Enzephalozentrisches Menschenbild: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Enzephalozentrisches Menschenbild ===
=== Enzephalozentrisches Menschenbild ===
Die Geschichte des enzephalozentrierten Menschenbildes ausführlich beschrieben:
Die Geschichte des enzephalozentrierten Menschenbildes ausführlich beschrieben:
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Alkmaion_(Philosoph) '''Alkmaion (um 500 v.C.)'''] <br> Um 500 v.C. soll Alkmaion als Erster durch Sezieren die Verbindung des Auges mit dem Gehirn aufgezeigt haben. Dadurch vermutete Alkmaion, dass das Gehirn das Zentralorgan unserer Sinneswahrnehmung (Sehen, Hören und Riechen) sei.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Alkmaion_(Philosoph) Zugriff am 12.8.16.</ref><ref name="Illing">Robert-Benjamin Illing: Stationen der Gehirnforschung durch die Jahrtausende. Zugriff im Internet unter: http://www.uniklinik-freiburg.de/neurobiologie/live/geschichte.html Zugriff am 15.3.2014.</ref><ref name="TUDresden">o.V.: Zur Geschichte der Hirnforschung. In: https://tu-dresden.de/gsw/phil/forschung/forschungseinrichtungen/zit/ressourcen/dateien/zit/lehre/archiv/ws_2011_2012/geschichte_hirnforschung?lang=de Zugriff 12.8.2016.</ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_Edwin_Smith '''Papyrus Edwin Smith (um 1.500 v.C.)''' <br>  Im [https://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_Edwin_Smith Papyrus Edwin Smith] sind das Gehirn, seine Organisation in Gyri und Sulci, das Rückenmark, die Hirnhäute und die umgebenden Knochen beschrieben. Die Blutgefäße, Sehnen und Nerven werden jedoch noch unterschiedslos als „Kanäle“ bezeichnet. Auch über die Funktion des Gehirns waren sich die Ägypter noch nicht im klaren: Obwohl sie erfahren hatten, dass schwere Kopfverletzungen mit dem Verlust der Sprache einhergehen konnten, galt das Herz als Sitz der Seele und aller geistigen Fähigkeiten. Während es bei der Einbalsamierung nicht angerührt werden durfte und andere Organe, wie Lunge, Leber und Magen, dem Leichnam für sein jenseitiges Leben mitgegeben wurden, entfernten die Ägypter die Gehirne ihrer Toten bedenkenlos.<ref name="wiki">https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Hirnforschung Zugriff am 12.8.2016.</ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Hippokrates_von_Kos '''Hippokrates von Kos (460-370 v.C.)'''] <br> Um 400 v.C. erklärte Hippokrates von Kos (460-370 v.C.), dass das Gehirn für Empfindung und Intelligenz verantwortlich ist, und beschreibt Epilepsie als eine Störung der Hirnfunktion.<ref>http://www.robert-illing.de Zugriff am 12.8.16.</ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Alkmaion_(Philosoph) '''Alkmaion (um 500 v.C.)'''] <br> Um 500 v.C. soll Alkmaion als Erster durch Sezieren die Verbindung des Auges mit dem Gehirn aufgezeigt haben. Dadurch vermutete Alkmaion, dass das Gehirn das Zentralorgan unserer Sinneswahrnehmung (Sehen, Hören und Riechen) sei.<ref name="wiki"></ref><ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Alkmaion_(Philosoph) Zugriff am 12.8.16.</ref><ref name="Illing">Robert-Benjamin Illing: Stationen der Gehirnforschung durch die Jahrtausende. Zugriff im Internet unter: http://www.uniklinik-freiburg.de/neurobiologie/live/geschichte.html Zugriff am 15.3.2014.</ref><ref name="TUDresden">o.V.: Zur Geschichte der Hirnforschung. In: https://tu-dresden.de/gsw/phil/forschung/forschungseinrichtungen/zit/ressourcen/dateien/zit/lehre/archiv/ws_2011_2012/geschichte_hirnforschung?lang=de Zugriff 12.8.2016.</ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Hippokrates_von_Kos '''Hippokrates von Kos (460-370 v.C.)'''] <br> Um 400 v.C. erklärte Hippokrates von Kos (460-370 v.C.), dass das Gehirn für Empfindung und Intelligenz verantwortlich ist, und beschreibt [https://de.wikipedia.org/wiki/Epilepsie Epilepsie] als eine Störung der Hirnfunktion.<ref>http://www.robert-illing.de Zugriff am 12.8.16.</ref> In der ihm zugeschriebenen Sammlung [https://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_Hippocraticum Corpus Hippocraticum] erkannte er, dass die bislang als "heilig" angesehene [https://de.wikipedia.org/wiki/Epilepsie Epilepsie] eine Krankheit des Gehirns ist.<ref name="wiki"></ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Platon '''Platon (427-347 v.C.)'''] <br> Um 380 v.C. lehrte Platon, dass das Gehirn der Ort mentaler Vorgänge sei.
