Idw
Am 13.11.2024 stellte der idw den Artikel "Organspende: Widerspruchslösung erhöht die Spendenrate nicht" ins Internet.[1] Er beginnt mit den Worten:
Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der MSB Medical School Berlin und dem Max Planck Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research zeigt, dass die Umstellung auf eine Widerspruchslösung („vermutete Zustimmung”), bei der alle Erwachsenen als Organspender*innen gelten, es sei denn, sie widersprechen ausdrücklich, nicht zu einer Zunahme der Spenden von verstorbenen Spender*innen führt. |
Am 20.09.2024 erschien das Ergebnis einer anderen Studie unter dem Titel "Does implementing opt-out solve the organ shortage problem? Evidence from a synthetic control approach.[2] Dort heißt es in der Zusammenfassung:
Abstract In light of the persistent shortage of organ donations needed to save precious human lives, several countries have modified their organ donation laws introducing an opt-out system. Using a panel dataset covering a 21-year period, I apply a synthetic control approach to focus on countries that changed their prevailing organ donation legislation from opt-in to opt-out. I compare them to a synthetic counterfactual from countries that have kept their legislation the same since 1999. Synthetic control estimates show that Argentina and Wales achieved substantially higher organ donation rates with the shift from an opt-in to an opt-out system than without the reform taking place. My findings suggest that as one strategy among others, implementing opt-out cannot solve the organ shortage problem entirely but effectively contributes to reducing it considerably. |
Von Google übersetzt:
Zusammenfassung Angesichts des anhaltenden Mangels an Organspenden, die zur Rettung wertvoller Menschenleben erforderlich sind, haben mehrere Länder ihre Gesetze zur Organspende geändert und ein Opt-out-System eingeführt. Anhand eines Paneldatensatzes, der einen Zeitraum von 21 Jahren abdeckt, wende ich einen synthetischen Kontrollansatz an, um mich auf Länder zu konzentrieren, die ihre geltenden Gesetze zur Organspende von Opt-in auf Opt-out geändert haben. Ich vergleiche sie mit einem synthetischen kontrafaktischen Modell aus Ländern, die ihre Gesetze seit 1999 unverändert gelassen haben. Synthetische Kontrollschätzungen zeigen, dass Argentinien und Wales mit der Umstellung von einem Opt-in- auf ein Opt-out-System wesentlich höhere Organspenderaten erzielten als ohne die Reform. Meine Ergebnisse legen nahe, dass die Einführung eines Opt-out-Systems als eine Strategie unter anderen das Problem des Organmangels zwar nicht vollständig lösen kann, aber effektiv dazu beiträgt, es erheblich zu reduzieren. |
Opt-in = Zustimmungsregelung / Opt-out = Widerspruchsregelung
Fazit: Man sollte nicht nur eine Studie kennen. |
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ idw: Organspende: Widerspruchslösung erhöht die Spendenrate nicht. Nach: https://nachrichten.idw-online.de/2024/11/13/organspende-widerspruchsloesung-erhoeht-die-spendenrate-nicht?groupcolor=3 Zugriff am 13.11.2024.
- ↑ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39302557 Zugriff am 13.11.2024.