COVID-19: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Mai 2020, 07:11 Uhr

Es mag befremdlich erscheinen, dass auf einer Internetseite, auf der es um Hirntod und Organspende geht, auch COVID-19 thematisiert wird. Die Gründe in Kürze:

  • Transplantierten kann eine Infektion mit COVID-19 das Leben kosten
    Transplantierte - nicht nur Organtransplanntierte, sondern auch Stammzellentransplantierte - besitzen ein reduziertes Immunsystem. Damit können sie sich kaum gegen COVID-19 wehren. Sie müssen sich besonders gegen COVID-19 schützen, der ihnen den Tod bringt.#
  • Patienten mit COVID-19 lähmt unser Gesundheitszustand
    Trotz der staatlichen Schutzmaßnahmen, lähmen die stationären Patienten mit COVID-19 unser Gesundheitssystem.

Gesundheitssystems

Allgemeines

Am 01.04.2020 sind ein erheblicher Teil der Intensivstationen mit COVID-19-Patienten gefüllt. Immer mehr Intensivstation werden leer geräumt, um die weiteren COVID-19-Patienten aufzunehmen. Das Altersspektrum der meisten auf der Intensivstation liegenden, künstlich beatmeten Patienten sind zwischen 30 und 60 Jahre alt.

Immer mehr Normalstationen werden mit COVID-19-Patienten gefüllt. Dort liegen die COVID-19-Patienten, die noch mit Sauerstoffmaske auskommen. Wer eine künstliche Beatmung braucht, kommt auf die Intensivstation. Wer beides nicht braucht, wird nicht stationär aufgenommen.

Man geht davon aus, dass bis Ostern weit über 50% der Intensivstationen mit COVID-19-Patienten gefüllt haben. Die meisten Kliniken werden dann nur noch eine Intensivstation für andere Patienten haben, z.B. für die Patienten nach schweren Unfällen. D.h., es ist davon auszugehen, dass ab Ostern oder kurz danach keine weiteren COVID-19-Patientienten aufgenommen werden können.

Schuld daran ist die Unbekümmertheit der jungen Leute (d.h. hier unter 60 Jahre alt), die sich gesagt haben, dass ja nur 60+ an COVID-19 sterben. Die "Jungen" und Gesunden würden den COVID-19 wie eine Grippe überstehen.

Ein batmeter COVID-19-Patient liegt ca. 5 Wochen auf der Intensivstation, es sei denn, er stirbt vorher. Das weiß man aus China. Das weiß man aus Italien. Das weiß man inzwischen auch aus Deutschland.

Zahlen

Diese Zahlen wurden von der tagesaktuellen Seite der DIVI übernommen:

Datum COVID-19 behandelt COVID-19 beatmet % beatmeter Patienten Betten belegt Betten freu Gesamtzahl
08.04.2020 1.841 1.457 79,1% 9.160 6.821 15.981
09.04.2020 1.750 1.360 77,7% 8.864 6.562 15.426
10.04.2020
11.04.2020
12.04.2020 1.975 1.520 77,0% 9.769 7.041 16.810
13.04.2020 2.163 1.596 73,8% 10.136 7.484 17.620
14.04.2020 2.037 1.516 74,4% 10.380 7.368 17.748
15.04.2020 2.517 1.872 74,4% 13.323 9.589 22.912
16.04.2020 2.544 1.898 74,4% 14.209 10.625 24.834
17.04.2020 2.618 1.934 73,9% 15.982 11.213 27.195
18.04.2020 2.700 1.987 73,6% 16.190 11.686 27.876
19.04.2020 2.733 1.979 72,4% 16.448 11.590 28.038
20.04.2020 2.515 1.824 72,5% 15.545 11.462 27.007
21.04.2020 2.874 2.074 72,2% 17.594 12.593 30.187
22.04.2020 2.858 2.102 73,5% 18.780 12.677 31.457
23.04.2020 2.775 2.026 73,0% 19.130 14.272 33.402
24.04.2020 2.752 2.019 73,4% 19.345 12.923 32.268
25.04.2020 2.670 1.932 72.4% 19.467 12.940 32.407
26.04.2020 2.557 1.870 73,1% 19.276 12.893 32.169
27.04.2020 2.471 1.764 71,4% 19.225 13.223 32.448
28.04.2020 2.468 1.752 71,0% 19.248 13.199 32.447
29.04.2020 2.444 1.733 70,9% 19.793 12.988 32.781
30.04.2020 2.326 1.653 71,1% 19.910 12.842 32.752
01.05.2020 2.265 1.583 69,9% 20.066 12.977 32.943
02.05.2020 2.134 1.533 71,8% 19.856 12.925 32.781
03.05.2020 1.984 1.419 71,5% 19.020 13.049 32.069
04.05.2020
05.05.2020 1.919 1.334 69,5% 19.971 12.751 32.722
06.05.2020 1.853 1.267 68,4% 20.427 12.477 32.904
07.05.2020 1.867 1.265 67,8% 20.387 12.387 32.774
08.05.2020 1.696 1.161 68,5% 20.379 12.362 32.741
09.05.2020 1.663 1.125 67,6% 20.235 12.386 32.621
10.05.2020