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Platon '''Platon (427-347 v.C.)'''] <br> Um 380 v.C. lehrte Platon, dass das Gehirn der Ort mentaler Vorgänge sei.
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Herophilos_von_Chalkedon '''Herophilos von Chalkedon (330-255 v.C.)'''] <br> Um 290 v.C. lehrte [https://de.wikipedia.org/wiki/Herophilos_von_Chalkedon Herophilos von Chalkedon] (330-255 v.C.), dass das Gehirn der Sitz menschlicher Intelligenz sei.<ref name="Illing"></ref> Er beschrieb Groß- und Kleinhirn, die Hirnhäute und die Ventrikel mit großer Genauigkeit.<ref name="TUDresden"></ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Herophilos_von_Chalkedon '''Herophilos von Chalkedon (330-255 v.C.)'''] <br> Um 290 v.C. lehrte [https://de.wikipedia.org/wiki/Herophilos_von_Chalkedon Herophilos von Chalkedon] (330-255 v.C.), dass das Gehirn der Sitz menschlicher Intelligenz sei.<ref name="Illing"></ref> Er beschrieb Groß- und Kleinhirn, die Hirnhäute und die Ventrikel mit großer Genauigkeit.<ref name="TUDresden"></ref> Den Sitz der menschlichen Intelligenz vermutete er in den [https://de.wikipedia.org/wiki/Hirnventrikel Hirnventrikeln], dem mit Flüssigkeit gefüllten Kammern des Gehirns.<ref name="wiki"></ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Erasistratos '''Erasistratos von Keos (305-250 v.C.)'''] <br> Um 280 v.C. beschreibt [https://de.wikipedia.org/wiki/Erasistratos Erasistratos von Keos] (3005-250 v.C.) Großhirn und Kleinhirn als Teile des Gehirns.<ref name="Illing"></ref> Auf der Basis von Sektionen zeigt Erasistratos unwiderleglich auf, dass alle Nerven ihren Ursprung im Gehirn haben. Wie Herophilos sieht auch Erasistratos im Kleinhirn das Denkorgan, weil es mehr Windungen aufweist als das Großhirn. Nach Erasistratos gab es ein Lebenspneuma im Herzen und ein psychisches Pneuma im Gehirn. Erasistratos vermutete Blut in den Venen, Pneuma in den Arterien und psychisches Pneuma in den Nerven.<ref name="TUDresden"></ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Erasistratos '''Erasistratos von Keos (305-250 v.C.)'''] <br> Um 280 v.C. beschreibt [https://de.wikipedia.org/wiki/Erasistratos Erasistratos von Keos] (3005-250 v.C.) Großhirn und Kleinhirn als Teile des Gehirns.<ref name="Illing"></ref> Auf der Basis von Sektionen zeigt Erasistratos unwiderleglich auf, dass alle Nerven ihren Ursprung im Gehirn haben. Wie Herophilos sieht auch Erasistratos im Kleinhirn das Denkorgan, weil es mehr Windungen aufweist als das Großhirn. Nach Erasistratos gab es ein Lebenspneuma im Herzen und ein psychisches Pneuma im Gehirn. Erasistratos vermutete Blut in den Venen, Pneuma in den Arterien und psychisches Pneuma in den Nerven.<ref name="TUDresden"></ref> Die neuen Erkenntnisse konnten die ältere Vorstellung, nach der Empfindung und Verstand dem Herzen zuzuordnen seien, jedoch für lange Zeit nicht vollständig verdrängen. Ihr bekanntester Vertreter war [https://de.wikipedia.org/wiki/Aristoteles Aristoteles] (384–322 v. Chr.), der das Gehirn als Kühlorgan betrachtete.<ref name="wiki"></ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Galenos '''Galenos (129-215)'''] <br>  Im 2. Jh. lehrte Galenos, dass durch eine hauchartige Substanz vermittelten organbezogenen Kräfte, die als „spiritus animalis“ vom Gehirn zu den Nerven, als „spiritus vitalis“ vom Herzen in die Arterien und als „spiritus naturalis“ von der Leber in die Venen ziehen.
