Volumenhaushalt
Unter Volumenhaushalt werden alle Regelkreise eines Organismus zusammengefasst, die der Konstanthaltung (Homöostase) des Volumens des Körperwassers dienen. Dabei besteht die Volumenregulation nicht primär in der Regulation des Wassers, sondern in der Regulation der Salze; das Wasser folgt diesen im Rahmen der Osmoregulation. Im engeren Wortsinne bezeichnet "Volumen" das Wasser außerhalb der Zellen. Volumenmangel (Hypohydratation, Symptom: Kreislaufschwäche) und Volumenüberschuss (Hyperhydration, Symptom: Bluthochdruck, Ödeme) haben hier große praktische medizinische Bedeutung.
Die Verteilung des Körperwassers lässt sich vereinfachend folgendermaßen beschreiben: 60% des Körpergewichtes eines Erwachsenen besteht aus Wasser. ⅔ davon befinden sich in den Zellen (Intrazellularraum), ⅓ außerhalb der Zellen (Extrazellularraum). Der größte Teil des extrazellulären Wassers befindet sich im Zellzwischenraum (interstitielle Flüssigkeit), etwa ⅕ ist [Blutplasma], ein noch kleinerer Teil transzelluläre Flüssigkeit. Das Plasma macht etwa 55% (1 minus Hämatokrit) des Blutes aus, der Rest sind zelluläre Bestandteile, vor allem Erythrozyten.
Wasser kann sich im gesamten Körper frei bewegen. Angetrieben vom osmotischen Druck gleicht es dabei sämtliche Unterschiede der Osmolarität aus, sodass sich überall im Körper (außer im Nierenmark) die gleiche Osmolarität von etwa 300 mosmol/l einstellt. Osmoregulation geschieht deshalb durch Steuerung der Zufuhr und Ausscheidung von Wasser.
Salze können dagegen die Zellmembranen nur streng reguliert überqueren. Natrium befindet sich durch die Arbeit der Natrium-Kalium-Pumpe vor allem extrazellulär, während Kalium intrazellulär konzentriert wird. Solange die Salzmenge in den Kompartimenten normal ist, bleibt das Volumenverhältnis intrazellulär/extrazellulär stets 2∶1. Da fehlendes oder überflüssiges Wasser somit immer nur zu einem Drittel den Extrazellularraum betrifft, können nur ausgeprägte osmotische Störungen klassische Volumenprobleme bereiten. Natriummangel oder -überschuss äußert sich dagegen bei intakter Osmoregulation als isolierte Verkleinerung bzw. Vergrößerung des Extrazellularraums.
Anhang
Anmerkungen