Es existieren in Deutschland rund 28.000 Intensivbetten. Davon besitzen maximal 70% (19.600) ein Beatmungsgerät. Ca. 10% der Intensivbetten sind wegen Personalmangels gesperrt.[1]

Laut eines brit. Berichts ist ein COVID-19-Patienten auf der Intensivstation durchschnittlich 5 Tage beatmungspflichtig. Eine frz. Quelle spricht hingegen von 14-21 Tage. "Die Entwöhnung der Patienten habe sich als insgesamt schwierig herausgestellt. Bei dem kleinsten Hustenreiz sei eine sofortige Reintubation nötig." In Deutschland haben wir rund doppelt so viele Intensivbetten wie in Italien.[2]

Diese Zahlen wurden von der tagesaktuellen Seite der DIVI übernommen:

Datum low care (frei) low care (belegt) low care in 24 h high care (frei) high care (belegt) high car in 24 h ECMO frei ECMO (belegt) ECMO in 24 h COVID-19 behandelt COVID-19 genesen COVID-19 beatmet COVID-19 verstorben
02.04.2020 2.954 3.399 3.213 5.640 7.995
03.04.2020 3.245 3.735 3.386 6.037 8.645 5.475 415 119 317 2.424 808 2.021 392

low care = Monitoring, nicht-invasive Beatmung (NIV), keine Organersatztherapie
high care = Monitoring, invasive Beatmung, vollständige intensivmedizinische Therapiemöglichkeiten
ECMO = Extrakorporale Membranoxygenierung möglich (als Teil von high care)

Fazit

In den nächsten Monaten werden Menschen sterben, deren Leben wir zuvor hätten retten können, doch durch COVID-19 fehlen uns seit März die Plätze - vor allem auf den Intensivstationen.

Es stellt sich damit die Frage:

Woran dürfen die Patienten in den nächsten Monaten sterben, an COVID-19 oder an den fehlenden Intensivbetten, die für die COVID-19-Patienten benötigt werden?

Für alle, die die Lage noch immer nicht verstanden haben:

Wir haben seit März 2020 in Deutschland einen nationalen Notstand, der trotz der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des COVID-19 bereits Hunderten Menschen (731 am 01.04.2020) allein an COVID-19 das Leben gekostet hat. Werden die Tote mit einbezogen, die durch die COVID-19-bezogene Nichtbehandlung nicht behandelt wurden, darf man diese Zahl sicherlich mehr als nur verdoppeln.

Die Jungen und Gesunden dürfen nicht zum Mörder der Alten und Kranken werden.

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. E-Mail-Antwort der DIVI vom 02.04.2020.
  2. https://www.doccheck.com/de/detail/articles/26271-covid-19-beatmung-und-dann Zugriff am 02.04.2020.