Zurück ins Leben

Besonders im Zusammenhang mit erfolgreichen Reanimationen wird umgangssprachlich häufig davon gesprochen, dass ein Mensch "zurück ins Leben" geholt worden sei. Dabei stellt sich die Frage, wo er dann in der Zwischenzeit war, wenn der "zurück ins Leben" gekommen war. Im Leben kann er nicht gewesen sein, denn er kam ja "zurück ins Leben". Da es neben dem Leben nur den Tod als gegensätzlichen Zustand gibt, müsste er im Tod gewesen sein. Doch aus dem Tod gibt es per Definition kein Zurück. Daher ist der Ausdruck "zurück ins Leben" ein Nonsens, denn diese Menschen waren die gesamte Zeit im Leben.

Aussagen davon, dass Tote wieder ins Leben zurückgekehrt seien:

• "Nicht mal die Grenze zwischen Leben und Tod sei eindeutig. Sie berufen sich auf Menschen, die „tot“ waren und wieder zurückgekehrt sind."
• "Wenn die Körpertemperatur gesenkt sei, die Herzdruckmassage optimal praktiziert und Sauerstoff vorsichtig wieder zugeführt werde, um Schädigungen des Gewebes zu vermeiden, könnten Patienten ohne Herzschlag noch nach Stunden von den Toten zurückgeholt werden, sogar ohne gesundheitliche Folgeschäden."
• "Ihr jüngster Sohn Gardell war im letzten Winter gestorben, nachdem er in einen eiskalten Bach gefallen war. Aber er kehrte zurück."
• "Sie wissen zudem, dass ihre Chancen, einen klinisch toten Menschen ins Leben zurückzuholen, steigen werden, wenn man eines Tages Wirkstoffe einsetzen kann, die den Sauerstoffbedarf verringern."
• "Wie sich Corona-Patienten zurück ins Leben kämpfen."
• "Nach dem Koma zurück ins Leben".

Die "Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V." und der "Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V." startete die Kampagne "Zurück ins Leben".

Google fand am 14.08.2020 ungefähr 1.150 Ergebnisse zum Suchstring "vom Tod zurück ins Leben". Einige hiervon sind:

• "Andreas Berglesow verstarb 1995 im Krankenhaus an den schweren Verletzungen, die er sich bei einem Frontalzusammenstoß mit einem LKW zugezogen hatte. Er wachte nach 5 Stunden wieder auf."