Selbstantigen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Dezember 2017, 21:35 Uhr
Selbstantigene sind Antigene, die von Zellen eines Organismus dem Immunsystem, wie beispielsweise Makrophagen, Lymphozyten, B-Zellen und NK-Zellen, als körpereigen präsentiert werden. Die Selbstantigene sind für die immunologische Toleranz wichtig, in der das Immunsystem körpereigene Substanzen als solche erkennt und nicht bekämpft (Selbsttoleranz).
T-Lymphozyten die während der Thymozyten-Entwicklung im Thymus ein Selbstantigen erkennen – das heißt autoreaktiv sind – werden durch Apoptose ausselektiert (negative Selektion).
Die präsentierten Selbstantigene sind keine vollständigen Proteine, sondern Peptidfragmente. Die Fragmente entstehen durch Proteinabbau im Proteasom (→siehe Hauptartikel Antigenpräsentation). Im Thymus wird den T-Zellen die Toleranz gegenüber
Bestandteilen des Serums, allgemeinen Proteinen des Zellstoffwechsels und Zelloberflächenantigenen
„antrainiert“.[3] Auch außerhalb des Thymus, in der Peripherie, findet eine negative Selektion statt, wenn T-Zellen in Kontakt mit dem Selbst-Antigen kommen.[4] Findet diese Selektion nicht statt, beispielsweise weil nicht genügend Selbstantigene von den Thymusenpithelien exprimiert werden, so kann dies zu Autoimmunkrankheiten führen. Die Selbstantigene sind in diesen Fällen Autoantigene, an die Autoantikörper binden können.
B-Zellen, die lösliche, das heißt nicht zellgebundene, Selbstantigene erkennen, sind für diese „Antigene“ anergisch.
Mit an starke Ajuvantien gekoppelten Selbstantigenen ist es möglich durch Immunisierung autoreaktive T-Zellen, das heißt T-Zellen, die gegen den eigenen Körper gerichtet sind, zu erhalten.
Anhang
Anmerkungen