Katholisches Magazin
Vorbemerkungen zu diesen Richtigstellungen: |
Am 16.05.2018 erschien in "Katholisches. Magazin für Kirche und Kultur" von Giuseppe Nardi und Johannes Thiel der Artikel "Überdenken der „Hirntod“-Definition gefordert".[1]
Die Feststellung des Todes wurde mit der Möglichkeit der Organtransplantation revolutioniert. |
Diese Revolution erfolgte nicht durch die Möglichkeit der Organtransplantation, sondern durch die Einführung der künstlichen Beatmung: 1952 führte Björn Ibsen die künstliche Beatmung ein. 1960 wurde von Pierre Wertheimer die erste Beendigung einer Therapie an einem Hirntoten dokumentiert. 1963 wurde das erste Organ - eine Niere - aus einem Hirntoten transplantiert. Damit ist erwiesen, dass die Feststellung des Hirntodes mit anschließender Beendigung der Therapie der Organentnahme aus Hirntoten um Jahre vorausging. (siehe: Chronik/Hirntod
Seit der erfolgreichen Entwicklung der Transplantationstechnik gilt aber nicht mehr der Herztod, er würde beispielsweise die Entnahme des Herzens absurd machen, sondern der sogenannte „Hirntod“. |
Die Feststellung des Hirntodes mit Beendigung der Therapie ging Jahre der Organtransplantation voraus (s.o.).
Wäre der betreffende Mensch tatsächlich tot, wäre die Entnahme vitaler Organe sinnlos. Der Tote muß also in Wirklichkeit noch leben. |
Der Hirntote lebt nicht, sondern ihm wird der Blutkreislauf durch den Einsatz der Intensivmedizin künstlich aufrecht erhalten. Dadurch werden seine Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoff versorgt, jedoch seine Gehirnzellen befinden sich in einem unaufhaltsamen Sterbeprozess. Längst haben sie ihre Arbeiten eingestellt. Dies belegt die HTD. Daher ist auch der große Aufwand der Intensivmedizin notwendig, um den Blutkreislauf stabil zu halten.
Die Feststellung des Todes wurde demnach in verschiedenen Ländern durch eine Gesetzesänderung zur Organbeschaffung für Transplantationen „vordatiert“. |
Der Tod wurde nicht vordatiert. Bereits in den 1940-er Jahren schrieb Vladimir A. Negovsky, dass ein Mensch nur so lange reanimiert werden kann, wie sein Gehirn funktioniert. Wer nicht reanimiert werden kann, ist tot. Hirntote kann man nicht mehr reanimieren, sondern nur durch die Intensivmedizin den Blutkreislauf aufrecht erhalten.
Die Entnahme der Organe erfolgt also noch am lebenden Körper. Mit der Entnahme ist allerdings der Tod garantiert. |
Die Organe werden zwar bei einem lebenden Körper entnommen, aber einem toten Menschen. Wer tot ist, kann nicht mehr sterben, auch kein Organspender.
Führt der Drang nach Organen dazu, verdeckt den Tod von Patienten, meist Unfallopfern, herbeizuführen? Ja, sagen eine Reihe von Wissenschaftlern. |
In Deutschland war bei über 50% der Organspender eine massive Gehirnblutung die zum Hirntod führende Ursache. Die Schädelhirntraumen liegen mit rund 15% zusammen mit den ischämisch-hypoxische Hirnschäden und den Hirninfarkte weit darunter.
Kommt ein Patient auf die Intensivstation - Hirntote gibt es nur auf Intensivstationen -, so versuchen die Ärzte in jedem Fall sein Leben zu retten und seine Gesundheit wieder herzustellen, auch bei Unfallopfern. Wenn jedoch die Ursache größer ist als alles medizinische Können, führt dies zum Tod, auch zum Hirntod. Daher ist die zitierte Aussage eine üble Verleumdung.
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Die Zitation schützt nicht vor der Tatsache, dass Halb- und Unwahrheit verbreitet wird. Daher schützen auch Zitationen von Halb- und Unwahrheiten nicht vor dem Vorwurf der Irreführung.
- ↑ Täuschung ist im deutschen Recht ein Strafbestand, der nach § 236 StGB (Betrug) oder § 146 StGB (Falschgeld) bestraft. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4uschung#T.C3.A4uschung_im_Recht Zugriff 12.1.2015.
Einzelnachweise
- ↑ Giuseppe Nardi, Johannes Thiel: Überdenken der „Hirntod“-Definition gefordert. (16.05.2018) In: https://katholisches.info/2018/05/16/ueberdenken-der-hirntod-definition-gefordert Zugriff am 27.10.2018.