Reflexe: Unterschied zwischen den Versionen

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* Kreuzbein (Pars sacralis): 5 Segmente (S1–S5) <br> Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für: Hüftgelenk, Gesäß
* Kreuzbein (Pars sacralis): 5 Segmente (S1–S5) <br> Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für: Hüftgelenk, Gesäß
* Steißbein (Pars coccygis): 1 Segment (Co1) <br> Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für: Mastdarm, After
* Steißbein (Pars coccygis): 1 Segment (Co1) <br> Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für: Mastdarm, After
=== Reflexe als Beweis von Leben ===
Einige Menschen weisen darauf hin, dass männliche Hirntote eine Erektion haben können.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod#Kontroversen
* http://www.drze.de/im-blickpunkt/organtransplantation/ethische-aspekte
* http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html
* http://www.aktion-leben.de/organspende/die-hirntod-frage/der-umstrittene-hirntod
* http://www.stimmen-der-zeit.de/zeitschrift/archiv/beitrag_details?k_beitrag=2437273&query_start=6&k_produkt=2476510
* http://www.erziehungskunst.de/artikel/zeichen-der-zeit/der-hirntod-eine-erfindung-der-transplantationsmedizin
* http://www.christlich-psychologische-beratung.com/Organspende.html
* http://www.oigl.de/fakten.html Zugriff allesamt am 8.3.2014.</ref> - Ist dies jedoch ein Beweis, dass der Hirntote noch lebt?
Die von einigen Personen genannte sexuelle Erregung, zu der Hirntote in der Lage sind, sind auf die Nerven L2 und L3 zurückzuführen. Es ist somit ein spinaler Reflex, der kein Beweis auf Leben eines Menschen darstellt.<ref>http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=318 Zugriff am 8.3.2014.</ref>
[http://de.wikipedia.org/wiki/Luigi_Galvani Luigi Galvani] (1737-1798) entdeckte im Jahre 1780 zufällig, dass vom Frosch abgetrennte Beine zuckten, wenn sie elektrisch gereizt werden. Luigi Galvani verstand die Zusammenhänge nicht. Sein Experiment mit Froschschenkel machte ihn dennoch berühmt, so dass "[http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanische_Zelle Galvanische Zellen]" und "[http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanismus Galvanismus]" nach ihm benannt wurde.
Der französische Arzt und Politiker [http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph-Ignace_Guillotin Joseph-Ignace Guillotin] (1737-1814) wollte Hinrichtungen humanisieren.
{{Zitat|So waren zuvor Adlige und Wohlhabende meist mit dem Richtschwert gerichtet, Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt, Staatsverbrecher gevierteilt, Diebe gehängt und Falschmünzer bei lebendigem Leib in einem Kessel gekocht worden.}}
[http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Henri_Sanson Charles Henri Sanson] (1739-1806) drängte auf eine baldige Lösung, um die Leiden der Hinzurichtenden zu verhindern. Hierfür wurde am 17.3.1792 das [http://de.wikipedia.org/wiki/Fallbeil_von_Halifax Fallbeil von Halifax] zum Vorbild genommen und am 20.3.1792 ein Gesetz erlassen, dass künftig Todesstrafen nur noch mit diesem Gerät durchgeführt werden dürfe. Am 15.4.1792 wurde es erstmals an menschlichen Leichname getestet. Am 25.4.1792 wurde [http://de.wikipedia.org/wiki/Nicolas_Jacques_Pelletier Nicolas Jacques Pelletier] als erster Verurteilter damit hingerichtet.<ref group="Anm.">Nicolas Jacques Pelletier hatte unter Anwendung von Stockhieben einem Straßenpssanten die Brieftasche geraubt.</ref> <br>
Verfechter der "Louison" oder "Louisette", wie man die Guillotine zunächst nannte,<ref group="Anm.">Volkstümliche Spitznamen waren "le rasoir national" (das nationale Rasiermesser) und "la raccourcisseuse" (die Kurzmacherin).</ref> waren der Überzeugung, dass durch das sichere und schnelle Durchtrennen der Halswirbel binnen Zehntelsekunden Bewusstlosigkeit eintrete. Der Hingerichtete nehme die Enthauptung gar nicht wahr.


== Anhang ==
== Anhang ==

Version vom 9. März 2014, 22:47 Uhr

Ein [Reflex ist eine unwillkürliche, rasche und gleichartige Reaktion eines Organismus auf einen bestimmten Reiz. Reflexe werden neuronal vermittelt.

Gruppierung

Unbedingt und bedingte Reflexe

  • Unbedingte Reflexe sind entweder bereits bei der Geburt angelegt oder entwickeln sich bis zur Geschlechtsreife.
  • Bedingte Reflexe sind alle erlernten Reflexe, z.B. die Art und Weise wie wir fallen.[Anm. 1]

Zerebrale und spinale Reflexe

Zerebrale Reflexe

Zerebrale Reflexe (lat. cerebrum = Gehirn)[1] sind vom Gehirn ausgehende Reflexe. Dazu gehören die unbedingten Hirnstammreflexe, wie auch die angelernten bedingten Reflexe (im Kleinhirn verortet).
Von den lebenswichtigen Hirnstammreflexen werden in Deutschland bei der Hirntoddiagnostik überprüft:[2]

  • Pupillen-Reflex = bei Licht wird sie nicht enger und bei Schatten nicht weiter
  • Puppenkopf-Phänomen = bei plötzlicher Drehung des Kopfes bleiben die Augen starr
  • Trigeminus-Schmerz-Reaktion = es kann beim Reiz des Trigeminus-Nervs keine Schmerzreaktion hervorgerufen werden
  • Würge-Reflex = es kann kein Würgereflex hervorgerufen werden
  • Apnoe-Test (Eigenatmung) = nach Abschalten der künstlichen Beatmung kann bis zu einem CO2-Wert von mind. 60 mmHg