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Galenos '''Galenos (129-215)'''] <br>  Im 2. Jh. lehrte Galenos, dass durch eine hauchartige Substanz vermittelten organbezogenen Kräfte, die als „spiritus animalis“ vom Gehirn zu den Nerven, als „spiritus vitalis“ vom Herzen in die Arterien und als „spiritus naturalis“ von der Leber in die Venen ziehen.<ref name="wSeele"></ref> Der griechische Arzt Galenos führte sorgfältige Studien zur tierischen Anatomie durch und klärte anhand zahlreicher Vivisektionen die Funktion einzelner Nervenbahnen auf. Galenos beschrieb auch erstmals das sympathische Nervensystem, erfasste seine Funktion jedoch noch nicht korrekt. Autopsien von Menschen waren in Rom verboten. Galenos hatte jedoch die Gelegenheit, verwundete Gladiatoren zu untersuchen, und übertrug davon abgesehen viele seiner Erkenntnisse aus Tierstudien auf den Menschen.<ref name="wiki"></ref>
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Alhazen '''Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham (Alhazen) (964-1039)'''] <br>  Die meisten Wissenschaftler der Antike, darunter Euklid und Ptolemäus, nahmen an, wir mit von uns erzeugten "Sehstrahlen" die Umgebung abtasteten, ähnlich wie bei einem Blinden, der seine Umgebung mit einem Stab abtastet. In wissenschaftlichen Experimenten bewies um das Jahr 1020 Alhazen die Sehstrahlen-Theorie und dass Sehen nicht im Auge erfolgt, sondern im Gehirn.
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Alhazen '''Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham (Alhazen) (964-1039)'''] <br>  Die meisten Wissenschaftler der Antike, darunter Euklid und Ptolemäus, nahmen an, wir mit von uns erzeugten "Sehstrahlen" die Umgebung abtasteten, ähnlich wie bei einem Blinden, der seine Umgebung mit einem Stab abtastet. In wissenschaftlichen Experimenten bewies um das Jahr 1020 Alhazen die Sehstrahlen-Theorie und dass Sehen nicht im Auge erfolgt, sondern im Gehirn.
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Maimonides '''Moses Maimonides (1135–1204)'''] <br>  Um 1200 erwog [http://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Maimonides Moses Maimonides] (1135–1204) erstmals, dass der Verlust von Hirnfunktionen mit dem Tod gleichzusetzen sei. Die krampfhaften Zuckungen von Enthaupteten brachten Maimonides auf den Gedanken, dass sie nicht als Lebenszeichen zu werten seien, da die zentrale Kontrolle des Gehirns fehle.<ref name="Laureys">Siehe: Steven Laureys: Hirntod und Wachkoma. In: Spektrum der Wissenschaft 2/2006, 62. http://www.coma.ulg.ac.be/papers/german/05_spektrum_hirntod.pdf Zugriff am 12.8.2016.</ref> Siehe: [[Enthauptung]]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Maimonides '''Moses Maimonides (1135–1204)'''] <br>  Um 1200 erwog [http://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Maimonides Moses Maimonides] (1135–1204) erstmals, dass der Verlust von Hirnfunktionen mit dem Tod gleichzusetzen sei. Die krampfhaften Zuckungen von Enthaupteten brachten Maimonides auf den Gedanken, dass sie nicht als Lebenszeichen zu werten seien, da die zentrale Kontrolle des Gehirns fehle.<ref name="Laureys">Siehe: Steven Laureys: Hirntod und Wachkoma. In: Spektrum der Wissenschaft 2/2006, 62. http://www.coma.ulg.ac.be/papers/german/05_spektrum_hirntod.pdf Zugriff am 12.8.2016.</ref> Siehe: [[Enthauptung]]

Version vom 15. August 2016, 05:36 Uhr

Enzephalozentrisches Menschenbild

Die Geschichte des enzephalozentrierten Menschenbildes ausführlich beschrieben:

  • Papyrus Edwin Smith (um 1.500 v.C.)
    Im [https://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_Edwin_Smith Papyrus Edwin Smith
    sind das Gehirn, seine Organisation in Gyri und Sulci, das Rückenmark, die Hirnhäute und die umgebenden Knochen beschrieben. Die Blutgefäße, Sehnen und Nerven werden jedoch noch unterschiedslos als „Kanäle“ bezeichnet. Auch über die Funktion des Gehirns waren sich die Ägypter noch nicht im klaren: Obwohl sie erfahren hatten, dass schwere Kopfverletzungen mit dem Verlust der Sprache einhergehen konnten, galt das Herz als Sitz der Seele und aller geistigen Fähigkeiten. Während es bei der Einbalsamierung nicht angerührt werden durfte und andere Organe, wie Lunge, Leber und Magen, dem Leichnam für sein jenseitiges Leben mitgegeben wurden, entfernten die Ägypter die Gehirne ihrer Toten bedenkenlos.[1]
  • Alkmaion (um 500 v.C.)
