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Deutschland hat im europäischen Vergleich seit über 10 Jahren die wenigsten Organspender pro Million Einwohner. Der Export-Weltmeister ist gleichzeitig bei der Organtransplantation Import-Europameister. Es exportiert zwar jährlich rund 400 Organe in andere Länder, importiert jährlich rund 600 Organe aus anderen Ländern. Diese haben alle die Widerspruchsregelung.[Anm. 1] Dabei hätte Deutschland im europäischen Vergleich die meisten Intensivbetten.

An Schuldzuweisungen fehlt es nicht, aber an Ideen, es mit einfachen Mitteln - oft ist es sogar kostenlos - besser zu machen. Die nachfolgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

a) Bonuspunkte
In Israel, Singapur und Chile bekommt man Bonuspunkte, wenn man eine bestimmte Zeit als Organspender im Spenderegister eingetragen ist und nun selbst ein Organ benötigt. Warum nicht auch in Deutschland?

b) Zuschuss
Statt der Ende 2023 öffentlich diskutieren Lotterie einen Zuschuss von 100-200 € für die Bestattung eines jeden Organspenders geben. Das ist preiswerter und der unmittelbare Bezug ist deutlicher.

c) Wertschätzung
Eine echte Kultur der Organspende schaffen - z.B. öffentliche Wertschätzung der Organspender und ihrer Familie -, denn nach einer im Jahr 2022 im Auftrag der BZgA durchgeführten Umfrage sind zwar 84% der Befragten bereit, selbst Organe zu spenden, aber wenn sie für einen Familienangehörigen entscheiden sollten, der sich nie zur Frage der Organspende geäußert hat, entscheiden sich rund die Hälfte der Befragten gegen die Organspende.
Ausdruck dieser mangelnden Wertschätzung sind die Vorwürfe und verbalen Angriffe gegen die Hinterbliebenen von Organspendern. Diese erfolgen von Verwandten, Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen. Hinterbliebenen von Organspendern, die öffentlich sagen, dass sie der Organentnahme zugestimmt haben, werden zuweilen auch noch von Kritikern der Organspende und/oder Lebensschützern angegriffen. Ein derartiges Verhalten gehört unter Strafe gestellt.

d) Zulassung von Fakten
Aussagen wie „Organspender sind Lebensretter“ oder „Organspende rettet Menschenleben“ dürfen von der BZgA nicht mehr verwendet werden, weil sie nicht „ergebnisoffen“ seien. Diese Fakten sollten von der BZgA weiterhin verwendet werden dürfen.

e) Vorrang der Organspende
Wenn in der vorliegenden Patientenverfügung (PV) nicht ausdrücklich steht, dass man im Falle eines anstehenden Hirntodes bis zur Feststellung des Hirntodes intensivmedizinisch weiterbehandelt werden möchte, damit man Organspender werden kann, wird trotz vorliegender schriftlicher Zustimmung zur Organspende vor erreichen des Hirntodes die Therapie beendet. Damit ist keine Organentnahme möglich und dieser Wunsch des Patienten bleibt unerfüllt. Eine schriftliche Zustimmung zur Organspende sollte Vorrang gegenüber allen anderen Papieren haben. - Im Straßenverkehr haben Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Notarzt, Rettungswagen und Polizei auch Vorfahrt. Daher sollte auch bei der Organspende gelten:
Das Retten von Menschenleben hat Vorrang.

f) Bestrafung von faktischen Unwahrheiten
Es werden zu Hirntod und Organspende faktische Unwahrheiten verbreitet, die alle Aufklärungsarbeiten zunichte machen. Daher sollte auch im Bereich der Organspende die Verbreitung von Desinformationen unter Strafe gestellt werden.

g) Bestrafung von Diffamierungen
Bis hinein in den Deutschen Bundestag werden Organspender (siehe c)) als "Warenlager für Organe", als "Ersatzteillager" und Ähnliches bezeichnet.
Diese Diffamierungen von Organspende und Organspendern gehört unter Strafe gestellt.

h) gleiche Gültigkeit und Gleichgültigkeit
Die wahrzunehmende gleiche Gültigkeit - ob persönliches "Ja" oder "Nein" zur Organspende - verführt zur Gleichgültigkeit gegenüber der Not der Organpatienten. Es ist bei der Frage der Organspende ein "Ja" zu einem "Nein" nicht gleich gültig, denn mit einem "Ja" können Menschenleben gerettet werden, im statistischen Durchschnitt 3 Menschenleben pro Organspender. Bei einem "Nein" bleibt das Retten von Menschenleben aus.

Anhang

Anmerkungen

  1. Es ist Doppelmoral, Organe aus Ländern mit WSR zu nehmen,
    aber im eigenen Land die WSR nicht haben zu wollen.

Einzelnachweise