Reanimation

Aus Organspende-Wiki
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Reanimation, Wiederbelebung, "wieder ins Leben zurückholen" sind im Rettungswesen gebräuchliche Formulierungen. Damit wird ausgedrückt, dass der begonnene Sterbeprozess umgekehrt werden konnte und der Mensch wieder sein Leben weiterführen kann, das er vor dem todbringenden Ereignis hatte.

Reanimation ist nie ein Zurückholen aus dem Tod.

Der Tod ist medizinisch und juristisch definiert als ein Zustand im Sterbeprozess, aus dem es kein Zurück gibt.

Ursachen

Für den Stillstand des Blutkreislaufs gibt es zwei Ursachen:

  • Herzstillstand
    Das Herz hört plötzlich auf zu schlagen. Damit fließt kein Blut durch die Adern. Das Gehirn bekommt keinen Sauerstoff. Wir werden nach ca. 10 Sekunden ohnmächtig. Nach etwa 30 Sekunden lässt sich kein EEG ableiten.1 Ab 10 Minuten2 besteht die Gefahr, dass der Mensch in den Hirntod stirbt.
    Durch Herz-Druck-Massage kann man einen Erwachsenen bis zu 30 Minuten Herzstillstand aus diesem Zustand zurückholen. Zwar schlägt dann das Herz wieder, doch das Gehirn ist nach 10 Minuten irreparabel3 geschädigt oder gar so schwer geschädigt, dass der Hirntod unausweichlich ist.
  • Herzkammerflimmern
    Das Herz schlägt nicht mehr effektiv, sondern zittert im Grunde nur noch mit sehr hoher Frequenz, meist über 200 Herzschläge pro Minute. Damit wird jedoch kein Blut durch den Körper gepumpt. Die Auswirkungen für den Körper – insbesondere für das Gehirn - sind ähnlich wie beim Herzstillstand.
    Durch elektrische Stimulation mit einem Defibrillator (gibt dosierte elektrische Stromstöße ab), kurz auch "Defi2 genannt, kann das Herz wieder in den üblichen Rhythmus von etwa 60 Schläge pro Minute gebracht werden. Auch hier gelten die gleichen Zeiten wie beim Herzstillstand.

Durch diese Reanimations-Maßnahmen kann ein Erwachsener bis zu 30 Minuten[Anm. 1] nach Stillstand des Blutkreislaufs "wiederbelebt" werden, wie der Volksmund sagt. Rettungskräfte sagen hier meist, sie haben ihn wieder "zurückgeholt". Dies ist eine zutreffendere Formulierung, denn der Mensch befindet sich in einem Sterbeprozess, aus dem man ihn noch erfolgreich herausholen kann, wenn früh genug mit den richtigen Maßnahmen begonnen wird.

Burkhard Dirks, Anästhesist und Vorstandsmitglied im Deutschen Rat für Wiederbelebung sagt über den Wirkungsgrad der Reanimation: "Solange reanimiert wird, wird Sauerstoff ins Gehirn geleitet. Man kann dabei mit etwa 20 bis 30 Prozent der normalen Gehirndurchblutung rechnen. Das reicht, um zu überleben."[1]


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