Kreide

Aus Organspende-Wiki
Version vom 24. Dezember 2017, 18:14 Uhr von Klaus (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{EZA2}} Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Kreide_(Geologie)#Klima Kreide] (Kreidezeit) ist ein Zeitabschnitt der Erdgeschichte. Innerhalb des Mesozoikums (Er…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Äonothem Ärathem System mya Ma O2 CO2 °C
Phanerozoikum
Dauer: 541 Ma
Känozoikum
Erdneuzeit
Dauer: 66 Ma
Quartär 2,588-0 2,5 20,9 100% 260 *0,6 11 -3
Neogen 23,03-2,588 20,5 21,5 108% 280 *1 14 +0
Paläogen 66-23,03 42,0 26 130% 500 *1,2 18 +4
Mesozoikum
Erdmittelalter
Dauer: 186,2 Ma
Kreide 145-66 79,0 30 150% 1.700 *4 23 +8,5
Jura 201,3-145 56,3 26 130% 1.950 *5 16 +2
Trias 252,2-201,3 51,9 16 80% 1.750 *4,5 17 +2,5
Paläozoikum
Erdaltertum
Dauer: 288,8 Ma
Perm 298,9-252,2 46,7 23 115% 900 *2,2 16 +1,5
Karbon 358,9-298,9 60,0 32 163% 800 *2 14 +0
Devon 419,2-358,9 60,3 15 71% 2.200 *5,5 20 +6
Silur 443,4-419,2 24,2 14 70% 4.500 *12 17 +3
Ordovizium 485,4-443,4 42,0 13 68% 4.200 *11 16 +2
Kambrium 541-485,4 55,6 12 63% 4.500 *12 21 +7

Die Kreide (Kreidezeit) ist ein Zeitabschnitt der Erdgeschichte. Innerhalb des Mesozoikums (Erdmittelalter) ist es das jüngste und mit 80 Millionen Jahren das am längsten dauernde chronostratigraphische System (bzw. Periode in der Geochronologie). Sie begann vor rund 145 Millionen Jahren mit dem Ende des Juras und endete vor etwa 66 Millionen Jahren mit dem Beginn des Paläogens, des ältesten chronostratigraphischen Systems des Känozoikums.

Klima

Das Klima in der Kreide war allgemein warm und ausgeglichen. Es ermöglichte einigen Dinosauriern, zumindest in den Sommermonaten bis in hohe südliche und nördliche Breiten vorzudringen. Die Pole waren eisfrei, und entsprechend war auch der Meeresspiegel sehr hoch, seinen Maximalwert erreichte er im Unterturon. Erst zum Ende der Kreide im Maastrichtium kam es zu einer Abkühlung und zu einer markanten Regression.

Fauna

Wie schon in der vorausgehenden Jura-Zeit wurde die terrestrische Makro- und Megafauna von Dinosauriern beherrscht. Die Titanosauria der Oberkreide waren die größten je lebenden Landlebewesen. Aus Deutschland sind kreidezeitliche Dinosaurier vor allem durch zahlreiche fossile Trittsiegel und Fährten (Spurenfossilien) belegt. Berühmte Fundstellen sind Münchehagen, Obernkirchen und Barkhausen. Alle drei liegen in der Unterkreide des südlichen Niedersachsens. Die Fundstelle Münchehagen brachte unter anderem die fast 30 Meter lange Fährte Elephantopoides muenchehagensis hervor, die von einem großen Sauropoden verursacht wurde. Dinosaurier-Körperfossilien (d. h. Knochen und Zähne) sind aus jungunterkreidzeitlichen Füllungen von Karst­spalten in devonischen Massenkalken im Norden des Sauerlandes (Briloner Sattel) bekannt. In der Lokalität Nehden handelt es sich in erster Linie um Überreste des Pflanzenfressers Iguanodon.[5] In der Lokalität Balve belegen fossile Zähne die Existenz von sowohl kleineren (dromaeosauriden) als auch sehr großen (tyrannosauriden) Raubdinosauriern.[6] Im Maastricht (oberste Oberkreide) des Nordrandes der bayrischen Alpen sind zudem Knochen eines Hadrosauriers gefunden worden.[7] Die bedeutendste Dinosaurierfundstätte Österreichs ist Muthmannsdorf am Ostrand der Alpen nahe Wiener Neustadt. Dort sind in Ablagerungen des Campans (mittlere Oberkreide) die Überreste des Ankylosauriers Struthiosaurus, sowie des Ornithopoden (und damit Iguanodon-Verwandten) Mochlodon sowie eines für die Oberkreide relativ „primitiven“ Theropoden („Megalosaurus pannoniensis“) gefunden worden.[8]

