Broca-Aphasie

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Die Broca-Aphasie ist eine motorische Sprachstörung (Aphasie), die von Paul Broca im Jahr 1861 erstmals beschrieben wurde. Broca hatte einen Patienten, der nur "Tan" sagen konnte. Nach seinem Tod untersuchte er sein Gehirn und fand eine Schädigung im nach im benannten Broca-Areal. Den Patienten nannte Broca Herr Tan.

Bei der Broca-Aphasie werden Worte verstanden, aber können nicht oder nicht korrekt ausgesprochen werden. Die Motorik ist gestört. Daher wird sie auch als eine "motorische Sprachstörung" bzw. "motorische Aphasie" bezeichnet.

Patientengeschichten

Nach einem Hirninfarkt Ende 60 bekam Samuel S. eine schwere Aphasie. Selbst nach 2 Jahren Sprachtherapie war er unfähig, auch nur ein Wort zu sprechen. Dann hörte Connie Tomaino, die Musiktherapeutin Samuel singen. Er konnte zwar nur 3 Worte eines Liedes, aber er konnte diese singen. So übte sie mit ihm das Lied, so dass Samuel es nach einigen Wochen vollständig singen konnte. Danach machte sie mit anderen ihm bekannten Liedern und Balladen weiter. Nach 2 Monaten konnte er kurze Antworten auf Fragen geben.[1]

"Die Fähigkeit zu singen kann für diese Patienten ein großer Trost sein, zeigt sie ihnen doch, dass ihr Sprachvermögen nicht unwiederbringlich verloren ist, dass die Wörter noch immer 'in' ihnen sind, irgendwo, auch wenn es der Musik bedarf, die zutage zu fördern."[2][Anm. 1]


Anhang

Anmerkungen

  1. Nach eigenen praktischen Erfahrungen mit Patienten mit neurologischen Ausfällen nach Kopfoperationen kann ich hinzufügen, dass auch Gedichte und Gebete ähnliche Hilfestellungen zum Zurückholen der Sprache leisten können.

Einzelnachweise

  1. Oliver Sacks: Der einarmige Pianist. 8. Auflage. Reinbeck 2008, 239.
  2. Oliver Sacks: Der einarmige Pianist. 8. Auflage. Reinbeck 2008, 241.