Estradiol
Estradiol (Östradiol) ist ein Sexualhormon und neben Estron und Estriol eines der wichtigsten natürlichen Estrogene.
Estrogene fördern das Wachstum von Scheide (Vagina), Gebärmutter, Eierstock und Eileiter sowie die Ausbildung sekundärer weiblicher Geschlechtsorgane.
Im Rahmen des Menstruationszyklus haben Estrogene starken Einfluss auf die Gebärmutter. Sie regen die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) zum Wachstum an, die Muskelfasern nehmen an Anzahl und Größe zu, und die Durchblutung wird angeregt. Des Weiteren wird der Cervixschleim spinnbar. Auch auf das Epithel der Scheide konnte der zyklische Einfluss von Estrogenen nachgewiesen werden. Estrogene haben jedoch einen nachteiligen Effekt auf die Knorpelbildung, im Gegensatz zu ihrem hormonellen Gegenstück, dem Testosteron. Die Estradiolkonzentration liegt bei der Menstruation bei < 50 pg/ml. Mit der Ovarialfollikelbildung erreicht sie einen Höhepunkt von 200 pg/ml, sinkt kurzzeitig beim Eisprung und steigt kurzzeitig in der Gelbkörperphase an, um anschließend auf Normalniveau zu sinken, wenn keine Schwangerschaft vorliegt.
Während einer Schwangerschaft steigt der Blutspiegel von Estrogenen bis zur Geburt auf das 10- bis 100-fache an, da ab dem achten Tag nach der Befruchtung im Mutterkuchen [[https://de.wikipedia.org/wiki/Plazenta Plazenta) hCG (Choriongonadotropin) produziert wird, das die Umwandlung des Gelbkörpers in das Corpus luteum gravitatis bewirkt. Corpus luteum gravitatis und Plazenta sorgen während der Schwangerschaft für hohe Spiegel an Estrogen und Progesteron. Dadurch wird eine Menstruation unterbunden sowie das Wachstum von Gebärmutter und Kind begünstigt.
Estradiol hat einen erhöhenden Einfluss auf die Knochendichte. Die Wahrscheinlichkeit für Brust- und Eierstockkrebs steigt mit der Estradiolkonzentration.
Beim Mann kann ein erhöhter Estrogenspiegel zu Verweiblichung führen.
Anhang
Anmerkungen