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=== Sabine Müller: Revival der Hirntod-Debatte (2010) ===
=== Sabine Müller: Revival der Hirntod-Debatte (2010) ===
2010 veröffentlichte Sabine Müller den Artikel "Revival der Hirntod-Debatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik".<ref>Sabine Müller: Revival der Hirntod-Debatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik. In: Ethik Med (2010) 22:5–17. Nach: http://www.krankenhausseelsorge-muenchen.de/fileadmin/documents/ethikdok_Revival_der_Hirntod-Debatte.pdf Zugriff am 13.08.2019.</ref> Darin heißt es:
2010 veröffentlichte [[Sabine Müller]] den Artikel "Revival der Hirntod-Debatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik".<ref>Sabine Müller: Revival der Hirntod-Debatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik. In: Ethik Med (2010) 22:5–17. Nach: http://www.krankenhausseelsorge-muenchen.de/fileadmin/documents/ethikdok_Revival_der_Hirntod-Debatte.pdf Zugriff am 13.08.2019.</ref> Darin heißt es:


{{Zitat2| neue empirische Erkenntnisse erfordern eine erneute Auseinandersetzung mit dem Hirntod, denn zum einen haben zahlreiche Studien ein längeres Überleben und die Integration von Körperfunktionen von hirntoten Patienten nachgewiesen. (6)}}
{{Zitat2| neue empirische Erkenntnisse erfordern eine erneute Auseinandersetzung mit dem Hirntod, denn zum einen haben zahlreiche Studien ein längeres Überleben und die Integration von Körperfunktionen von hirntoten Patienten nachgewiesen. (6)}}

Version vom 20. August 2019, 05:33 Uhr

Gruppe A

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Gruppe B

Roberto Rotondo : 'Die Untoten' - Hirntodlüge aus Pflegesicht (SB) (2011)

2011 fand die Tagung "'Die Untoten' - Hirntodlüge aus Pflegesicht (SB)" statt, auf der Roberto Rotondo interviewt wurde.[1] Darin heißt es:

Schon im Sprachgebrauch der in der Betreuung "hirntoter" Patienten tätigen PflegerInnen läßt sich - auf der Basis vieler weiterer Veröffentlichungen zum Thema - ablesen, wie wenig diese davon überzeugt sein können, tatsächlich Tote zu pflegen ("Restmensch", "belebte Materie", "Nicht-zu-Ende-Gestorbene"). Der Zugriff, um nicht zu sagen Raubgriff, auf diese Menschen bzw. ihre Organe, die Objekte der transplantationsmedizinischen Begierden, spiegelt sich noch deutlicher im Sprachgebrauch der Pflegekräfte: "Ganzkörper-Lagerstätten", "natürlicher Brutkasten" (in Hinsicht auf eine als "hirntot" geltende schwangere Frau), "menschliches Gemüse" und dergleichen mehr. Zugleich legen die sprachlichen Ausdrücke Zeugnis ab über den Versuch der beteiligten Berufsgruppen, wie zu vermuten steht, die eigenen Zweifel und widerstreitenden Empfindungen zu übertönen durch Begriffe, die das angebliche Totsein "hirntoter" Menschen besonders betonen; so werden beispielsweise in der englischen Fachsprache entnommene Organe als "Cadaveric organ donation" (Kadaverspende) bezeichnet oder mit einem "Stück Holz" verglichen.

Ein falscher Begriff beweist nichts. Siehe: Todesverständnis, Diffamierung und korrekte Sprache

Diese Einschätzung eines Philosophen (!) wurde in Deutschland, wie Rotondo ausführte, von vier wissenschaftlichen Gesellschaften, dem Bundestag, der Deutschen Bischofskonferenz und dem Rat der Evangelischen Kirche zur Basis eigener Erklärungen gemacht, mit denen der vermeintliche Hirntod mit dem Tod des Menschen gleichgesetzt wurde.

Die DBK und der Rat der EKD haben bereits 1990 ihre Stellungnahmme zu Hirntod und Organspende abgegeben, mit gleichem Inhalt wie das vorausgegangene Zitat von 1998.

Das ist schon eine sehr prekäre Frage, die an Brisanz noch erheblich gewinnt, sobald man berücksichtigt, daß hier gänzlich andere Interessen im Spiel sind, nämlich die Begehrlichkeiten der Transplantationsmedizin an der aus ihrer Sicht verwertbaren Substanz des Menschen.

