Alkmaion von Kroton
Alkmaion von Kroton (um 500 v.C.) sezierte zahlreiche tote Tiere und führte an ihnen anatomische Studien durch. So unterschied er bereits die Venen von den Arterien. Er untersuchte auch die Sinnesorgane. Er belegte, dass wir durch die Augen sahen ("das Sehen auf dem konstrastierenden Effekt der Durchsichtigkeit beruht"), durch die Ohren hören ("Wir hören durch das hohle Innere der Ohren. Denn dort kommt es zum Widerhall, sobald der Atem eintritt. Alles, was ausgehöhlt ist, hallt wider.")(S. 219) und durch die Zunge schmecken ("Die Zunge unterscheidet sich verschiedenen Geschmacksrichtungen, denn sie ist feucht, warm und weich."). Über den Geruchssinn schreibt er: "Wir können Gerüche wahrnehmen, das das Gehirn beim Einatmen die verschiedenen Gerüche an sich zieht." Mit dem Tastsinn scheint sich Alkmaion sehr eingehend beschäftigt zu haben.
Bei der Untersuchung der Sinnesorgane entdeckte er die Nerven, die diese Organe mit dem Gehirn verbinden. Von diesen experimentellen Ergebnissen ausgehend, verkündete er seine Theorie: "Die beherrschende Rolle kommt dem Gehirn zu." Damit stellte er sich als Erster allen Philosophen von Homer (um 700 v.C.) bis Pythagoras (570-510 v.C.) entgegen, die behaupteten, dass das Herz das wichtigste Organ sei. Empedokles (495-435 v.C.), Aristoteles (384-322 v.C.) und die Stoiker (um 300 v.C.) stritten das Erkenntnis Alkmaions ab. Nur Hippokrates von Kos (460-370 v.C.) übernahm es und erhob es zum Prinzip.[1]
"Im sechsten Jahrhundert legt Alkamion von Kroton als erster den Sitz der Intelligenz in das Gehirn."[2]
Anhang
Anmerkungen