Anoxie: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Hypoxie]]
=== Anoxie bis zum [[Zelltod]] ===
{{Zitat|Jede akute Gewebeanoxie, hervorgerufen durch die plötzliche Unterbrechung der Durchblutung oder durch eine starke arterielle [[Hypoxie]], führt nach einem kurzen freuen Intervall, in dem keine Funktionsveränderungen nachgewiesen werden können, zu einer Einschränkung des Zellstoffwechsels und damit der Zellfunktion. Sobald mit abnehmendem Energievorrat auch ein verminderter Tätigkeitsumsatz der Zelle nicht mehr möglich ist, tritt die vollständige Lähmung der Zellfunktion ein (...). Die Zeitspanne vom Einsetzen der Gewegeanoxie bis zum vollständigen Erlöschen der Organfunktion wird als Lähmungszeit bezeichnet. Diese beträgt für das Gehirn nur ca. 8-12 Sekunden.<ref name="L838">Robert F. Schmidt, Florian Lang (Hg.): Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. 30. Auflage. Heidelberg 2007, 838.</ref>}}
{{Zitat|Wiederbelebungszeit. Die Zellstruktur kann im Gegensatz zur Funktion deutlich länger, je nach Höhe des Energiebedarfs für Minuten bis Stunden aufrechterhalten werden. Solange die Zellstruktur erhalten bleibt, ist eine erfolgreiche Wiederbelebung des Organs möglich (Wiederbelebungszeit). Irreversible Zellschäden und schließlich der [[Zelltod]] setzen ein, wenn der Strukturerhaltungsumsatz nicht mehr gewährleistet ist. Bei [[Neuronen]] treten irreparable Schäden nach etwas 10 Minuten dauernder Anoxie auf.<ref name="L838"></ref> In der Skelettmuskulatur können unter vergleichbaren Bedingungen irreversible Zellstörungen erst nach mehreren Stunden Anoxie festgestellt werden.<ref>Robert F. Schmidt, Florian Lang (Hg.): Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. 30. Auflage. Heidelberg 2007, 838f.</ref> Für die Niere und die Leber beträgt die Wiederbelebungszeit etwa 3-4 Stunden. Für die Wiederbelebungszeit des gesamten Organismus ergibt sich bei normaler Körpertemperatur jedoch nur eine Zeitspanne von ca. 4 Minuten. Sie ist erheblich kürzer als die Wiederbelebungszeiten aller lebenswichtigen Organe und ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass das durch [[Hypoxie]] geschädigte [[Herz]] nicht mehr den für eine normale Gehirndurchblutung nötigen arteriellen Mitteldruck entwickeln kann, wenn die Wiederbelebung erst nach mehr als 4 Minuten einsetzt.<ref name="L839">Robert F. Schmidt, Florian Lang (Hg.): Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. 30. Auflage. Heidelberg 2007, 839.</ref>}}
{| class="wikitable" width="100%"
|-
|freies Intervall ||Funktionsstörungen ||völlige Lähmung ||irreversible Schädigung<br>→ [[Zelltod]]
|-
|Voller Tätigkeitsumsatz bei abnehmenden Energiereserven ||colspan="2"| Tätigkeitsumsatz zunehmend reduziert, Strukturerhaltungsumsatz ausreichend ||Strukturerhaltungsumsatz unterschritten
|-
|colspan="3" style="text-align:center"|Wiederbelebungszeit ||
|-
|colspan="4" style="text-align:center"|Dauer der Anoxie
|-
|}
Funktionsstörungen bei Anoxie<ref>Robert F. Schmidt, Florian Lang (Hg.): Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. 30. Auflage. Heidelberg 2007, 839.</ref>
 
=== Therapie ===
{{Zitat|O<sub>2</sub>-Mangelzustände im Gewebe können nur begrenzt durch eine Erhöhung des O<sub>2</sub>-Partialdrucks in der Inspirationsluft ausgeglichen werden.<ref name="L839"></ref>}}
 
Eine Erhöhung des O<sub>2</sub>-Partialdrucks der eingeatmeten Luft vermag den O<sub>2</sub>-Patialdruck im arteriellen Blut nur zu steigern, solange die Lunge für den Gasaustausch nicht zu stark beeinträchtigt ist. Bei ischämischer und anämischer [[Hypoxie]] ist der Erfolg einer O<sub>2</sub>-Therapie eingeschränkt.<br>
Eine längere Anwendung kann zu einer O<sub>2</sub>-Vergiftung führen. Die starke Erhöhung des O<sub>2</sub>-Partialdrucks in den Zellen ([[Hyperoxie]]) hemmt beispielsweise die Oxitation von Glukose, Fruktose und Brenztraubensäure. Darüber hinaus kommt es zu einer vermehrten Bildung von freien Sauerstoffradikalen. Es lassen sich Veränderungen in der Membran der [[Lungenbläschen]] nachweisen. Neugeborene, die über Tage mit reinem Sauerstoff beatmet wurden, tritt eine Veränderung der [[Netzhaut]], eine Einschränkung des Sehvermögens auf, die bis zur vollständigen Erblindung führen kann.<ref name="L839"></ref>
 
 
 
== Anhang ==
=== Anmerkungen ===
<references group="Anm." />
 
=== Einzelnachweise ===
<references />

Aktuelle Version vom 26. Februar 2018, 07:10 Uhr

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