Andreas Vesalius

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Andreas Vesalius (Andreas Vesal; eigentlich Andreas Witinck bzw. Andries Witting van Wesel) (1514-1564) war ein flämischer Anatom und Chirurg. Er gilt als Begründer der neuzeitlichen Anatomie und des morphologischen Denkens in der Medizin. Er war Leibarzt Kaiser Karls V. und König Philipps II. von Spanien.

Andreas Vesalius stammt von einer ursprünglich deutschen Familie Witing aus Wesel ab. Sein Vater war Leibapotheker Karls V. Vesalius studierte in Loewen Wissenschaften und fremde Sprachen. 1533 ging er nach Paris, fest entschlossen, Anatomie zu studieren. Seine Lehrer waren Jacobus Sylvius und Johann Winther von Andernach. Rasch erkannten sie die Begabung dieses Schülers und ließen diesen selbst anatomische Studien ausführen. Durch den 3. französisch-deutschen Krieg (1536) wurde Vesalius von Paris vertrieben und kehrte wieder nach Loewen zurück. Dort gab er das 9. Buch des "Almansor" von Rhazes in lesbarer Form heraus. Er ging nach Venedig, wo er ärztlich lernend tätig war. Am 05.12.1537 promovierte er zu Padua und hielt am nächsten Tag als Prof. der Chirurgie seine erste Schulanatomie, die gleich größte Aufsehen erregte. Seine Demonstrationen wurden von 500 und mehr z.T. hochgeehrten Männern besucht. In den Jahren 1539 und 1540 nahm er je eine öffentliche Zergliederung in Bologna vor. Zur Förderung des Unterrichts ließ er durch den Maler Johann Stephan von Calear anatomische Tafeln für den Druck anfertigen. Durch eifrige Studien kam er zu der Erkenntnis, dass Galen in seinen anatomischen Beschreibungen nie Menschen beschrieb, sondern Tiere, meist Affen.[1]

Andreas Vesalius wurde geschätzt, aber auch angefeindet und des Plagiats beschuldigt. Sein Lehrer Sylvius, der Galen für unfehlbar hinstellte, griff ihn an. Im Jahr 1544 wurde er der Leibarzt Kaiser Karls V., den er auf sämtlichen Reisen und in den Krieg begleitete. Im Jahr 1556 wurde der Hofstaat von Karl V. aufgelöst. Sofort trat Vesalius in die Dienste von Philipp II. und ging mit ihm im Jahr 1559 nach Spanien. Im Jahr 1564 reiste Vesalius über Venedig ins Heilige Land und starb auf der Rückreise Ende 1564 in der griechischen Stadt Zante.[2]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. August Hirsch (Hg.): Biblographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. 2. Auflage. 5 Bände. München 1962. Bd. 5, 737.
  2. August Hirsch (Hg.): Biblographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. 2. Auflage. 5 Bände. München 1962. Bd. 5, 738.