Siehe: Pierre Wertheimer

Roberto Rotondo kontrastierte in seinem Vortrag die Praxis der Intensivpflege "hirntoter" Menschen mit den Idealen sowie dem Menschenbild in der Krankenpflege, so wie er sie selbst in der Ausbildung erfahren hat und wie sie noch heute in einschlägigen Lehrbüchern nachzulesen sind.

Die von mir bis 2015 untersuchten Lehrbücher der Krankenpflege unterscheiden sich zum Hirntod signifikant von den Lehrbüchern der Ärzte und allgemeinen Aussagen über den Hirntod.

Ganz unabhängig davon, ob Pflegende heute noch diesen weltanschaulichen Vorstellungen anhängen oder nicht, mögen sie doch dazu geführt haben, daß Berufsorganisationen aus dem Bereich der Krankenpflege, so beispielsweise der Deutsche Berufsverband für Krankenpflege (DBfK), dem Hirntod-Konzept widersprechen.
Kurz gesagt werden durch die Hirntod-Kriterien Lebende zu Toten, von einer Sekunde zur nächsten, allein kraft der administrativen Entscheidung und ohne daß sich unmittelbar an ihrem Zustand irgendetwas verändert hätte.

Siehe: Todesverständnis

Seiner Meinung nach können Menschen durch Organtransplantationen nicht geheilt werden. Sie müssen mit negativen körperlichen, seelischen und sozialen Folgen rechnen.

Wenn sie an ihrer Krankheit gestorben wären, hätten sie dieses Problem nicht. Da sie aber durch die TX weiterleben, haben sie diese Probleme, dazu noch meist eine bessere Lebensqualität als vor der TX.

Das Sterberisiko sei nach Angaben des Internisten und Nephrologen Dr. Beige bis zu drei Monate nach der Transplantation höher als das von Dialysepatienten. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schwächegefühle träten häufig auf, Krebserkrankungen, insbesondere Hautkrebs, seien ein großes Problem. Psychische Probleme seien auch sehr häufig. Viele Organempfänger haben Schwierigkeiten, das "fremde" Organ sozusagen psychisch zu integrieren; sie spüren es wie ein externes Organ und haben Identitätsprobleme, haben Angst, sich zu verlieren oder nicht mehr zu wissen, wer sie sind.
Zufriedenheit der Transplantierten
Frage: Wie sehen Sie heute Ihre TX an?[2]

A = stimmt / B = stimmt eher / C = eher falsch / D = falsch (n = 203)

Aussage (in %) A B C D o.A.
Die TX war für Sie ein wahres Geschenk. 89,7 3,9 0,5 0,5 5,4
Die TX verbesserte Ihre Lebensqualität. 82,8 8,4 1,0 1,0 6,9
Die TX bewahrte sie vor drohendem Tode. 72,9 10,3 6,9 4,4 5,4
Die TX würden Sie jederzeit wiederholen. 70,0 13,8 4,4 3,4 8,4
Die TX ist eine Zumutung, von der Sie abraten. 3,9 3,4 5,9 78,8 7,9
Die TX hat Ihr Leben eindeutig positiv beeinflusst. 77,8 12,3 2,0 1,0 6,9

Im Winterhalbjahr 2014/2015 wurde von Klaus Schäfer unter Transplantierten eine Online-Umfrage durchgeführt. Dachverbände der Transplantierten gaben den Link zum Online-Fragebogen an ihre Mitglieder weiter. Insgesamt nahmen 203 Transplantierte an dieser Umfrage teil. Hiervon hatten 28,6% ein Herz transplantiert, 24,1% eine Niere, 21,7% eine Lunge und 17,2% eine Leber.

Zu ihrer Zufriedenheit über die durchgeführte TX antworteten die 203 Transplantierten:
Für 89,7% der Transplantierten war die TX ein wahres Geschenk, die bei 82,8% der Transplantierten die Lebensqualität verbesserte und bei 77,8% der Transplantierten das Leben eindeutig positiv beeinflusst hat.
72,9% der Transplantierten hat die TX vor dem drohenden Tode bewahrt. 70,0% der Transplantierten würde die TX jederzeit wiederholen.
Der Aussage von Werner Hanne, dass TX eine Zumutung sei, von der abzuraten sei, stimmten 3,9% zu und lehnten 78,8% ab.

Es gibt bei der TX auch "Verlierer", d.h. ihnen geht es nach der TX schlechter als vor der TX. Dies soll nicht verschwiegen werden. Ihr Anteil ist jedoch kleiner 5%.