    Um 500 v.C. soll Alkmaion als Erster durch Sezieren die Verbindung des Auges mit dem Gehirn aufgezeigt haben. Dadurch vermutete Alkmaion, dass das Gehirn das Zentralorgan unserer Sinneswahrnehmung (Sehen, Hören und Riechen) sei.[1][2][3][4]
  • Hippokrates von Kos (460-370 v.C.)
    Um 400 v.C. erklärte Hippokrates von Kos (460-370 v.C.), dass das Gehirn für Empfindung und Intelligenz verantwortlich ist, und beschreibt Epilepsie als eine Störung der Hirnfunktion.[5] In der ihm zugeschriebenen Sammlung Corpus Hippocraticum erkannte er, dass die bislang als "heilig" angesehene Epilepsie eine Krankheit des Gehirns ist.[1]
  • Platon (427-347 v.C.)
    Um 380 v.C. lehrte Platon, dass das Gehirn der Ort mentaler Vorgänge sei.
  • Herophilos von Chalkedon (330-255 v.C.)
    Um 290 v.C. lehrte Herophilos von Chalkedon (330-255 v.C.), dass das Gehirn der Sitz menschlicher Intelligenz sei.[3] Er beschrieb Groß- und Kleinhirn, die Hirnhäute und die Ventrikel mit großer Genauigkeit.[4] Den Sitz der menschlichen Intelligenz vermutete er in den Hirnventrikeln, dem mit Flüssigkeit gefüllten Kammern des Gehirns.[1]
  • Erasistratos von Keos (305-250 v.C.)
    Um 280 v.C. beschreibt Erasistratos von Keos (3005-250 v.C.) Großhirn und Kleinhirn als Teile des Gehirns.[3] Auf der Basis von Sektionen zeigt Erasistratos unwiderleglich auf, dass alle Nerven ihren Ursprung im Gehirn haben. Wie Herophilos sieht auch Erasistratos im Kleinhirn das Denkorgan, weil es mehr Windungen aufweist als das Großhirn. Nach Erasistratos gab es ein Lebenspneuma im Herzen und ein psychisches Pneuma im Gehirn. Erasistratos vermutete Blut in den Venen, Pneuma in den Arterien und psychisches Pneuma in den Nerven.[4] Die neuen Erkenntnisse konnten die ältere Vorstellung, nach der Empfindung und Verstand dem Herzen zuzuordnen seien, jedoch für lange Zeit nicht vollständig verdrängen. Ihr bekanntester Vertreter war Aristoteles (384–322 v. Chr.), der das Gehirn als Kühlorgan betrachtete.[1]
  • Galenos (129-215)
    Im 2. Jh. lehrte Galenos, dass durch eine hauchartige Substanz vermittelten organbezogenen Kräfte, die als „spiritus animalis“ vom Gehirn zu den Nerven, als „spiritus vitalis“ vom Herzen in die Arterien und als „spiritus naturalis“ von der Leber in die Venen ziehen.[6] Der griechische Arzt Galenos führte sorgfältige Studien zur tierischen Anatomie durch und klärte anhand zahlreicher Vivisektionen die Funktion einzelner Nervenbahnen auf. Galenos beschrieb auch erstmals das sympathische Nervensystem, erfasste seine Funktion jedoch noch nicht korrekt. Autopsien von Menschen waren in Rom verboten. Galenos hatte jedoch die Gelegenheit, verwundete Gladiatoren zu untersuchen, und übertrug davon abgesehen viele seiner Erkenntnisse aus Tierstudien auf den Menschen.[1]
  • Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham (Alhazen) (964-1039)
    Die meisten Wissenschaftler der Antike, darunter Euklid und Ptolemäus, nahmen an, wir mit von uns erzeugten "Sehstrahlen" die Umgebung abtasteten, ähnlich wie bei einem Blinden, der seine Umgebung mit einem Stab abtastet. In wissenschaftlichen Experimenten bewies um das Jahr 1020 Alhazen die Sehstrahlen-Theorie und dass Sehen nicht im Auge erfolgt, sondern im Gehirn.
