Ex cadavere
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Am 07.11.2008 sagte Papst Benedikt XVI. zum Thema "Ein Geschenk für das Leben. Überlegungen zum Problem der Organspende":
In der deutschen Fassung:
Es kommt häufig vor, daß die Technik der Organtransplantation durch eine Geste vollkommener Unentgeltlichkeit seitens der Verwandten von Patienten erfolgt, deren Tod festgestellt worden ist. In diesen Fällen ist der informierte Konsens die Vorbedingung der Freiheit, damit die Transplantation das Wesensmerkmal einer Spende hat und nicht als eine erzwungene Handlung oder als ein Akt der Ausnutzung ausgelegt werden kann. Es ist auf jeden Fall notwendig, daran zu erinnern, daß die einzelnen lebenswichtigen Organe ausschließlich »ex cadavere« entnommen werden können, der im übrigen auch seine Würde besitzt, die respektiert werden muß. Die Wissenschaft hat in diesen Jahren weitere Fortschritte bei der Feststellung des Todes des Patienten gemacht. Es ist also gut, daß die erreichten Ergebnisse die Zustimmung der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft erhalten, um so die Suche nach Lösungen zu begünstigen, die allen Sicherheit geben sollen. In einem Bereich wie diesem darf es nicht den geringsten Verdacht auf Willkür geben, und wo die Gewißheit noch nicht erreicht sein sollte, muß das Prinzip der Vorsicht vorherrschen. Dafür ist es angezeigt, die Forschung und das interdisziplinäre Denken so zu fördern, daß sich die öffentliche Meinung vor die klarste Wahrheit über die anthropologischen, sozialen, ethischen und rechtlichen Implikationen der Transplantationspraxis gestellt sieht. In diesen Fällen muß auf jeden Fall immer die Achtung vor dem Leben des Spenders als Hauptkriterium gelten, so daß die Organentnahme nur im Falle seines tatsächlichen Todes erlaubt ist (vgl. Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche, 476). Der Akt der Liebe, der durch die Spende der eigenen lebenswichtigen Organe zum Ausdruck kommt, bleibt als ein echtes Zeugnis der Nächstenliebe, die über den Tod hinaus zu blicken weiß, damit immer das Leben siegt. Des Wertes dieser Geste sollte sich der Empfänger sehr wohl bewußt sein; er ist der Empfänger einer Spende, die über den therapeutischen Nutzen hinausgeht. Was er noch vor einem Organ empfängt, ist in der Tat ein Zeugnis der Liebe, das eine ebenso großzügige Antwort hervorrufen soll, um auf diese Weise die Kultur des Spendens und der Unentgeltlichkeit zu fördern. |
Auch in der englischen, spanischen, französischen, italienischen und polnischen Fassung heißt es an dieser Stelle "ex cadavere".
- Google übersetzt es aus dem Italienischen und dem Lateinischen mit "Leiche".
- Bab.la übersetzt es aus dem Italienischen mit "Leiche".
- Pons.de übersetzt es aus dem Italienischen und dem Lateinischen mit "Leiche".
- Reverso.net übersetzt es aus dem Italienischen mit "Leiche".
- Leo.org übersetzt es aus dem Italienischen mit "Leiche".
- Linguee.de übersetzt es aus dem Italienischen mit "Leiche".
- Wortbedeutung.info übersetzt es aus dem Italienischen mit "Leiche".
- frag-caesar.de übersetzt es aus dem Lateinischen mit "Leiche" bzw. "Leichnam".
Mit dieser Wortwahl hat sich Benedikt XVI. sehr diplomatisch geäußert. Die Kritiker wie auch die Befürworter des Hirntodkonzepts können aus dieser Formulierung das herauslesen, was ihnen passt. Die Streitfrage lautet nun: Ist ein Hirntoter eine Leiche?
Anhang
Anmerkungen