Über 70% - politisch ist das mehr als eine 2/3-Mehrheit; damit bekommt man sogar eine Grundgesetzänderung durch - der Transplantierten bewerten ihre TX positiv, weniger als 5% negativ.

TX ist damit eindeutig ein medizinischer Erfolg.

Damit sind die Mitleidsbekundungen einiger Kritiker reine Fehlinformationen oder gar geheuchelte Krokodilstränen.

Sabine Müller: Revival der Hirntod-Debatte (2010)

2010 veröffentlichte Sabine Müller den Artikel "Revival der Hirntod-Debatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik".[3] Darin heißt es:

neue empirische Erkenntnisse erfordern eine erneute Auseinandersetzung mit dem Hirntod, denn zum einen haben zahlreiche Studien ein längeres Überleben und die Integration von Körperfunktionen von hirntoten Patienten nachgewiesen. (6)

Siehe: Alan Shewmon

Bekanntlich wurde vor Erfindung der Herzlungenmaschine im Jahr 1952 der irreversible Herzstillstand als Kriterium des Todes betrachtet. (6)
Durch den Einsatz von Herzlungenmaschinen können das absterben des Gehirns und das Herzversagen zeitlich auseinander fallen: (6)

Björn Ibsen erfand 1952 nicht die Herz-Lungen-Maschine, sondern die künstliche Beatmung mit Überdruck. Hirntote brauchen zudem keine Herz-Lungen-Maschine, sondern nur eine künstliche Beatmung.

Der Begriff des Hirntodes ist aufgrund dieses Auseinanderfallens geprägt worden. (6)

Den Begriff "Hirntod" prägte bereis Xavier Bichat im Jahr 1800.

nach Belkins historischer Analyse des Reports des Ad Hoc Committee hatten dessen führende Mitglieder unterschiedliche Motive für die Forcierung der neurologischen Todes-Definition: Der Initiator und Vorsitzende des Komitees, der Anästhesie-Chefarzt Henry Beecher, wollte sinnlose künstliche Beatmungen bei nicht zu rettenden Patienten verhindern. Dem Neurologen und EEG-Pionier Robert Schwab ging es vor allem um die Etablierung der EEG-Diagnostik zur Feststellung des Todeszeitpunkts. Beecher und Schwab wollten den Hirntod als Zeitpunkt des legitimen Behandlungsabbruchs festschreiben, aber nicht als neue Definition des Todes. Genau dies wollten dagegen der Transplantationschirurg Joseph Murray und der Neurochirurg William Sweet; Letzterer vertrat die Notwendigkeit der Hirntod-Definition, um die Beschaffung von Transplantationsorganen zu erleichtern. Das Problem der Rechtssicherheit in der Organbeschaffung war drängend geworden, nachdem der Arzt Wada, der einem hirntoten Patienten Organe zur transplantation entnommen hatte, in Japan wegen Mordes verurteilt worden war. (7)
Einige künstlich beatmete Hirntote haben noch etliche somatische Funktionen, die auf eine körperliche Integration hinweisen: Sie halten ihre Homöostase durch zahlreiche endokrine und kardiovaskuläre Funktionen aufrecht, regulieren selbständig ihre Körpertemperatur, bekämpfen Infektionen (u. a. durch Fieber) und Verletzungen, reagieren mit Katecholamin- und Blutdruckanstieg auf Schmerzreize, produzieren Exkremente und scheiden diese aus. Hirntote Kinder wachsen und setzen ggf. ihre Geschlechtsentwicklung fort [29]. Hirntote Schwangere können die Schwangerschaft über Monate aufrecht erhalten und von gesunden Kindern entbunden werden. (9)

Die Homöostase ist bei Hirntoten ausgefallen. Daher benötigen sie neben der künstlichen Beatmung und künstlichen Ernährung vor allem medikamentöse Behandlung.

Der President's Council on Bioethics hält also am Hirntod-Kriterium fest, auch wenn er das Hauptargument, mit dem dieses bisher gerechtfertigt wurde, als empirisch widerlegt anerkennt; stattdessen bietet er eine neue Begründung dafür an, die auf einer „philosophischen Konzeption der biologischen realität organismischenlebens“ basiere. (10)
sie ist so eng gefasst, dass danach auch Embryonen keine Lebewesen sind. (10)

Siehe: Irreversibilität

Pet-Untersuchungen von Steven laureys haben bei PVS-Patienten eine immerhin ungefähr halb so große Hirnstoffwechselaktivität wie bei gesunden Personen nachgewiesen. Auch in Cortexarealen war Aktivität als Reaktion auf schmerzhafte Stimuli nachweisbar. Komapatienten als „cortextot“ zu bezeichnen, ist demnach falsch. (11)
Owen et al. haben bei einer PVS-Patientin mit fMRT gezeigt, dass sie sich auf Anweisung hin vorstellen konnte, Tennis zu spielen oder die Räume ihrer Wohnung zu durchqueren; dabei waren ihre neuronalen Reaktionen ununterscheidbar von denen gesunder Probanden. (11)

PVS-Patienten sind keine Hirntoten. Daher ist dieser Vergleich unlauter.

