Jacques Descotes: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Zitat|Die Fortsetzung von Wiederbelebungsversuchen durch künstliche Beatmung bei einigen Komas mit längerer Apnoe erscheint nur dann legitim, wenn eine Wiederherstellung der Nerven möglich ist. Dieser Versuch scheint aufgegeben werden zu müssen, wenn der Tod des zentralen Nervensystems mit Sicherheit festgestellt werden kann. Um diese Diagnose zu bestätigen, schlagen wir eine eingehende Studie über die zerebrale elektrische Aktivität vor, die nicht an der Kopfhaut, sondern durch eine Elektrode gesammelt wird, die durch ein Bohrloch in den thalamischen medianen Strukturen eingeführt wird.<br> | {{Zitat|Die Fortsetzung von Wiederbelebungsversuchen durch künstliche Beatmung bei einigen Komas mit längerer Apnoe erscheint nur dann legitim, wenn eine Wiederherstellung der Nerven möglich ist. Dieser Versuch scheint aufgegeben werden zu müssen, wenn der Tod des zentralen Nervensystems mit Sicherheit festgestellt werden kann. Um diese Diagnose zu bestätigen, schlagen wir eine eingehende Studie über die zerebrale elektrische Aktivität vor, die nicht an der Kopfhaut, sondern durch eine Elektrode gesammelt wird, die durch ein Bohrloch in den thalamischen medianen Strukturen eingeführt wird.<br> | ||
Das völlige Fehlen jeglicher Integrations-, Leitungs- oder Automatisierungsaktivitäten auf der Diencephalon-Ebene, die mehrfach überprüft wurden, ermöglicht es, den Tod von diencephalischen und kortikalen Formationen zu bestätigen. | Das völlige Fehlen jeglicher Integrations-, Leitungs- oder Automatisierungsaktivitäten auf der Diencephalon-Ebene, die mehrfach überprüft wurden, ermöglicht es, den Tod von diencephalischen und kortikalen Formationen zu bestätigen.<ref name="D1959"></ref> (Übersetzt von Deepl.com)}} | ||
Version vom 29. Mai 2019, 19:03 Uhr
Artikel 1959
Am 17.01.1959 brachte Pierre Wertheimer zusammen mit Michel Jouvet und Jacques Descotes den Artikel "Diagnostic electro-sous-corticographique de la mort du système nerveux central au cours de certains comas" (Elektrosubkortikographische Diagnose des Todes des zentralen Nervensystems bei einigen Komata) heraus.[1] Nach einer anderen Quelle soll Jacques Descotes diesen Artikel alleine in "Electroencephalogr. Clin. Neurophysiol. 11 pp : 805-806 (1959)" veröffentlicht haben.[2]
Descotes beschreibt darin 4 Patienten des Jahres 1958 mit schwersten Hirnschädigungen, die alle ein einheitliches Bild zeigten:
Das Krankheitsbild aller dieser Patienten ist identisch. Es ist sehr charakteristisch. Es ist das eines Toten, der einen gut gestressten Puls halten würde: Immobilität ist total, die Gliedmaßen sind hypoton, es kann kein Sehnen- oder Hautreflex erreicht werden, die Pupillen sind glasartig, in Mydriasis und es gibt keinen photomotorischen Reflex. Alle Reize, auch die schmerzhaftesten, führen zu keiner Reaktivität, weder motorisch noch kardiovaskulär. Die rektale Temperatur markiert in ihrer Kurve einen langsamen Abfall, der die relative Poïkilothermie widerspiegelt. Die Haut bleibt jedoch gefärbt, und der Puls bleibt mit einer unerbittlichen Geschwindigkeit (etwa 100/min.) gut geschlagen, während die Brust im Rhythmus des künstlichen Atemschutzgeräts ansteigt. Auch die Nieren- und Verdauungsfunktionen bleiben erhalten. Diese Szene kann Stunden und sogar Tage dauern. Bei diesen Probanden in einem scheinbaren Todeszustand haben wir versucht, die Kriterien, die das irreversible Verschwinden aller zentralnervösen Aktivitäten objektivieren, so genau wie möglich zu spezifizieren. Wir glauben, dass eine Verlängerung des Wiederbelebungsversuchs nur dann denkbar ist, wenn noch Hoffnung auf eine Wiederherstellung der zentralen Nervenaktivität besteht. Es ist zu diesem Zweck, dass wir die zerebrale elektrische Aktivität untersucht haben, der genaueste und empfindlichste Index des Lebens des Nervensystems. |
