Nächstenliebe
In der ersten gemeinsamen Schrift "Organtransplantationen" zwischen dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 1990 lautet der Schlusssatz: "Aus christlicher Sicht ist die Bereitschaft zur Organspende nach dem Tod ein Zeichen der Nächstenliebe und Solidarisierung mit Kranken und Behinderten."[1]
Am 5.9.2008 erklärte der Präsident des Päpstlichen Gesundheitsrates Kardinal Javier Lozano Barragan in einem Interview in „Radio Vatikan“, die Möglichkeit der Organspende nach dem Tod gelte für jede Person und sie sei für den Christen "keine Pflicht" aber doch "ein Gebot der Nächstenliebe".[2]
Papst Benedikt XVI. in seiner Rede am 7.11.2008 an die Teilnehmer des internationalen Kongresses zum Thema "Ein Geschenk für das Leben. Überlegungen zur Organspende".
Organspende ist eine besondere Form des Zeugnisses der Nächstenliebe.[3]
In der Arbeitshilfe "Hirntod und Organspende" schrieb die Deutsche Bischofskonferenz auf Seite 6: "Die Entscheidung zur postmortalen Spende eigener Organe stellt einen großherzigen Akt der Nächstenliebe dar, der als solcher frei von allem sozialen Druck bleiben sollte."[4]
Klaus Schäfer brachte zu diesem Thema im Jahr 2015 das Buch "Wer ist mein Nächster? Organspende aus christlicher Sicht" heraus.
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/gem-texte/GT_01.pdf Zugriff am 15.12.2015.
- ↑ http://www.theologie-heute.de/Microsoft_Word_-_OrgantransplantationNEUFORMULIERUNGOSNABRUECKFREIBURG.doc.pdf Zugriff am 14.8.2015.
- ↑ http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2008/november/documents/hf_ben-xvi_spe_20081107_acdlife.html Zugriff am 14.8.2015.
Benedikt XVI. endete seine Rede mit den Worten:
"Der Königsweg, der zu befolgen ist, bis die Wissenschaft mögliche neue und fortschrittlichere Therapieformen entdeckt, wird die Bildung und Verbreitung eine Kultur der Solidarität sein müssen, die sich allen öffnet und niemanden ausschließt. Eine Organtransplantationsmedizin, die einer Ethik des Spendens entspricht, erfordert von seiten aller das Bemühen, jede mögliche Anstrengung in der Ausbildung und Information zu unternehmen, um so die Gewissen immer mehr für eine Problematik zu sensibilisieren, die direkt das Leben zahlreicher Personen betrifft. Es wird daher notwendig sein, Vorurteile und Mißverständnisse zu beseitigen, Mißtrauen und Ängste zu zerstreuen, um sie durch Gewißheiten und Garantien zu ersetzen, um so in allen ein immer weiter verbreitetes Bewußtsein des großen Geschenks des Lebens zu ermöglichen." - ↑ http://www.dbk-shop.de/media/files_public/fwmsuermds/DBK_1241.pdf Zugriff am 15.12.2015.