Eine fMRT-Studie von Schiff et al. an Patienten im minimalen Bewusstseinszustand zeigt, dass deren kortikale Antworten auf gesprochene Sprache und Berührungen sich kaum von denen gesunder Kontrollpersonen unterscheiden. (12)

Auch Patienten im minimalen Bewusstseinszustand sind keine Hirntoten.

Komapatienten könnte in Zukunft durch tiefe Hirnstimulation geholfen werden. (12)
Doch die Erfahrungen von Patienten, die ein Koma überstanden haben, sind Anlass genug, sie nicht vorschnell aufzugeben oder zur Organentnahme zu bestimmen. (12

Komapatienten sind keine Hirntoten.

Ein Beispiel für ein Leben in der terra incognita zwischen Locked-in-Zustand, Koma und Hirntod ist Julia tavalaro, die als junge Frau zwei Schlaganfälle erlitt und sechs Jahre lang für hirntot gehalten wurde, obwohl sie nach einigen Monaten im Koma bei vollem Bewusstsein, aber „locked-in“ war. (12)

An ihr wurde nie Hirntod festgestellt.

nach einer aktuellen begutachtung von allen Hirntod-diagnosen innerhalb von vier Jahren an der Universitätsklinik Newark stellten Zuckier und Kolano fest, dass bei 21 von 188 Fällen (11%) eine permanente gehirndurchblutung trotz klinisch festgestelltem Hirntod nachgewiesen wurde. (14)

Wird das Gehirn mit weniger als 20% der erforderlichen Menge durchblutet, verhungert es. Daher wäre es redlich, mit anzugeben, wie groß diese Durchblutung war.

Eine Untersuchung von Gramm et al. [11] hat gezeigt, dass bei 6,7% (2 von 30) der als hirntot diagnostizierten Organspender die Konzentrationen von Noradrenalin, Dopamin und Adrenalin sowie Blutdruck und Herzfrequenz bei der Organentnahme sprunghaft anstiegen. Sie nehmen an, dass diese Effekte nur auf Rückenmarksreflexaktivität beruhten, da der Hirntod auch angiographisch festgestellt worden war; für diese Hypothese führen sie allerdings keine wissenschaftliche Studie an. Eine andere mögliche Ursache ist, dass eine angiographische Methode verwendet wurde, die die Durchblutung des Hirnstamms nicht angemessen darstellen kann; dazu sind allerdings keine Angaben zu finden. (14)

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Britische Anästhesisten haben im Jahr 2000 in der Zeitschrift Anaesthesia Vollnarkose für hirntote Organspender gefordert, um mögliche Schmerzen auszuschalten. (14)

Auf Seite 8 gibt die Autorin an, dass in Großbritannien "die Hirntod-Definiton als Hirnstammtod-Definition (Brainstem death) interpretiert wird". Es ist verwunderlich, dass die Autorin, eine Medizinerin, die Tragweite dieser Definition nicht erkennen kann (oder nicht erkennen will?), dass damit das Großhirn durchaus noch teilweise funktionieren kann und damit Schmerzempfinden möglich sein kann.

Weil das Herz des Patienten nicht mehr selbständig schlug und die Ärzte entschieden, dass sie seine Herzkranzgefäße nicht erweitern konnten, sollte nach 90 Minuten die Entnahme seiner Organe beginnen. als die Chirurgen damit beginnen wollten, atmete der Mann wieder und seine Pupillen reagierten auf licht. Wenige Monate später konnte er wieder sprechen und laufen [17]. Die Non-Heart-Beating-Donation ist in den USA, Kanada, Australien, den Niederlanden, Großbritannien, Belgien, Spanien, Österreich, der Schweiz, Norwegen und der Türkei erlaubt [3]. in Deutschland lehnt die Bundesärztekammer diese Regelung derzeit ab. (15)

Es lehnt nicht nur die BÄK, sondern auch andere med. Gesellschaften die DCD ab:

  • 1998 lehnte die BÄK, die DGN, die DTG und einer weitere med. Gesellschaft dir DCD ab, weil sie ist kein sicheres Äquivalent zum Hirntod ist.[4]
  • 2009 lehnte das BMG die DCD als "problematisches Verfahren" ab.[5]
  • 2014[6] und 2015[7] lehnten die DGN, die DGNC und DGNI in gemeinsamen Erklärungen DCD ab, "da es ein höheres Risiko von Fehldiagnosen in sich birgt."

