Henry Gustav Molaison: Unterschied zwischen den Versionen

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Henry Molaison war nach der OP nicht mehr in der Lage, [[Erinnerungen]] bewusst abzuspeichern. Alltägliche Ereignisse blieben nur noch wenige Sekunden oder Minuten in seinem [[Gedächtnis]]. Personen erkannte er nicht wieder, auch wenn er sie jahrelang täglich traf. Selbst mit über 80 Jahren hielt sich Henry Maloson noch für einen jungen Mann, weil die Jahre nach der Operation für ihn nicht existent waren. Sein Fall macht deutlich, wie wichtig der [[Hippocampus]] für das Einlagern von [[Erinnerungen] ist.<ref>Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 157.</ref>
Henry Molaison war nach der OP nicht mehr in der Lage, [[Erinnerungen]] bewusst abzuspeichern. Alltägliche Ereignisse blieben nur noch wenige Sekunden oder Minuten in seinem [[Gedächtnis]]. Personen erkannte er nicht wieder, auch wenn er sie jahrelang täglich traf. Selbst mit über 80 Jahren hielt sich Henry Maloson noch für einen jungen Mann, weil die Jahre nach der Operation für ihn nicht existent waren. Sein Fall macht deutlich, wie wichtig der [[Hippocampus]] für das Einlagern von [[Erinnerungen] ist.<ref>Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 157.</ref>
Henry Molaison erlitt mit 7 Jahren einen Fahrradunfall und litt seither an [[Epilepsie]]. Um ihn davon zu befreien, wurden ihm die beiden Hippocampi (Singular: [[Hippocampus]]) chirurgisch entfernt. Die plagende [[Epilepsie]] war damit geheilt, aber seit dieser Operation konnte Henry Molaison sich nichts mehr langfristig merken. Seither weiß man: Der [[Hippocampus]] stellt die Verbindung zwischen [[Arbeitsgedächtnis]] und [[Langzeitgedächtnis]] her. Die kanadische Gedächtnisforscherin Brenda Milner (*1918) machte den Fall "H.M." Mitte der 1950-er Jahre bekannt.<ref>Markus Reiter: Gehirn. 100 Seiten, 43.</ref>




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=== Einzelnachweise ===
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[[Kategorie:Neuronale_Verletzung]]

Version vom 28. Januar 2021, 13:23 Uhr

Henry Gustav Molaison (1926-2008) litt seit seiner Jugend unter heftigen, unkontrollierbaren Epilepsie. Im Herbst 1953 wurde er daher am Gehirn operiert. Es wurden ihm Teile de medialen Temporallappen auf beiden Seiten des Gehirns entfernt. Molaison verlor dabei etwa zwei Drittel seines Hippocampus, des Gyrus parahippocampalis und die Amygdala. Damit wurde zwar das Primärziel erreicht, aber Molaison litt ab dieser OP an völliger Amnesie. Er konnte sich nichts Neues merken. Sein Arbeitsgedächtnis funktionierte zwar noch, aber er konnte nichts mehr in sein Langzeitgedächtnis abspeichern. Auch konnte er sich an einige Ereignisse, die bis 1942 zurück reichten, nicht erinnern. Er konnte zwar die Fähigkeit Golf zu spielen erlernen, aber er konnte sich nicht daran erinnern, es je gelernt zu haben.[1]

Henry Molaison war nach der OP nicht mehr in der Lage, Erinnerungen bewusst abzuspeichern. Alltägliche Ereignisse blieben nur noch wenige Sekunden oder Minuten in seinem Gedächtnis. Personen erkannte er nicht wieder, auch wenn er sie jahrelang täglich traf. Selbst mit über 80 Jahren hielt sich Henry Maloson noch für einen jungen Mann, weil die Jahre nach der Operation für ihn nicht existent waren. Sein Fall macht deutlich, wie wichtig der Hippocampus für das Einlagern von [[Erinnerungen] ist.[2]

Henry Molaison erlitt mit 7 Jahren einen Fahrradunfall und litt seither an Epilepsie. Um ihn davon zu befreien, wurden ihm die beiden Hippocampi (Singular: Hippocampus) chirurgisch entfernt. Die plagende Epilepsie war damit geheilt, aber seit dieser Operation konnte Henry Molaison sich nichts mehr langfristig merken. Seither weiß man: Der Hippocampus stellt die Verbindung zwischen Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis her. Die kanadische Gedächtnisforscherin Brenda Milner (*1918) machte den Fall "H.M." Mitte der 1950-er Jahre bekannt.[3]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 11.
  2. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 157.
  3. Markus Reiter: Gehirn. 100 Seiten, 43.