Deutscher Ethikrat
Der Deutsche Ethikrat ging hervor aus seinem Vorläufer, dem Nationalen Ethikrat (2001-2008). Er besteht aus 26 Mitgliedern, die naturwissenschaftliche, medizinische, theologische, philosophische, ethische, soziale, ökonomische und rechtliche Belange in besonderer Weise repräsentieren. Er ist ein ein unabhängiger Sachverständigenrat, der „die ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft verfolgt, die sich im Zusammenhang mit der Forschung und den Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen ergeben".[1]
Schriften
Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende (2015)
Am 24.2.2015 veröffentlichte der Deutsche Ethikrat die Stellungnahme Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Einstimmigkeit gab es zur Frage der Voraussetzung der postmortalen Organentnahme:
Einstimmig ist der Deutsche Ethikrat der Auffassung, dass am Hirntod als Voraussetzung für eine postmortale Organentnahme festzuhalten ist. (167) |
Hirntod
Darin sprachen sich 7 Mitglieder dagegen aus, den Hirntod als Tod des Menschen anzusehen, für 18 Mitglieder ist der Hirntod der Tod des Menschen.
Dafür sprachen sich aus:
Name | Beruf | Konfession |
---|---|---|
Katrin Amunts | Medizinerin und Professorin für Hirnforschung | |
Constanze Angerer | Richterin, von 2001-2008 Landgerichtspräsidentin in München | |
Wolf-Michael Catenhusen | SPD-Politiker | ev. |
Frank Emmrich | Mediziner, Lehrstuhlinhaber für Klinische Immunologie | |
Christiane Fischer | Ärztin | ev. |
Carl Friedrich Gethmann | Philosoph, angewandte Philosophie | |
Thomas Heinemann | Medizinethiker und Philosoph | |
Ilhan Ilkilic | Mediziner und Philosoph | |
Leo Latasch | Mediziner, Anästhesist | |
Anton Losinger | Weihbischof, Augsburg | kath. |
Reinhard Merkel | Prof. für Strafrecht und Rechtsphilosophie | |
Herbert Mertin | FDP-Politiker | |
Eckhard Nagel | Mediziner, Philosoph | ev. |
Ulrike Riedel | Juristin | |
Eberhard Schockenhoff | kath. Priester, Moraltheologe in Freiburg | |
Elisabeth Steinhagen-Thiessen | Medizinerin, Prof. für Geriatrie | |
Jochen Taupitz | Jurist für Medizinrecht und Medizinethik | |
Michael Wunder | Psychologe und Psychotherapeut | |
Dagegen sprachen sich aus:
Name | Beruf | Konfession |
---|---|---|
Peter Dabrock | ev. Theologe, Prof. für Systematische Theologie, Schwerpunkt Ethik | ev. |
Martin Hein | ev. Theologe, Bischof von Kurhessen-Waldeck | ev. |
Wolfram Höfling | Rechtswissenschaftler und Staatsrechtler | |
Edzard Schmidt-Jortzig | emerit. Ordinarius für Öffentliches Recht | ev. |
Silja Vöneky | Rechtswissenschaftlerin und Rechtsphiolosophie | |
Claudia Wiesemann | Ärtzin, Medizinethikerin, Medizinhistorikerin | |
Christiane Woopen | Medizinethikerin und Philosophin | kath.[2] |
Konfessionen ohne Quellenangaben wurde dem Wikipedia entnommen.
Stellungnahmen zur Stellungnahme 2015
Bedauerlich ist es, dass der DER in seiner Diskussion um den Hirntod diesen nur im Zusammenhang mit Organspende behandelt hat. Dabei werden die Mehrzahl der HTD zur Beendigung der Therapie durchgeführt, siehe: 2015 - gemeinsame Erklärung der DGNI DGN DGNC[3]
Angela Speth schrieb: "Obwohl einige Mitglieder das Absterben des Gehirns als Kriterium für den Tod ablehnten, hielten sie in einer Stellungnahme paradoxerweise die Organentnahme bei Hirntoten für gerechtfertigt."[4]
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ethikrat.org/ueber-uns/auftrag Zugriff am 25.2.2015.
- ↑ http://www.konradsblatt-online.de/html/aktuell/aktuell_u.html?&m=23041&artikel=40967&cataktuell=1160 Zugriff am 27.9.2015.
- ↑ In vornehmer Weise schrieben die 3 Gesellschaften: "Die unterzeichnenden Fachgesellschaften ergänzen in diesem Zusammenhang, dass sich die Fragen in Bezug auf den Hirntod auch stellen, wenn von vorneherein keine Transplantation in Frage kommt. Bei mehr als der Hälfte der Menschen wird der Hirntod diagnostiziert, auch wenn nach der Diagnose keine Organentnahme erfolgt, aus den verschiedensten Gründen."
- ↑ Angela Speth: Gefangen im Niemandsland: Eine 'chronisch Überlebende' entfacht die Diskussion um Trennlinie zwischen Leben und Tod neu. (Medscape 21.05.2018) Nach: https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4906962 Zugriff am 22.12.2018.