Erektion

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Kritiker führen immer wieder auf, dass männliche Hirntote eine Erektion haben können. Aus diesem Grund sei hier Erektion aus der Sicht der Medizin betrachtet.

Der Parasympathicus aus den Segmenten S2-S4 bewirkt über die Nn. splanchnici pelvini (Nn. erigentes) eine Vasodilation in den Schwellkörpern (Corpora cavernosa) der Genitalorgane. Über den N. pudendus werden der M. sphincter urethrae sowie die Mm. ischiocavernosus und bulbospongiosus innerviert. Stimmulation des Parasympathicus bewirkt eine Erektion.

Störungen der Genitalfunktionen

Bei einer zerviko-thorakalen Querschnittslähmung kommt es zur Impotenz. Es können dabei reflektorisch Priapismus sowie gelegentlich auch Ejakulationen auftreten. Nach Querschnittslähmungen ist eine Hodenatrophie beobachtet worden.
Bei einer isolierten Läsion im Bereich von S2 bis S4 ist ebenfalls Impotenz die Folge. Weder Erektion noch Ejakulation sind möglich.[1]

Postmortale Erektion

Als Postmortale Erektion wird eine Erektion des Penis eines Verstorbenen bezeichnet, die nach dem Eintritt des Todes entsteht. Dies kann geschehen, wenn der Mann in vertikaler oder auch hängender Position oder mit dem Gesicht zum Boden stirbt und der Leichnam nach dem Tod in dieser Position verbleibt. Es handelt sich bei dieser Form der Erektion um einen Blutstau, der durch die Schwerkraft des abfließenden Bluts erzeugt wird, welches nicht mehr durch den Blutkreislauf und den Herzdruck im Körper verteilt wird.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Mathias Bähr, Michael Frotscher: Nerologisch-topische Diagnostik. Anatomie - Funktion - Klinik. 10. Aufl. Stuttgart 2014, 333f.