 88 -
Sonstige venöse Embolie und Thrombose I82 -
Summe 1.480
CH OLeber.gif
Swisstransplant CC by-sa

Nieren

Die Indikationen für eine Nieren-TX der Jahre 2010 und 2013.[1]
Indikation Nr 2010 2013
Chron. nephritisches Syndrom N03 373
Zystische Nierenkrankheit O61 303
Chronische Nierenkrankheit N18 329
Primär insulinabhäng. Diabetes (Typ-1) E10 364
Hypertensive Nierenkrankheit I12 294
Nephrotisches Syndrom N04 123
Sonstige Krankheiten N28 -
Chron. tubulointerstitielle Nephritis N11 -
Nicht primär insulinabhäng. D. (Typ-2) E11 70
Nicht näher bez. nephr. Syndrom N05 -
Summe 1.956
CH ONieren.gif
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Pankreas

Die Indikationen für eine Pankreas-TX der Jahre 2010 und 2013:[2]
Indikation Nr 2010 2013
Primär insulinabh. Diabetes mellitus (Typ 1) E10 166
Sonstige Krankheiten des Pankreas K86 -
Verletzung von intraabdominalen Organen S36 7
Summe 173
CH OPankreas.gif
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Dünndarm

CH ODDarm.gif
Swisstransplant CC by-sa

Aufgaben der Organe

Herz

Das Herz pumpt mit der rechten Herzkammer für den kleinen Blutkreislauf das sauerstoffarme Blut zum Anreichern an Sauerstoff durch die Lunge und mit der linken Herzkammer für den großen Blutkreislauf das sauerstoffreiche Blut zu den Organen, insbesondere zum Gehirn.

Ist das Herz geschädigt, erbringt es nicht mehr diese Pumpleistung. Es wird nicht mehr so viel Blut durch den Körper gepumpt. Damit fehlt Gehirn fehlt es an Sauerstoff. Der Patient fühlt sich müde. Den Muskeln fehlt Sauerstoff. Der Patient fühl sich schwach. Der Gang zur Toilette kann für ihn schon Höchstleistung darstellen. Schwerste Schädigungen führen zum Zusammenbruch des Blutkreislaufes und damit zum Tod. Nur eine Herz-TX kann den Patienten davor bewahren.

Empfänger eines Herzens kann werden, wer an fortgeschrittenem Herzversagen leidet, das durch andere Maßnahmen nicht mehr zu bessern ist.

Herzmuskelentzündungen oder Herzklappenschädigungen durch Infektionen, Herzkranzgefäßerkrankungen sowie angebore Herzfehler können das Herz so stark schädigen, dass Herzversagen droht.

Lunge

Die Lunge reichert das Blut mit Sauerstoff an und entsorgt das Abbauprodukt Kohlendioxid an die Atemluft. Diesen Sauerstoff benötigen unsere Körperzellen zum Leben.

Ist die Lunge von einer unheilbaren Erkrankung betroffen, entsteht Atemnot, die stetig schlimmer wird. Die Zugabe von Sauerstoff über eine Atemmaske kann die Atemnot vorübergehend lindern, aber die Krankheit schreitet weiter voran. Um den drohenden Erstickungstod zu vermeiden, benötigen diese Menschen eine Spenderlunge, denn das Problem ist der mangelnde Gasaustausch: Auch wenn man einen Lungenkranken im Endstadium mit reinem Sauerstoff künstlich beatmet, kommt zu wenig im Blut an, da zwar der Sauerstoff noch in die Lunge kommt, aber der Gasaustausch ans Blut erfolgt nicht. Auch wird kein Kohlendioxid vom Blut an die Atemluft abgegeben. Der Lungenpatient vertirbt im Endstadium trotz künstlicher Beatmung, wenn er nicht rechtzeitig das rettenden Organ erhält.

Empfänger einer Lunge kann werden, wer ein endgültiges, nicht-rückbildungsfähiges Lungenversagen besitzt, das eine lebenserhaltende medikamentöse oder apparative Behandlung erforderlich macht.

Lungenerkrankungen können sich schleichend über Jahre oder innerhalb kurzer Zeit entwickeln und verschlechtern. Da sie nicht heilbar sind, können sie eine OT erforderlich machen: Mukoviszidose (zystische Fibrose, eine angeborene Stoffwechselerkrankung), andere Fibrosen der Lunge1, Lungenemphysem (Überblähung der Lungenbläschen) oder Hochdruck im Lungenkreislauf. Wenn die Lunge nicht mehr ausreichend leistungsfähig ist, erstickt der Mensch.


Leber

Die Leber ist eng in die Steuerung des Glukose-, Fett- und Eiweißstoffwechsels eingebunden. Bei Überschuss wird Glukose als Glykogen gespeichert, bei Hunger wieder zu Glukose abgebaut. Ähnlich arbeitet die Leber mit Fett, einigen Vitaminen und Blut. Auch bildet die Leber Galle, trägt zur Entgiftung des Körpers bei und reguliert den Stoffwechsel von Vitaminen und Spurenelementen.

