Hirndruck

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Erhöhter Hirndruck entsteht entweder durch Hirnödem oder Hydrozephalus. Ursachen des Hirnödems können Hirnverletzung, Ischämie, Hirnblutung, Entzündung im Kopf oder Intoxikation sein. In Folge kommt es zu Einklemmung von Hirnanteilen mit der Gefahr des Hirntods. "Wird das Einklemmungssyndrom überlebt, kann ein appallisches Syndrom resultieren."[1]

Mit steigendem Hirndruck sinkt der zerebrale Perfusionsdruck und damit die Durchblutung des Gehirns. "Bei anhaltender Minderperfusion und diffuser zerebraler Hypoxie wird die Autoregulation der Hirngefäße aufgehoben. Daraus resultiert neben der Erhöhung des intrazerebralen Blutvolumens ein Hirnödem, das seinerseits eine Zunahme des Hirnvolumens und damit des Hirndrucks bewirkt. ... Übersteigt bei vollständiger Vasoparalyse der Hirndruck den systemischen Blutdruck, kommt die zerebrale Durchblutung zum Erliegen (Hirntod)."[2]

Apallisches Syndrom

Ursachen des Apallischen Syndroms sind ausgedehnte Schädigungen der Hirnrinde, des Marklagers oder Hirnstamms, meist in Folge eines traumatischen Mittelhirnsyndroms, das seine Ursache in einem traumatischen Hirnödem hat. "Obwohl der apallische Patient die Augen öffnet, fixiert er nicht, erkennt nicht und nimmt weder durch Blicke noch Laute oder Gesten Kontakt auf (Coma vigile). Er ist zu reaktiven wie zu emotionalen Äußerungen gleichermaßen unfähig (akinetischer Mutismus).
Man beobachtet ein z.T. diskonjugiertes Bulbuswandern, die Pupillenreaktionen auf Licht sind unausgiebig, der ziliospinale Reflex ist positiv, der Drohreflex nicht auslösbar. Nicht selten finden sich Hypersalivation, 'Salbengesicht' und Amimie. Regelmäßig zeigen sich orale Automatismen mit Schluck- und Kaubewegungen, gelegentlich als 'Zähneknirschen'. Meist sind Saug- und Greifreflexe sowie der Palmomentalreflex beiderseits deutlich positiv. Darüber hinaus lassen sich Haltungs- und Stellungsreflexe, vor allem der asymmetrische und symmetrische tonische Halsstellreflex, auslösen.
Der Masseterreflex ist ebenso gesteigert, die die übrigen Eigenreflexe, das Babinski-Zeichen ist häufig positiv. Bei spastischer [https://de.wikipedia.org/wiki/Tetraparese Tetraparese ist der Rumpf meist gestreckt, die Extremitäten sind adduziert und in Ellenbogen- und Kniegelenken angewinkelt. Rasch bilden sich Gelenkkontrakturen. Schmerzreize werden mit einer Massenbewegung, an den Füßen meist mit einer Beugesynergie des Beins (Fluchtreflex) und generalsierter sympathischer Reaktion beantwortet.
Die vegetativen Funktionen sind enthemmt, Blutdruck, Puls und Temperaturregulierung meist unregelmäßig. Der Schlaf-Wach-Rythmus ist nicht an Tag und Nacht gebunden. Der wache Patient befindet sich in einer permanenten sympathikotonen Streßsituation ('emergency reaction'), die auch als Ursache des Marasmus und seinen Folgen (Dekubitalulzera und Myositis ossificans) angesehen werden kann."[3]

Eine Remission des apallischen Syndroms als Folge einer akuten Hirnschädigung ist noch nach Monaten möglich.[4]


Anhang

Quellen

Karl F. Mansur, Marianne Neumann: Neurologie. Stuttgart 1992.

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Karl F. Mansur, Marianne Neumann: Neurologie. Stuttgart 1992, 110.
  2. Karl F. Mansur, Marianne Neumann: Neurologie. Stuttgart 1992, 111.
  3. Karl F. Mansur, Marianne Neumann: Neurologie. Stuttgart 1992, 119.
  4. Karl F. Mansur, Marianne Neumann: Neurologie. Stuttgart 1992, 119.