Für Jacques Descotes stellen sich anhand dieser Ergebnisse diese drei Fragen:
- Das Problem der Diagnose:
"Wir müssen feststellen können, dass die zentrale Nervosität irreversibel verschwunden ist." Bei Katzen wurde nach einer 15-Sekunden-Anoxie ein völliges Verschwinden der Gehirnaktivität festgestellt, eine 4-Minuten-Anoxie scheint tödlich zu sein. "eine längere Dauer, die zu einem unwiderruflichen Verschwinden aller Nervenaktivitäten führt. In jüngster Zeit folgte jedoch auf die Stopps der Halsschlagader und der Wirbelzirkulation von 11 bzw. 7 Minuten eine vollständige funktionelle Erholung bei einem Patienten, wie es bei der Hypothermie nach Pourpre et al. der Fall ist. (1958)." Kaninchen sollen eine 47-Minuten-Anoxie überlebt haben. Für Jacques Descotes scheint die brennende Frage bestanden zu haben, ab wann man sicher sagen kann, dass ein Mensch tot ist, denn er schreibt am Schluss dieser Frage: "Selbst wenn sich diese anoxische Widerstandsdauer um ein oder zwei Stunden verlängert, bleibt durch die Tatsache, dass das völlige Fehlen einer elektrischen Aktivität im 3-Stunden-Takt erkannt wird, eine ausreichende Sicherheitsmarge." - Das pathogene Problem:
"Der Mechanismus des Todes des Nervensystems ist in unseren Fällen sicherlich anoxisch; aber viele Faktoren haben sicherlich dazu beigetragen, die Reversibilitaetsschwelle fuer anoxische Aggressionen erheblich zu senken. ... Nach Ansicht dieses Autors neigt selbst eine kurze Anoxie dazu, die Schwelle der Resistenz von Atemwegsneuronen gegen eine spätere Aggression deutlich zu senken, und es kann sein, dass sich prodromale Atemwegserkrankungen, die unbemerkt geblieben sind, in unseren Fällen sogar die kurzfristige Apnoe erheblich verschlechtert haben. Es ist also in Sekunden und nicht in Minuten, dass die Schwelle der anoxischen Irreversibilität bei einem bereits geschädigten Gehirn gezählt wird." - Beendigung der künstlichen Beatmung:
"Das Fehlen jeglicher kortikaler und diencehalischer Aktivität, die mehrfach und in mehreren Stundenintervallen überprüft wurde, wie z.B. das kontrollierte Fehlen einer kardialen Reaktivität auf die verschiedenen Reize, sowie eine ausreichende Dauer der Reanimation (mindestens 24 Stunden) erlauben den Verzicht auf die Verlängerung einer Therapie."
Jacques Descotes fasst zusammen:
Die Fortsetzung von Wiederbelebungsversuchen durch künstliche Beatmung bei einigen Komas mit längerer Apnoe erscheint nur dann legitim, wenn eine Wiederherstellung der Nerven möglich ist. Dieser Versuch scheint aufgegeben werden zu müssen, wenn der Tod des zentralen Nervensystems mit Sicherheit festgestellt werden kann. Um diese Diagnose zu bestätigen, schlagen wir eine eingehende Studie über die zerebrale elektrische Aktivität vor, die nicht an der Kopfhaut, sondern durch eine Elektrode gesammelt wird, die durch ein Bohrloch in den thalamischen medianen Strukturen eingeführt wird. Das völlige Fehlen jeglicher Integrations-, Leitungs- oder Automatisierungsaktivitäten auf der Diencephalon-Ebene, die mehrfach überprüft wurden, ermöglicht es, den Tod von diencephalischen und kortikalen Formationen zu bestätigen.[2] (Übersetzt von Deepl.com) |
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ http://sommeil.univ-lyon1.fr/articles/jouvet/ecn_59/print.php Zugriff am 29.05.2019.
- ↑ a b c http://sommeil.univ-lyon1.fr/articles/jouvet/ecn_59/print.php Zugriff am 29.05.2019.