Chronik/Sonstiges
Neurologie | TX chirurgisch | TX medizinisch | Hirntod | HTD | Tod | Pathologie | Gewebe | Sonstiges |
Chronik der Richtlinien und Gesetze
Deutschland
Österreich
Schweiz
Chronik des Todes
Im Laufe der Jh. veränderte sich die Sicht auf den Tod. So ist heute noch der Begriff vom "klinischen Tod" geläufig. Faktisch handelt es sich hierbei um keinen Tod, sondern um einen lebensgefährlichen Zustand, der ohne Reanimation (Wiederbelebung) unweigerlich zum Tode führt. Meist wird dieser Begriff im Zusammenhang mit Herzstillstand verstanden. Bei einem unverbrauchten Körper (d.h. keine Altersschwäche oder lebensgefährliche Erkrankung bzw. Verletzung) kann man bei Zimmertemperatur (ca. 20°C) einen Erwachsenen noch nach 30 Minuten Herzstillstand erfolgreich reanimieren.[Anm. 1] Aus diesen Gründen gehört der Herzstillstand zu den unsicheren Todeszeichen, so wie fehlende Atmung, Bewusstlosigkeit, Abkühlung, Hautblässe, komplette Lähmung und Hornhauttrübung.
Der Begriff "unsichere Todeszeichen" besagt jedoch, dass diese Todeszeichen nicht sicher sind, dass der Tod alleine an diesen Zeichen festgemacht kein Tod ist. Er kann zwar zum sicheren Tod werden, wenn nicht entsprechend gehandelt wird, aber es ist noch kein Tod. Der Tod ist erst eingetreten, wenn die sicheren Todeszeichen vorhanden sind. Seit dem 19. Jh. gehören hierzu:
- Totenflecke (Livores) - sie treten etwa 20–60 Minuten nach Eintritt des Todes auf.
- Totenstarre (Rigor mortis, Leichenstarre) - sie beginnt mit der Kaumuskulatur.
- eine mit dem Leben nicht zu vereinbarende Verletzung - z.B. die Trennung von Kopf und Rumpf oder Verkohlung des Körpers.
- seit 2. Hälfte des 20. Jh.: Der Hirntod.
Wer eines dieser Kennzeichen hat, der ist sicher tot, dem ist Wahrnehmung und Bewusstsein dauerhaft erloschen. Der kann durch keine ärztliche Hilfe wieder ins Leben zurückgeholt werden. Hier ist jede Maßnahme einer Reanimation sinnlos. Dieser Mensch ist tot und bleibt damit tot.
Biblisches Verständnis
Philosophische Verständnis
Medizinische Verständnis
Chronik der Seele
Heute sehen Juden, Christen und Muslime den Menschen als eine Einheit von Körper, Geist und Seele. Der Körper ist das, was wir sehen und fassen und die Chirurgen operieren können. Geist umfasst unser ganzes Denken und Empfinden, unser Bewusstsein. Zusammen mit dem Körper verstirbt im Tod auch der Geist des Menschen. Die Seele ist für Juden, Christen und Muslime der unzerstörbare Teil eines Menschen. Er überdauert daher auch den Tod des Menschen und geht nach dieser Trennung zwischen Leib und Seele wieder zu Gott zurück. Dort steht die Seele für das gelebte Leben vor Gott ein und legt Rechenschaft ab. Diese Vorstellung von Seele gibt es jedoch erst seit etwa 2.500 Jahren.
In der Entwicklung um das Verständnis der Seele gab es zwei Wege, die sich gegenseitig beeinflusst haben: das religiöse und das philosophische Verständnis.
Biblisches Verständnis
Das praktisch Bibellexikon schreibt deutlich, dass im atl. Denken die Seele das ist, "was den lebenen Menschen vom toten unterscheidet: Atem, Lebendigkeit, sodann Träger der Gedanken u. Empfindungen. Im AT wird S.(eele) nie getrennt vom Körper gesehen."[1]
Nach diesem atl. Verständnis ist der lebende Mensch, der selbständig atmet, denkt und empfindet, ein beseelter Mensch. Ein Hirntoter vermag nichts von alledem. Damit ist nach diesem Verständnis ein Hirntoter ein Entseelter.
Das ntl. Verständnis fußt auf dem atl. und legt damit kein Gewicht auf den philosophischen Gegensatz zwischen Leib und Seele. Tod und Auferstehung betreffen den ganzen Menschen, mit Leib und Seele. Die Seele wird als das Kostbarste angesehen, das der Mensch verlieren kann (Mk 8,37).[2]
Philosophisches Verständnis
Das praktische Bibellexikon schreibt: "In der griech. Philosophie steht die S.(eele) im Gegensatz zum Körper: als Träger der Erkenntnis vom Sein u. der Gottheit ist sie selbst göttlich u. nicht vom körperlichen Tod betroffen."[3]
Chronik des Organspende-Wikis
- Am 16.1.2014 wurde das Programm MediaWiki für dieses Wiki installiert.
- Am
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Bei Kinder und Jugendlichen kann man bis zu 60 Minuten Herzstillstand erfolgreich reanimieren. Bei niederen Temperaturen verlängert sich die Zeit der möglichen erfolgreichen Reanimation, bei höheren Temperaturen verkürzt sich diese Zeit. Dies hängt damit zusammen, dass bei höheren Temperaturen der Stoffwechsel schneller abläuft und damit auch die Organe bei Nichtdurchblutung rascher absterben.