Engagement
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Mein Engagement für Organspende
Mein Engagement für Organspende besitzt drei Wurzeln:
- Halb- und Unwahrheiten
Ich kenne keinen Bereich, in dem so viele Halb- und Unwahrheiten verbreitet werden wie über Hirntod und Organtransplantation. Das Schlimme daran ist, dass die Menschen mit diesen Halb- und Unwahrheiten abgehalten werden, Ja zur Organspende zu sagen. Dies hat tödliche Folgen für die bei Eurotransplant (ET) auf der Warteliste stehenden Patienten. - Tod von Patienten
Von 1999 bis 2014 war ich Klinikseelsorger in Karlsruhe. Dabei erlebte ich wiederkehrend, dass Patienten gestorben sind, die bei ET auf der Warteliste standen. Der Tod einer noch nicht 50 Jahre alten Frau machte mich besonders betroffen. Unverschuldet hatte sie eine unheilbare Lungenkrankheit. Über 6 Monate stand sie bei ET auf der Warteliste. Sie verstarb auf der Intensivstation künstlich beatmet[Anm. 1] und hinterließ einen Mann mit drei kleinen Kindern. - Stünden ausreichend Organe zur Verfügung, würde diese Frau noch heute leben. Der Mann hätte noch eine Ehefrau, die Kinder noch ihre Mutter. - Christliche Sichtweise
Für mich sind wir Menschen Gottes Kinder. Damit sind für mich alle Menschen meine Schwestern und meine Brüder. Wenn ein Mensch in großer Not ist und ich ihm helfen kann, ohne mich dabei zu schädigen, fühle ich mich berufen, diesen Menschen zu helfen. Dies trifft im Falle meines Hirntods voll und ganz zu: Ich bin dann tot. Was künstlich noch am Leben gehalten wird, ist nur noch mein Körper. Damit besteht die Chance, dass ich meine noch brauchbare Organe an andere Menschen weitergebe, damit diese weiterleben können. Somit mache ich aus meinem Tod für andere Leben.
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Das Gasaustausch der Lunge funktionierte nicht mehr: Der Sauerstoff der Atemluft wurde nicht ans Blut und das CO2 des Blutes wurde nicht mehr an die Atemluft abgegeben. Daher nützt es auch nichts, wenn man diese Patienten mit 100% Sauerstoff künstlich beatmet. Der Sauerstoff kommt zwar in der Lunge an, aber nicht im Blut. Daher ersticken diese Patienten trotz künstlicher Beatmung mit 100% Sauerstoff.