Auch in den Kreidemeeren lebten Reptilien. Typische Vertreter der Oberkreide sind die Mosasaurier, nahe Verwandte der heutigen Warane. Typische wirbellose Meerestiere der Kreidezeit sind Ammoniten und Belemniten. Die Ammoniten entwickelten in der Kreidezeit eine bis dahin nicht da gewesene Formenvielfalt, mit unter anderem bestachelten und/oder korkenzieherartig gewundenen Gehäusen (sogenannte heteromorphe oder „aberrante“ Ammoniten). Mit der Art Parapuzosia seppenradensis lebten auch die größten bekannten Ammoniten in der Kreidezeit. Ein Exemplar aus dem Campan der Westfälischen Bucht weist einem Gehäusedurchmesser von etwa 1,80 Meter auf.

Die Säugetiere der unterkretazischen Jehol-Fauna belegen, dass Säuger bereits in der frühen Kreidezeit eine gewisse ökologische Vielfalt entwickelt hatten und begannen, aus dem „Schatten der Dinosaurier“ herauszutreten. So enthält die Jehol-Fauna mit Eomaia einen der frühesten Vertreter der Eutheria, und dieser zeigt Anpassungen an eine baumkletternde Lebensweise.[9] Besonders instruktiv ist jedoch Repenomamus giganticus, der größte bekannte Säuger des Mesozoikums, mit einer Schädellänge von knapp 20 Zentimetern und einem geschätzten Lebendgewicht von 12 bis 14 Kilogramm. In seinem Rippenkorb wurden Überreste von Jungtieren der Dinosauriergattung Psittacosaurus gefunden, was als erster unzweifelhafter Nachweis dafür gedeutet wird, dass Säugetiere in der Kreidezeit Dinosauriern nachstellten und diese auch fraßen.

Flora

In der Unterkreide waren noch Bärlapppflanzen (Nathorstiana aborea), Farne (Weichselia, Hausmannia), Baumfarne, Ginkgoales (Baiera), Bennettitales, und Nadelbäume die vorherrschenden Pflanzen. Aus dieser Zeit stammen auch die Kohleflöze der Wealdenkohle im Weser-Ems-Gebiet am Rande des Teutoburger Waldes. Während der Kreide entwickelten sich die ersten strauchigen Blütenpflanzen. Die erste Gattung der Laubholzgewächse war Credneria mit dreispitzigen Blättern (Funde aus dem Harz). In der Oberkreide konkurrierten bereits viele Laubbäume wie Ahorn, Eiche oder Walnuss mit Nadelbäumen wie Sequoia und Geinitzia (aus den Aachener Schichten, Oberes Santonium). Gräser breiteten sich auf dem Festland aus und veränderten stark das Erosionsverhalten.

Vulkanismus

Zu den herausragenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen ca. 120 Millionen und 80 Millionen Jahren gehört eine gewaltige Superplume-Aktivität im Bereich des westlichen Pazifiks. Der 40 Millionen Jahre anhaltende Vulkanismus riesigen Ausmaßes auf dem pazifischen Ozeanboden hatte globale Konsequenzen.