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Aus Organspende-Wiki
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Einberufung

In den späten 90er-Jahren wurde die Debatte über Stammzellforschung in den USA immer intensiver. Daher gründete Präsident George W. Bush im Jahr 2001 das »President’s Council on Bioethics«, also einen präsidialen Beirat für Bioethik, dessen Vorsitz Kass von 2001 bis 2005 innehatte. Kass war in den ersten Jahren der heftig geführten Diskussion in den US-Medien sehr präsent, geriet jedoch bald in die Kritik, weil ihm vorgeworfen wurde, den Rat vor allem mit Philosophen und Wissenschaftlern zu besetzen, die von vornherein eher gegen die Forschung an Stammzellen eingestellt waren. Die Situation wurde dadurch verschärft, dass Kass zwei Kloning-Befürworter, die Genetikerin Elizabeth Blackburn und den Ethiker William May, aus dem Council warf und durch Gegner des Klonens ersetzte.[1]

Zum Hirntod

"Der President's Council on Bioethics (das US-amerikanische Pendant zum Deutschen Ethikrat) hat im Dezember 2008 das Grundlagenpapier Controversies in the Determination of Death publiziert. Darin konstatiert er, dass der anhaltende Dissens zum Hirntodkriterium sowie neue empirische Ergebnisse zum integrierten Funktionieren des Körpers von Hirntoten eine erneute Debatte über den Hirntod erforderten. Der Rat räumt ein, dass das integrierte Funktionieren des Körpers nicht unbedingt kurz nach Eintritt des Hirntodes aufhört - die Annahme des engen zeitlichen und kausalen Zusammenhangs war bisher das Hauptargument für die Gleichsetzung von Hirntod und Tod." So schreibt Sabine Müller in "Wie tot sind Hirntote? Alte Frage - neue Antworten" in Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 20-21/2011).[2]

"Die Bedeutung dieser Befunde lässt sich daran ermessen, dass der President’s Council on Bioethics im Jahr 2008 den Aus- sagen Shewmons und dem Versuch ihrer Widerlegung eine eigene Stellungnahme gewidmet hat." So beschreibt es die Minderheit des DER auf Seite 89 der Stellungnahme "Hirntod und Entscheidung zur Organspende".[3]

"Der President’s Council on Bioethics benennt in seinen Begründungsversuch drei Voraussetzungen, die kumulativ erfüllt sein müssen, damit man vom Tod eines Menschen sprechen könne:
1. keine Zeichen von Bewusstsein,
2. Fehlen von spontaner Atmung und
3. Irreversibilität dieser Befunde."
So schreibt die Minderheit auf Seite 90 weiter.

Mit dieser Definition von Hirntod fallen eine Reihe von Menschen darunter, die nach der Definition von Hirntod in D/A/CH nicht als Hirntote bezeichnet werden: alle dauerhaft tief im Koma liegende Menschen ohne Eigenatmung, voran alle Menschen im Apallisches Syndrom ohne Eigenatmung.
Dies macht nicht nur deutlich, dass die Definition von Hirntod in D/A/CH weitaus enger gefasst ist, sondern dass mit dem Verweis auf den President’s Council on Bioethics in der deutschsprachigen Diskussion nicht nur Äpfel mit Birnen (Obst) verglichen werden, sondern eher Äpfel mit Kartoffeln (Lebensmittel).
Das hat nicht nur etwas mit dem nationalen Unterschied zwischen Hirnstammtod und Gesamthirntod zu tun. Es erweckt darüber hinaus auch den Eindruck, dass viele Mitglieder des President’s Council on Bioethics den Hirntod medizinisch nicht verstanden haben oder dass sie einfach nur eine neue Definition erstellen wollen, in der Überzeugung, dass sie es besser machen würden.

Beachtung in den USA

Irgendwo steht, dass diese Entscheidung des President’s Council on Bioethics in den USA kaum Beachtung findet, sie jedoch im deutschen Sprachraum durch die Kritiker schwer aufgewertet wird, um nicht zu schreiben, überbewertet wird. Nach dieser Quelle wird noch gesucht.

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise