Aphasie

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Aphasie (griech. Sprachlosigkeit) ist eine erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Läsion (Schädigung) in der dominanten, meist der linken, Hemisphäre des Gehirns.

Bereits 1862 erkannte Paul Broca, dass eine degenerative Erkrankung, ein Hirninfarkt oder eine Hirnverletzung am Temporallappen zu einer experssiven Aphasie führen kann. Später stellte man fest, dass einige Patienten mit Aphasie auch an Amusie, Störungen des musikalischen Ausdrucks oder Verständnisses, litten.[1]

Nach einem Hirninfarkt Ende 60 bekam Samuel S. eine schwere Aphasie. Selbst nach 2 Jahren Sprachtherapie war er unfähig, auch nur ein Wort zu sprechen. Dann hörte Connie Tomaino, die Musiktherapeutin Samuel singen. Er konnte zwar nur 3 Worte eines Liedes, aber er konnte diese singen. So übte sie mit ihm das Lied, so dass Samuel es nach einigen Wochen vollständig singen konnte. Danach machte sie mit anderen ihm bekannten Liedern und Balladen weiter. Nach 2 Monaten konnte er kurze Antworten auf Fragen geben.[2]

"Die Fähigkeit zu singen kann für diese Patienten ein großer Trost sein, zeigt sie ihnen doch, dass ihr Sprachvermögen nicht unwiederbringlich verloren ist, dass die Wörter noch immer 'in' ihnen sind, irgendwo, auch wenn es der Musik bedarf, die zutage zu fördern."[3][Anm. 1]


Anhang

Logopädie - Aphasie

Anmerkungen

  1. Nach eigenen praktischen Erfahrungen mit Patienten mit neurologischen Ausfällen nach Kopfoperationen kann ich hinzufügen, dass auch Gedichte und Gebete ähnliche Hilfestellungen zum Zurückholen der Sprache leisten können.

Einzelnachweise

  1. Oliver Sacks: Der einarmige Pianist. 8. Auflage. Reinbeck 2008, 240.
  2. Oliver Sacks: Der einarmige Pianist. 8. Auflage. Reinbeck 2008, 239.
  3. Oliver Sacks: Der einarmige Pianist. 8. Auflage. Reinbeck 2008, 241.