Nächstenliebe: Unterschied zwischen den Versionen

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Klaus Schäfer brachte zu diesem Thema im Jahr 2015 das Buch "[http://schaefer-sac.de/wiki/index.php/Buch/15b Wer ist mein Nächster? Organspende aus christlicher Sicht]" heraus.
Klaus Schäfer brachte zu diesem Thema im Jahr 2015 das Buch "[http://schaefer-sac.de/wiki/index.php/Buch/15b Wer ist mein Nächster? Organspende aus christlicher Sicht]" heraus.
=== Bibelstellen ===
In der Bibel ist Organspende nicht genannt, ebenso Handy, PC, Auto und andere Neuerungen. Genannt ist jedoch der Umgang mit Kranken. Sehr zutreffend ist das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37). Es kann als biblischer Beweis angesehen werden, dass Organspende ein Akt der Nächstenliebe ist. Auch andere Bibelstellen lehren: Der Nächste ist der in Not gekommene Mensch, dem ich helfen kann.
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! Gleichnis vom Barmherzigen Samariter !! Moderne Geschichte von der Organspende
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| Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wieder komme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! (Lk 10,25-37)
|| Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann wurde schwer vom Schicksal getroffen. Sein Organ versagte und lag nun halbtot in der Klinik. Zufällig starb ein Priester in den Hirntod, aber er sagte Nein zur Organspende. Auch ein Geschäftsmann starb in den Hirntod; doch auch er lehnte die Organspende ab Dann starb ein Muslime in den Hirntod, der Ja zur Organspende sagte und dessen Organ wunderbar zu dem Kranken passte. Man entnahm ihm sein Organ und setzte es dem schwer Kranken ein. Der fand daraufhin zum Leben zurück. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, dem sein Organ versagte? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! (nach Lk 10,29-37)
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== Anhang ==
== Anhang ==

Version vom 16. Dezember 2015, 16:33 Uhr

In der ersten gemeinsamen Schrift "Organtransplantationen" zwischen dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 1990 lautet der Schlusssatz: "Aus christlicher Sicht ist die Bereitschaft zur Organspende nach dem Tod ein Zeichen der Nächstenliebe und Solidarisierung mit Kranken und Behinderten."[1]

Am 5.9.2008 erklärte der Präsident des Päpstlichen Gesundheitsrates Kardinal Javier Lozano Barragan in einem Interview in „Radio Vatikan“, die Möglichkeit der Organspende nach dem Tod gelte für jede Person und sie sei für den Christen "keine Pflicht" aber doch "ein Gebot der Nächstenliebe".[2]

Papst Benedikt XVI. in seiner Rede am 7.11.2008 an die Teilnehmer des internationalen Kongresses zum Thema "Ein Geschenk für das Leben. Überlegungen zur Organspende".
Organspende ist eine besondere Form des Zeugnisses der Nächstenliebe.[3]

In der Arbeitshilfe "Hirntod und Organspende" schrieb die Deutsche Bischofskonferenz auf Seite 6: "Die Entscheidung zur postmortalen Spende eigener Organe stellt einen großherzigen Akt der Nächstenliebe dar, der als solcher frei von allem sozialen Druck bleiben sollte."[4]

Klaus Schäfer brachte zu diesem Thema im Jahr 2015 das Buch "Wer ist mein Nächster? Organspende aus christlicher Sicht" heraus.

Bibelstellen

In der Bibel ist Organspende nicht genannt, ebenso Handy, PC, Auto und andere Neuerungen. Genannt ist jedoch der Umgang mit Kranken. Sehr zutreffend ist das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37). Es kann als biblischer Beweis angesehen werden, dass Organspende ein Akt der Nächstenliebe ist. Auch andere Bibelstellen lehren: Der Nächste ist der in Not gekommene Mensch, dem ich helfen kann.

Gleichnis vom Barmherzigen Samariter Moderne Geschichte von der Organspende
Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wieder komme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! (Lk 10,25-37) Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann wurde schwer vom Schicksal getroffen. Sein Organ versagte und lag nun halbtot in der Klinik. Zufällig starb ein Priester in den Hirntod, aber er sagte Nein zur Organspende. Auch ein Geschäftsmann starb in den Hirntod; doch auch er lehnte die Organspende ab Dann starb ein Muslime in den Hirntod, der Ja zur Organspende sagte und dessen Organ wunderbar zu dem Kranken passte. Man entnahm ihm sein Organ und setzte es dem schwer Kranken ein. Der fand daraufhin zum Leben zurück. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, dem sein Organ versagte? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! (nach Lk 10,29-37)

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/gem-texte/GT_01.pdf Zugriff am 15.12.2015.
  2. http://www.theologie-heute.de/Microsoft_Word_-_OrgantransplantationNEUFORMULIERUNGOSNABRUECKFREIBURG.doc.pdf Zugriff am 14.8.2015.
  3. http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2008/november/documents/hf_ben-xvi_spe_20081107_acdlife.html Zugriff am 14.8.2015.
    Benedikt XVI. endete seine Rede mit den Worten:
    "Der Königsweg, der zu befolgen ist, bis die Wissenschaft mögliche neue und fortschrittlichere Therapieformen entdeckt, wird die Bildung und Verbreitung eine Kultur der Solidarität sein müssen, die sich allen öffnet und niemanden ausschließt. Eine Organtransplantationsmedizin, die einer Ethik des Spendens entspricht, erfordert von seiten aller das Bemühen, jede mögliche Anstrengung in der Ausbildung und Information zu unternehmen, um so die Gewissen immer mehr für eine Problematik zu sensibilisieren, die direkt das Leben zahlreicher Personen betrifft. Es wird daher notwendig sein, Vorurteile und Mißverständnisse zu beseitigen, Mißtrauen und Ängste zu zerstreuen, um sie durch Gewißheiten und Garantien zu ersetzen, um so in allen ein immer weiter verbreitetes Bewußtsein des großen Geschenks des Lebens zu ermöglichen."
  4. http://www.dbk-shop.de/media/files_public/fwmsuermds/DBK_1241.pdf Zugriff am 15.12.2015.