Lebererkrankungen können bis zum Leberversagen gehen. Leberversagen ist tödlich. Gelbsucht ist eine Form des Leberversagens. Es kann auch zum Nierenversagen führen (Multiorganversagen). Nur eine Leber-TX kann vor dieser Gefahr bewahren.

Empfänger einer Leber kann werden, wer kurz vor einem chronischem oder akutem Leberversagen steht.

Die häufigste Ursache für ein akutes Leberversagen sind schwere Leberentzündungen durch Viren (Hepatitis) und diverse Vergiftungen (giftige Pilze, Pflanzengifte, Medikamente). Weitere Ursachen sind Leberzirrhose, angeborene Stoffwechselerkrankungen, bösartige Tumore oder Gallenwegserkrankungen.

Niere

Eine Funktion der Nieren ist die Ausscheidung der Endprodukte des Stoffwechsels, den sogenannten harnpflichtigen Substanzen, und Giftstoffen aus dem Körper durch Bildung des Harns. Die Niere regelt den Wasserhaushalt und dient damit der langfristigen Blutdruckeinstellung. Sie reguliert den Elektrolythaushalt und den Säure-Basen-Haushalt. Sie ist ein bedeutendes Organ für den Zwischenstoffwechsel des Körpers und produziert Hormone (z.B. Erythropoetin für die Blutbildung). Daneben baut es auch einzelne Hormone ab.

Nierenschädigung kann bis zum Nierenversagen gehen. Nierenversagen ist tödlich. Daher müssen diese Patienten bei Nierenversagen mehrmals in der Woche zur Dialyse (Blutwäsche), um die Giftstoffe aus dem Blut herauszufiltern. Andernfalls vergiftet sich der Körper selbst. Nur eine Nieren-Tx kann ihn von seinem Leiden der Dialyse erlösen und vor dem drohenden Tod bewahren.

Empfänger einer Niere kann werden, wer ein endgültiges Nierenversagen aufweist.

Die Ursachen für Nierenschädigungen sind vielfältig. Am häufigsten sind es Spätfolgen der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ I und II. Diabetiker sind mehr als ein Drittel der Dialysepatienten. - Weitere Ursachen sind Entzündungen der Nierenkörperchen, schwere, häufig wiederkehrende Nierenbeckenentzündungen, Nierengewebsentzündungen, angeborene Zystennieren, Analgetika-Nieren nach langjährigem übermäßigen Gebrauch von Schmerzmittel.

Pankreas

Das Pankreas ist die wichtigste Verdauungsdrüse. Als exokrine Drüse produziert sie beim Menschen täglich bis zu 2 Liter Verdauungssekret (Pankrassaft). Als endokrine Drüse gibt sie wichtige Hormone ans Blut ab.

Ein Diabetiker Typ-1 muss sich bis ans Lebensende Insulin spritzen. Kommt dann Nierenversagen mit hinzu, muss der Patient zur Dialyse.

"Die kombinierte Pankreas- und Nieren-TX ist die bisher beste Therapie für sorgfältig ausgewählte Patienten mit insulinpflichtigem Typ-I-Diabetes und dialysepflichtigem oder bevorstehendem Nierenversagen." (Wikipedia: Bauchspeicheldrüse)

Empfänger einer Bauchspeicheldrüse kann werden, wer dialysepflichtiger Diabetiker Typ-I-Diabetes ist, dessen Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert.

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Dies führt zu einem zunehmenden Insulinmangel. Wenn ca. 80-90 % der Beta-Zellen zerstört sind, ist Typ-1-Diabetes gegeben. Als Ursachen konnten über 20 Gene identifiziert werden, aber auch Umweltfaktoren.

Dünndarm

Der Dünndarm liegt zwischen Magen und Dickdarm. Er ist mit bis zu 6 Meter der längste Teil des Verdauungstraktes.

Der Dünndarm ist der Hauptort der Verdauung. In ihm erfolgt die Aufnahme der Nahrungsbestandteile (Kohlenhydrate, Eiweißstoffe, Fette, Vitamine, Salze und Wasser). In ihm erfolgt auch die Infektionsabwehr und die Weiterverbreitung immunologischer Informationen. Der Zwölffingerdarm dient der Neutralisierung der durch den Magen angesäuerten Nahrung auf einen pH-Wert von 5 bis 8,3.

Der Mensch ist ohne Dünndarm nicht lebensfähig, weil ohne ihn keine Verwertung der Nahrung erfolgt. Wenn der Dünndarm so schwer erkrankt ist, dass er nicht mehr arbeitet, rettet diesen Menschen nur noch eine Dünndarm-TX vor seinem sicheren Tod.

Anhang

Anmerkungen

  1. Eurotransplant: Eurotransplant Statistics der Jahre 2010 und 2013. Stichtag: 31.12. jeden Jahres. Download über: http://www.eurotransplant.org/cms/index.php?page=yearlystats. Zugriff am 23.1.2014.

Einzelnachweise

  1. a b c d DSO: Organspende und Transplantation in Deutschland. Jahresberichte 2010 und 2013.
  2. o