Spinale Reflexe

Wirbelsäule des Menschen

Spinale Reflexe (lat. spinalis = Rückenmark)[3] sind vom Rückenmark ausgehende Reflexe. Sie sind benannt nach den 5 Abschnitten der Wirbelsäule:[4]

  • Halswirbel (Pars cervicalis) 8 Segmente (C1–C8):
    Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für:
    • C1 = Kopf, Gesicht, Blutzufuhr zum Kopf, Gehirn, Ohren, Sympaathikus
    • C2 = Gesichtshöhlen Augen, Stirn, Zunge, Sehnerv
    • C3 = Wangen, Zähne, Ohren, Gesichtsknochen
    • C4 = Mund, Lippen, Nase, Ohrtrompete
    • C5 = Stimmbänder, Rachenhöhle, Halsdrüsen
    • C6 = Halsmuskel, Mandeln, Schulter
    • C7 = Schulterschleimbeutel, Ellenbogen, Schilddrüse
  • Brustwirbel (Pars thoracica) 12 Segmente (Th1–Th12):
    Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für:
    • Th1 = Unterarm und Hand, Luftröhre, Speiseröhre
    • Th2 = Herzklappen, Herzkranzgefäße, Arme
    • Th3 = Brustkorb, Lunge, Brüste, Bronchien, Arme
    • Th4 = Gallenblase, Gallengänge
    • Th5 = Leber, Blut, Sonnengeflecht
    • Th6 = Magen, Knie
    • Th7 = Zwölffingerdarm, Pankreas
    • Th8 = Milz, Zwerchfell, Knie
    • Th9 = Nebennieren
    • Th10 = Nieren
    • Th11 = Harnröhren, Nieren
    • Th12 = Dünndarm, Eileiter, Blutkreislauf, Arm
  • Lendenwirbel (Pars lumbalis) 5 Segmente (L1–L5):
    Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für:
    • L1 = Dickdarm, Arm
    • L2 = Bauch, Oberschenkel, Blinddarm
    • L3 = Geschlechtsorgane, Blase, Knie
    • L4 = Ischias-Nerv, untere Rückenmuskeln, Prostata
    • L5 = Bein, Fußknöchel, Fuß, Hüfte, Gesäß, Mastdarm, After
  • Kreuzbein (Pars sacralis): 5 Segmente (S1–S5)
    Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für: Hüftgelenk, Gesäß
  • Steißbein (Pars coccygis): 1 Segment (Co1)
    Die in diesem Bereich austretenden Nerven sind zuständig für: Mastdarm, After

Reflexe als Beweis von Leben

Einige Menschen weisen darauf hin, dass männliche Hirntote eine Erektion haben können.[5] - Ist dies jedoch ein Beweis, dass der Hirntote noch lebt?

Die von einigen Personen genannte sexuelle Erregung, zu der Hirntote in der Lage sind, sind auf die Nerven L2 und L3 zurückzuführen. Es ist somit ein spinaler Reflex, der kein Beweis auf Leben eines Menschen darstellt.[6]

Luigi Galvani (1737-1798) entdeckte im Jahre 1780 zufällig, dass vom Frosch abgetrennte Beine zuckten, wenn sie elektrisch gereizt werden. Luigi Galvani verstand die Zusammenhänge nicht. Sein Experiment mit Froschschenkel machte ihn dennoch berühmt, so dass "Galvanische Zellen" und "Galvanismus" nach ihm benannt wurde.


Der französische Arzt und Politiker Joseph-Ignace Guillotin (1737-1814) wollte Hinrichtungen humanisieren.

So waren zuvor Adlige und Wohlhabende meist mit dem Richtschwert gerichtet, Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt, Staatsverbrecher gevierteilt, Diebe gehängt und Falschmünzer bei lebendigem Leib in einem Kessel gekocht worden.

Charles Henri Sanson (1739-1806) drängte auf eine baldige Lösung, um die Leiden der Hinzurichtenden zu verhindern. Hierfür wurde am 17.3.1792 das Fallbeil von Halifax zum Vorbild genommen und am 20.3.1792 ein Gesetz erlassen, dass künftig Todesstrafen nur noch mit diesem Gerät durchgeführt werden dürfe. Am 15.4.1792 wurde es erstmals an menschlichen Leichname getestet. Am 25.4.1792 wurde Nicolas Jacques Pelletier als erster Verurteilter damit hingerichtet.[Anm. 2]
Verfechter der "Louison" oder "Louisette", wie man die Guillotine zunächst nannte,[Anm. 3] waren der Überzeugung, dass durch das sichere und schnelle Durchtrennen der Halswirbel binnen Zehntelsekunden Bewusstlosigkeit eintrete. Der Hingerichtete nehme die Enthauptung gar nicht wahr.



Anhang

Anmerkungen

  1. Berühmt ist das von Petrowitsch Pawlow (1849–1936) durchgeführte Hunde-Experiment: Vor dem Fressen der Hunde ließ Pawlow eine Glocke erklingen. Mit der Zeit begannen die Hunde Verdauungssekrete zu produzieren, sowie sie die Glocke hörten, denn gleich musste was zu Fressen geben.
  2. Nicolas Jacques Pelletier hatte unter Anwendung von Stockhieben einem Straßenpssanten die Brieftasche geraubt.
  3. Volkstümliche Spitznamen waren "le rasoir national" (das nationale Rasiermesser) und "la raccourcisseuse" (die Kurzmacherin).

Einzelnachweise