Warum die Autorin im Jahr 2011 Beispiele von aufgewachten Patienten nennt, an denen DCD vorgesehen war, ist unverständlich.

Daher sollte die zerebrale Angiographie für die Hirntoddiagnostik zwingend vorgeschrieben werden, in Zweifelsfällen auch fMRT, PET oder SPECT. (16)

Wie die Autorin selbst schreibt, wurden die von ihr genannten Studien nicht an Hirntoten durchgeführt. Warum sollten daher diese Geräte für die HTD eingesetzt werden?

Die Non-Heart-Beating-Donation, bei der auf Hirntoddiagnostik verzichtet wird, sollte grundsätzlich verboten bleiben bzw. werden. (16)

In Deutschland besteht ein großer Konsens, DCD nicht zuzulassen. Für andere Nationen, in denen DCD Praxis ist, möge sich die Autorin an diese Länder wenden.

Da die Schere zwischen Angebot und Nachfrage nicht nur durch Maßnahmen zur Erhöhung des Organangebots verkleinert werden kann, sondern auch durch Maßnahmen zur Verringerung der nachfrage (insbesondere durch Prävention von Krankheiten, die zum Organversagen führen), sind ethisch bedenkliche Methoden zur Steigerung des Angebots nicht gerechtfertigt. (16)

Es geht hierbei nicht um irgendwelche Statistik (Statistiken haben keine Ethik), sondern um das Leben von Menschen, das gerettet werden kann. Je mehr Organe zur Verfügung stehen, desto mehr Menschen kann deren Leben gerettet bzw. deren Lebensqualität gesteigert werden, völlig unabhängig von jeder Statistik.

Daraus folgt, dass für potentielle Organspender sicher ausgeschlossen werden muss, dass sie (gegen ihren Willen) durch die Organentnahme getötet werden und dabei unter Angst, Stress oder Schmerzen leiden. (16)

In D/A/CH leidet kein Organspender an "Angst, Stress oder Schmerzen". Siehe: Todesverständnis, Wahrnehmung und Schmerz

Daher sollten funktionelle Bildgebung zur Sicherung der Hirntod-Diagnose sowie Vollnarkose für die Entnahme gesetzlich vorgeschrieben werden, um bei nicht messbarer Hirnaktivität oder im Fall von Messfehlern Angst und Schmerzen auszuschließen. (16)

Der Gesetzgeber überlässt es dem WB-BÄK und dem BMG, die Richtlinie zur Feststellung des Hirntodes auszuarbeiten. Daher ist der Gesetzgeber hier der falsche Ansprechpartner. Messfehler schließt die Richtlinie zur HTD selbst aus. Das sollte die Autorin zu diesem Thema eigentlich wissen.

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Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Roberto Rotondo. Zitiert nach: Schattenblick: 'Die Untoten' - Hirntodlüge aus Pflegesicht (SB). Nach: http://www.schattenblick.de/infopool/bildkult/report/bkrb0013.html Zugriff am 13.08.2019.
  2. Klaus Schäfer: Leben - dank dem Spender. Ergebnisse aus Umfragen unter 203 Transplantierten. Karlsruhe 2013.
  3. Sabine Müller: Revival der Hirntod-Debatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik. In: Ethik Med (2010) 22:5–17. Nach: http://www.krankenhausseelsorge-muenchen.de/fileadmin/documents/ethikdok_Revival_der_Hirntod-Debatte.pdf Zugriff am 13.08.2019.
  4. http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/Herzstillstand.pdf Zugriff am 24.3.2012.
  5. http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/137/1613740.pdf Zugriff am 24.3.2012.
  6. https://www.dgn.org/images/red_pressemitteilungen/2015/150224_Stellungnahme_Hirntod_DGN_DGNC_DGNI_final.pdf Zugriff am 13.08.2019.
  7. http://www2.dgni.de/aerzte/stellungnahmen-intensivmedizin/476-gemeinsame-stellungnahme-der-dgn-dgnc-und-dgni-zur-feststellung-des-hirntodes.html Zugriff am 13.08.2019.