Vorlage:Der Scheintod
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Nachrecherchierte Berichte
Detlef Thürnau
Detlef Thürnau ging in seiner med. Dissertation "Der Scheintod" aus dem Jahr 1971 einigen erschienenen Artikeln der Presse über fälschlichen Todesfeststellungen nach und deckte die Wahrheit auf:
- Elisabeth Bertermann
Niemand weiß auch, was die Wanderer zwischen den beiden Welten des Lebens und des Todes noch verpüren. In Deutschland hat nur eine von der Schwelle des Totenreiches zurückgekehrte Frau darüber berichten können. Frau Elisabeth B. hörte im Operationssaal des Stadtkrankenhauses Kassel, wie der Arzt ihren Tod bestätigte! - Sie sah nichts mehr, sie fühlte nichts mehr nachdem sie mit einer schweren Blutung in den OP geschoben worden war. Aber sie hörte deutlich die Schwester: Das Herz hat ausgesetzt! - und die Bestätigung des Arztes: Es ist nichts mehr zu machen. - Sie konnte ihm durch nichts klarmachen, daß sie noch hörte. Eine Bluttransfusion rettete sie.[1]
Nüchtern sachlich muss man sich hier fragen: Wenn doch, wie angegeben, der Tod angenommen (bestätigt) wurde, warum hat man ihr dann noch eine Bluttransfusion gegeben? Die "Tote" hat sich diese sicherlich nicht selbst gegeben.
Von Frau B. erfuhr Thürnau sinngemäß: Die laufenden Artikel der Illustrierten seien nicht in ihrem Sinne. Sie habe sich nur zu dem Thema: "Wann ist ein Mensch tot" geäußert und ihr damaliges Erleben und Empfinden geschildert.
Vom behandelnden Arzt erfuhr Thürnau: In diesem Falle hatten wir, soweit ich mich erinnere, eine Sektio durchgeführt - damals noch ohne Intubationsnarkose - und so kam es zu einem Kollaps, der mit Transfusion und Infusion beherrscht werden konnte[2] - Adelheidt Kautz
8 Monate war Adelheidt K. aus Kattendorf hirntot - Nachdem bei einem Kaiserschnitt vorübergehend die Hirndurchblutung ausgefallen war. Ehemann Uwes verzweifelt: Wenn sie nicht wieder aufwachen sollte, wäre besser alles vorüber. - Adelheidt K. starb.[3]
Detlef Thürnau erhielt jedoch vom Krankenhaus Segeberg folgende Darstellung: Die 24-jährige Patientin wurde 6 Tage nach dem errechneten Termin der Geburt mit unregelmäßigen Wehen auf der geburtshilflichen Station des Kreiskrankenhauses Bad Segebert aufgenommen. 2 Tage nach einer Geburtseinleitung kam es zu regelmäßigen Wehen und nach insgesamt 14 Stunden Geburtsdauer bei handtellergroßem Muttermund zu einer drohenden intrauterinen Asphyxie der Frucht. Diese schlechten kindlichen Herztöne konnten durch entsprechende Maßnahmen nicht gebessert werden. Daher wurde mit Einverständnis mit der Patientin die Entbindung durch Kaiserschnitt beschlossen und durchgeführt. Die Operation wurde wie üblich in Intubationsnarkose vorgenommen und ein reifer, normal gewichtiger Knabe entbunden. ... Während der Kaiserschnittoperation, d.h. ca. 8 Minuten nach Entwicklung der Frucht kam es bei der Patientin zum Herz- und Kreislaufversagen mit Herzstillstand. Erst sehr intensive Maßnahmen (extrathorakale Herzmassagen usw) führten wieder zu einer regelmäßigen Herzaktion und Kreislauftätigkeit. Die Operation konnte dann in üblicher Weise beendet werden. Die Spontanatmung setzte zunächst nicht ein. Die Patientin wurde weiter künstlich beatmet. Erst nach ca. 2 1/2 Stunden kam eine leichte Schnappatmung wieder in Gang, das Bewußtsein setzte nicht ein. Auf Veranlassung des konsiliarisch inzugezogenen Chefanästhesisten Doz. Dr. Eichler (Med. Akademie Lübeck) wurde die Patientin nach Lübeck verlegt.[4] Der Verlegungsbericht der Universitätsklinik Kiel spricht von einem "Apallischen Syndrom nach Herzstillstand". - Jacky Bayne
Wer vermag sonst noch zu sagen, ob die lebendigen Toten irgendetwas verspüren? Der amerikanische Soldat J.B. vielleicht, dessen Herzschlag erst wahrgenommen wurde, als er einbalsamiert werden sollt? B. später: Ich verstand alles, aber ich konnte mich nicht mitteilen. - Sein erster Lebenseindruck waren Tränen, die ihm über die Wangen liefen, als seine Mutter an sein Bett trat.[5]
Das Veterans-Hospital Columbia, in das der Patient verlegt wurde, teilte mit: Bei Jacky Bayne handelt es sich um einen 22-jährigen Mann, kaukasischer Abstammung, der am 16.7.1967 in Chu Lai, Vietnam, 9.00 Uhr durch Granatsplitter verletzt worden sei. Er habe ... starkem Blutverlust davongetragen. Bei seiner Ankunft im 2. Chirurgischen Hospital habe der Patient keine cardiorespiratorische Funktion gehabt und nach 25 Minuten intensiver Wiederbelebungsversuche sei er für tot erklärt worden, aufgrund fehlender Atmung, eines fehlenden hörbaren Herzschlages und eines gradlinigen EKG´s. Er sei dann zur Gräberregistratur überführt worden, wo zwecks Einbalsamierung ein Leistenschnitt gemacht worden sei. Dabei sei ein schwacher Femoralispuls gefühlt worden und B. habe begonnen, schwach zu atmen. Man habe später eine Unterschenkkelamputation und mehrere Bluttransfusionen durchgeführt. Bei seiner Rückkehr ins Hospital hätten seine Pupillen zu reagieren begonnen und die Funktion seines ZNS habe sich langsam gebessert. ... Die neurologische Diagnose ergibt im wesentlichen: Wahrscheinlich hypoxaemischen Hirnschaden mit fragwürdiger Prognose.[6] - Friedrich Peemöller