  • Moses Maimonides (1135–1204)
    Um 1200 erwog Moses Maimonides (1135–1204) erstmals, dass der Verlust von Hirnfunktionen mit dem Tod gleichzusetzen sei. Die krampfhaften Zuckungen von Enthaupteten brachten Maimonides auf den Gedanken, dass sie nicht als Lebenszeichen zu werten seien, da die zentrale Kontrolle des Gehirns fehle.[7] Siehe: Enthauptung
  • Andreas Vesalius (1514-1564)
    Andreas Vesalius konnte in den Grundstrukturen der Gehirne von Mensch und Tier keine Auffälligkeiten feststellen, weswegen er den Sitz der Seele in den Ventrikeln strikt ablehnte.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag. Die höherwertige Vernunftseele mit Vorstellung, Gedächtnis und Wille verortete er im Großhirn, die Körperseele verortete er mit den vegetativen Funktionen wie Atmung, Herzschlag und Verdauung im Kleinhirn.[4]
  • Albrecht von Haller (1707–1777)
    Albrecht von Hallerwidersprach mit den Ergebnissen seiner Vivisektionen das Lokalistationsprinzip, insbesondere auch gegen die Annahme, dass der Balken der Sitz der Seele sei. Hierauf entbrannte zwischen den Schülern Willis und denen von Haller ein heftiger Streit. "Dabei übertrafen sie sich in der Grausamkeit ihrer Experimente. Im Rahmen von Lokalisationskonzepten wurde der Sitz der Seele zumeist gleichgesetzt mit dem Zentrum der Lebenskraft. Deshalb fühlten sich die Forscher im Rahmen der Äquipotenztheorie verpflichtet, in ihren Vivisektionen das Gehirn ihrer Versuchstiere Stück für Stück abzutragen, um Nachzuweisen, dass diese Tiere jeweils noch weiterlebten und es somit keinen besonderen Ort der Seele bzw. Lebenskraft gebe."[4]
  • Samuel T. Soemmerring (1755-1830)
    1796 veröffentlichte Samuel T. Soemmerring sein Buch "Über das Organ der Seele", er sah das Gehirn als solches an.
  • Marie François Xavier Bichat (1771-1802)
    Um 1800 regten Marie François Xavier Bichat die ersten erfolgreichen Wiederbelebungsversuche zu ausgedehnten anatomischen, histologischen und physiologischen Untersuchungen an. Er grenzte vegetative Grundfunktionen (Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel) als "organisches Leben" von dem Komplex höherer Gehirnleistungen (Bewusstsein, Sinneswahrnehmungen) ab. In Konsequenz dieser Ergebnisse griff er erst viel später entwickelten Erkenntnissen vor und prägte den Begriff "Hirntod".
  • Rudolf Wagner (1805-1864)
    [https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Wagner_(Mediziner) Rudolf Wagner widerlegte durch vielfältige Untersuchungen den Zusammenhang zwischen Gehirnmasse und Intelligenz. Er erkannte den Zusammenhang zwischen Hirnwindungen und Intelligenz.[4]
  • Hermann Ebbinghaus (1850-1909)
    1885 unterschied Hermann Ebbinghaus (1850-1909) in seinem Buch "Über das Gedächtnis" zwischen Lang- und Kurzzeitgedächtnis.
  • [Vladimir A. Negovskij ()]
    In den 1950er Jahren entwickelte Vladimir A. Negovskij das Konzept des "biologischen Todes", wie er ihn nannte. Dabei ging er davon aus, dass der Mensch als tot anzusehen ist, wenn sein Gehirn nicht mehr arbeitet.

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. a b c d e f https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Hirnforschung Zugriff am 12.8.2016.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Alkmaion_(Philosoph) Zugriff am 12.8.16.
  3. a b c Robert-Benjamin Illing: Stationen der Gehirnforschung durch die Jahrtausende. Zugriff im Internet unter: http://www.uniklinik-freiburg.de/neurobiologie/live/geschichte.html Zugriff am 15.3.2014.
  4. a b c d e f o.V.: Zur Geschichte der Hirnforschung. In: https://tu-dresden.de/gsw/phil/forschung/forschungseinrichtungen/zit/ressourcen/dateien/zit/lehre/archiv/ws_2011_2012/geschichte_hirnforschung?lang=de Zugriff 12.8.2016.
  5. http://www.robert-illing.de Zugriff am 12.8.16.
  6. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens wSeele wurde kein Text angegeben.
  7. Siehe: Steven Laureys: Hirntod und Wachkoma. In: Spektrum der Wissenschaft 2/2006, 62. http://www.coma.ulg.ac.be/papers/german/05_spektrum_hirntod.pdf Zugriff am 12.8.2016.