Compliance

Compliance ist in der Medizin die „Deckungsgleichheit von ärztlichem Planen und patientlichem Handeln“. Compliance ist ein Oberbegriff für das kooperative Verhalten von Patienten im Rahmen einer Therapie. Dem in der Medizin „reduzierte[n] Complianceverständnis“ wird in der Psychotherapie ein um psychische und soziale Komponenten erweitertes Verständnis gegenübergestellt.

Gute Compliance bedeutet konsequentes Befolgen der ärztlichen Ratschläge. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben im Durchschnitt aber nur 50 % der Patienten eine gute Compliance. Besonders wichtig ist die Compliance bei chronisch Kranken in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, das Befolgen einer Diät oder die Veränderung des Lebensstils. In vielen Therapiegebieten mit chronischen Erkrankungen sind nach einem Jahr nur noch etwa 50 % der Patienten in der initialen Therapie. Weiter gefasst versteht man unter Compliance die Bereitschaft des Patienten und seines relevanten Umfelds, sich gegen die Erkrankung zur Wehr zu setzen.

Für eine TX ist eine sehr hohe Compliance erforderlich, denn es fängt schon damit an, dass der Transplantierte die Immunsuppressiva pünktlich und regelmäßig nimmt. Andernfalls droht ihm die Abstoßung des Organs.
Für die Listung bei ET versucht daher ein Psychologe die Compliance des Patienten zu erfahren. Hat er den sicheren Eindruck, dass die Compliance fehlt, wird er die Listung für eine TX ablehnen.

Beispiel

"Coronavirus: Ungeimpftem (31) wird Herz-Transplantation verweigert" lautete die Überschrift eines Artikels. In dem Artikel heißt es, "Grund dafür ist unter anderem, dass Ferguson ungeimpft ist und sich weigert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen."
In diesem Satz verbirgt sich der Hinweis, dass von Ferguson keine gute Compliance zu erwarten ist. Er will uneinsichtig gegen den dringenden Rat der Ärzte mit dem Kopf durch die Wand, sogar mit der Unterstützung der Medien. Er wird damit wohl auf dem Friedhof enden.