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=== Wachheit ein- und ausschalten === | |||
Im Jahr 2012 berichtete das Hamburger Klinikum Eppendorf von einer zufälligen Entdeckung: Ärzte wollten einer Patientin, die seit langem an einer tremulösen zervikalen Dystonie litt, mit einer Tiefen Hirnstimulation helfen. Die Operation verlief erfolgreich, wenn auch nicht ohne Zwischenfälle und mit einem Schrecken besonders für die beteiligten Anästhesisten. Als die Neurochirurgen den Globus Pallidus mit 130 Hertz stimulierten, schlug die 42-jährige plötzlich die Augen auf und reagierte sogar mit Bewegungen auf Kommandos. | |||
{{Zitat|Wahrscheinlich sind die Gehirnerforscher vielmehr auf ein Zentrum gestoßen, das zumindest mitverantwortlich für Kontrolle der Zustände „Wach“ oder „Abwesend“, „Bewusst“ oder „Bewusstlos“ ist. Denn die Beobachtung wurde dort inzwischen an knapp einem Dutzend anderer Patienten bestätigt. Gleichzeitig mit dem Aufwachen per Stromstoß verändert sich das EEG, Herz- und Atemrhythmus. Je höher die Intensität der Stimulation, desto stärker der Wachzustand. Weil der Stimulierte nur auf spezifische Kommandos hört, können Forscher den induzierten Wachzustand als Reflex ausschließen. Steht die Elektrode nicht mehr unter Strom, ist es auch mit dem Wachsein vorbei.<ref>Thalamusstimulation: Wach ohne Bewusstsein. In: DocCheck (23.10.2012) Nach: https://www.doccheck.com/de/detail/articles/6911-thalamusstimulation-wach-ohne-bewusstsein Zugriff am 21.05.2021.</ref> | |||
Version vom 21. Mai 2021, 08:44 Uhr
Wachheit steht für
- Vigilanz, psychologisch-physiologisch: Zustände andauernder Aufmerksamkeit
- Arousal, allgemeiner psychologisch-physiologischer Aktivierungsgrad des zentralen Nervensystems
Wachheit ein- und ausschalten
Im Jahr 2012 berichtete das Hamburger Klinikum Eppendorf von einer zufälligen Entdeckung: Ärzte wollten einer Patientin, die seit langem an einer tremulösen zervikalen Dystonie litt, mit einer Tiefen Hirnstimulation helfen. Die Operation verlief erfolgreich, wenn auch nicht ohne Zwischenfälle und mit einem Schrecken besonders für die beteiligten Anästhesisten. Als die Neurochirurgen den Globus Pallidus mit 130 Hertz stimulierten, schlug die 42-jährige plötzlich die Augen auf und reagierte sogar mit Bewegungen auf Kommandos. {{Zitat|Wahrscheinlich sind die Gehirnerforscher vielmehr auf ein Zentrum gestoßen, das zumindest mitverantwortlich für Kontrolle der Zustände „Wach“ oder „Abwesend“, „Bewusst“ oder „Bewusstlos“ ist. Denn die Beobachtung wurde dort inzwischen an knapp einem Dutzend anderer Patienten bestätigt. Gleichzeitig mit dem Aufwachen per Stromstoß verändert sich das EEG, Herz- und Atemrhythmus. Je höher die Intensität der Stimulation, desto stärker der Wachzustand. Weil der Stimulierte nur auf spezifische Kommandos hört, können Forscher den induzierten Wachzustand als Reflex ausschließen. Steht die Elektrode nicht mehr unter Strom, ist es auch mit dem Wachsein vorbei.[1]
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Thalamusstimulation: Wach ohne Bewusstsein. In: DocCheck (23.10.2012) Nach: https://www.doccheck.com/de/detail/articles/6911-thalamusstimulation-wach-ohne-bewusstsein Zugriff am 21.05.2021.