Dieser liege nach einem Sturz vom Moped am 20.8.1964 seit annähernd 4 Jahren 'scheintot' in einem Hamburger Krankenhaus.[7]
U. Schippke: Tote, Scheintote und Wiedererweckte. Stern 16 (1968), 44. Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 32.</ref>
Detlef Thürnau recherchierte vom behandelnden Arzt: Anfang der 60er Jahre klagte Herr P. ... wiederholt über Schwindelerscheinungen und Unwohlsein. ... Im August 1964 klagte P. seiner Ehefrau gegenüber über vermehrtes Unwohlsein und Schwindel, besonders am 20.8.1964. An diesem Tage setzte er sich auf sein Moped und fuhr los. Schwanke aber schon bald und stürzte nach 30-40 m zu Boden. Dabei schlug er mit dem Gesicht auf die Straße und trug einige Schürfwunden davon. Er war sofort bewusstlos und bekam am gleichen Tage tetraspastische Krämpfe. Er hat seither bis zu seinem Ableben am 6.10.1968 das Bewußtsein nicht wiedererlangt und mußte in der Zwischenzeit künstlich ernährt werden. ... Er wurde in dieser Zeit wiederholt nervenärztlich untersucht. ... Das Hirnstrombild war einem kindlichen EEG in der Altersgruppe eines 5-10-jährigen gleichzustellen. Es fand sich ein angedeuteter Grundrhythmus von 7/8 sec. - Klinisch wurde eine Enthirnungsstarre mit estrapyramidalen Hyperkinesen diagnostiziert, wobei ätiologisch an einem embolischen Hirngefäßverschluß gedacht wurde. Der Tod trat am 6.10.1968 unter Herz- und Kreislaufversagen bei einem großen mischinfizierten Pleuraempym links auf.
Aus dem Sektonsprotokoll ist eine Hirnschwellung mit hochgradigem Ödem der weichen Hirnhäute erwähnenswert.
Der histologische Befund ergab im wesentlichen: Disseminierte alte Ganglienzellnekrosen mit einem reationslosen Verdämmern dieser Zellen, also ohne zellige Infiltrate im Bereich der Zentralganglien, namentlich im Putamen und im oberen Halsmark.[8]
Aus einem Krankenbericht mit eingehendem neurologischen Befund geht hervor, dass aufgrund einer cerebralen Hypoxie und Anämie es zu einer irreversiblen Hirnschädigung gekommen ist, die dem Krankheitsbild Apallisches Syndrom zuzuordnen ist.[9] - Yvonne W.
Deutsche Ärzte holten ein Kind aus dem Todesschlaf - Am 9. Juni 1968 wurde Y.W. in Starnberg von einem Auto erfaßt. Ein Krankenwagen brachte das Kind in das Kreiskrankenhaus Starnberg, wo es - die Lungen voll Erbrochenem gerade nch gerettet werden konnte. Gehirnblutungen bedrohten das junge Leben. ... Das Stammhirn des Kindes war verletzt, Yvonne lag im sogenannten Todesschlaf. Sie dämmerte langsam dem Tode entgegen. ... Nach monatelanger Bewußtlosigkeit kehrte Yvonne langsam ins Leben zurück. Heute, wenige Wochen nach ihrem Erwachen, ist das Kind körperlich und geistig fast wie früher.[10]
Detlef Thürnau hierzu: Aus dem ärztlichen Befund ergibt sich, daß bei Yvonne Wörrle nach einem Unfall eineContusio cerebri mit etwa 3-wöchiger Bewußtlosigkeit und ausgeprägter Stammhirnsymptomatik vorgelegen hat. Im Verlauf der Behandlung, die auch auf die Therapie mit dem erwähnten Enzympräparaten ausgedehnt wurde, trat eine Teilremission bei verbliebenem Restschaden in Form von Parkinsonismus, geistige Verlangsamung und Hirutismus ein.[11]
Weitere Literatur:
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ C. Kleesiek: Sie sind tot und leben weiter. In: Neue Illustrierte Reveu 41. (1968), Seiten 38-40. Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 28.
- ↑ Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 28.
- ↑ C. Kleesiek: Sie sind tot und leben weiter. In: Neue Illustrierte Reveu 41. (1968), Seiten 38-40. Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 28.
- ↑ Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 29.
- ↑ C. Kleesiek: Sie sind tot und leben weiter. In: Neue Illustrierte Reveu 41. (1968), Seiten 38-40. Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 31.
- ↑ Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 31.
- ↑ C. Kleesiek: Sie sind tot und leben weiter. In: Neue Illustrierte Reveu 41. (1968), Seiten 38-40. Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 28.
- ↑ Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 32f.
- ↑ Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 33.
- ↑ R.F. Kaan: Dr. Oudkerk weckt Tote auf. In: 7 Tage. 47 (1968), 21. Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 37f.
- ↑ Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 39.
- ↑ Unser Kind lebt wieder. In: TV Hören und Sehen. 45 (1968), 7-8. Zitiert nach: Detlef Thürnau. Der Scheintod. (med. Diss.) Bonn 1971, 32f.