Korrekte Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 218: Zeile 218:
</ref>
</ref>


"Kein Weg zurück" kann
"Kein Weg zurück" kann jedoch auch so verstanden werden, dass Hirntote sich im Sterbeprozess befinden. Es gibt da zwar keinen Weg zurück, aber unter gewissen Vorstellungen noch einen Weg nach vorne, auf den Tod zu. Dies ist jedoch irreführend, denn Hirntote sind tot. Was bei Hirntoten noch am Sterben ist, das ist nur deren Körper.


==== DSO ====
==== DSO ====

Version vom 18. Juni 2016, 20:18 Uhr


Falschaussagen

Die Spendebereitschaft sei gesunken

In Deutschland kamen im Jahr 2012 einige Skandale zur Organtransplantation an die Öffentlichkeit. Hierauf ging die Zahl der Organspender zurück. Häufig wurde es in den Medien so dargestellt, dass die Skandale die Spendebereitschaft der Deutschen geschmälert hätten.[1]

Damit wird ein Zusammenhang hergestellt, der so nicht erwiesen ist[Anm. 1] und der sachlich falsch ist, denn der Anteil der Organverweigerer blieb über die Jahre hinweg bei rund 30% - [siehe hier].

Die Zahl der Organspender sank in den Jahren 2012 bis 2014 um rund 30%.

Die Zahl der Organverweigerer blieb in den Jahren 2010 bis 2014 konstant um 30%.

Die Patienten sterben, weil ...

Viele Menschen müssten "sterben, weil zu wenig Organe"[2] gespendet werden bzw. "sterben, weil es zu wenig Organe"[3] gibt.

Kritiker haben bei diesem Argument leichtes Spiel, weil sie damit darauf hinweisen können, dass diese Menschen nicht sterben, weil es zu wenig Organe gibt, sondern diese Menschen an ihrer Krankheit sterben. Mit dieser Formulierung spielt man daher den Kritikern in die Hände. Korrekter ist der Ausdruck, dass das Leben dieser Menschen mit mehr Organen hätte gerettet werden können oder dass diese Menschen mit mehr Organen vom Tod hätten bewahrt werden können.

Mit mehr Organen könnten mehr Menschen vor dem Tod bewahrt werden.

Hirntod

... wurde für hirntot erklärt

In zahlreichen Medien werden die Patienten "für hirntot erklärt"[4]

Jemanden für tot zu erklären ist immer ein richterlicher Akt. Dies wird immer dann vorgenommen, wenn der Leichnam des Toten nicht vorliegt.
Ärzte haben für die Todesfeststellung immer einen Leichnam vorliegen. Daher stellen Ärzte immer den Tod fest, auch den Hirntod.

Daher kann zurecht gesagt werden:

Ärzte stellen den Hirntod immer fest.

Einige Kritiken und Journalisten erklären Patienten für hirntot.[Anm. 2]

Komatöse, Hirnverletzte, hirntote Patienten, ...

Aus den verschiedensten Gründen, werden Hirntote nicht als solche bezeichnet. Einige der z.T. kreativen Wortschöpfungen seien hier gelistet und korrekt beschrieben:

Begriff Beschreibung
Komatöse Tiefes Koma ist zwar eine Voraussetzung, um eine HTD anzusetzen, aber zwischen Koma und Hirntod gibt es einen weiten und entscheidenden Unterschied: siehe Koma
Hirnverletzte Das Gehirn von Hirntoten ist nicht nur verletzt, sondern es ist völlig zerstört. In Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm sind die Gehirnzellen abgestorben. Nach Stunden haben sich die abgestorbenen Gehirnzellen mit Flüssigkeit aufgesogen und nach Tagen platzen sie auf. Das Gehirn hat sich aufgelöst.
Hirngeschädigte Das Gehirn ist bei Hirntoten nicht nur geschädigt, es ist ein Totalschaden (siehe: Hirnverletze).
hirntote Patienten Die Rede von "hirntoten Patienten" ist der gleiche Unsinn wie von einem "quadratischem Kreis" oder einem "dreieckigen Quadrat". - Patienten leben. Mit Eintritt des Todes sind es keine Patienten mehr.
Für "Hirntote" gibt es kein Synonym.

Hirntote seien an Herz-Lungen-Maschine angeschlossen

Einige Kritiker und Journalisten schreiben, dass Hirntote an Herz-Lungen-Maschine[5] oder an Herz-Kreislauf-Maschinen angeschlossen seien.[6]

Hirntoten schlägt das Herz selbständig. Dies betonen die Kritiker häufig selbst. Hirntoten ist nur durch den Tod des Hirnstamms - dort sitzt unser Atemzentrum - die Eigenatmung für immer ausgefallen. Daher benötigen Hirntote nur eine künstliche Beatmung, keine Herz-Lungen-Maschine.

Hirntote benötigen nur eine künstliche Beatmung.

Ausfall der Eigenatmung

Nulllinien-EEG sei Kennzeichen für den Hirntod

Begrifflichkeiten

Angehörige oder Hinterbliebene

Kein Weg zurück

Die DSO und die BZgA brachten gemeinsam die Broschüre "Kein Weg zurück" heraus.[7] Diese kostenlose Broschüre gehört mit zu den besten kostenlosen Schriften über den Hirntod.

"Kein Weg zurück" ist auch eine Formulierung, die vor allem Ärzte bei der Beschreibung des Hirntods verwenden.[8] Zuweilen wird mit dieser Formulierung auch versucht, die Unumkehrbarkeit (Irreversibilität) des Zustands auszudrücken.[9]

"Kein Weg zurück" kann jedoch auch so verstanden werden, dass Hirntote sich im Sterbeprozess befinden. Es gibt da zwar keinen Weg zurück, aber unter gewissen Vorstellungen noch einen Weg nach vorne, auf den Tod zu. Dies ist jedoch irreführend, denn Hirntote sind tot. Was bei Hirntoten noch am Sterben ist, das ist nur deren Körper.

DSO

Schwangere Hirntote

Schwangere Hirntote würden am Leben gehalten

Schwangere Hirntote ließe man sterben

Anhang

Anmerkungen

  1. Die Zahl der Störche ging in den letzten Jahrzehnten in Deutschland zurück, die Zahl der Neugeborenen ebenso. Es müsse daher die Zahl der Störche angehoben werden, damit es in Deutschland mehr Kinder gibt. (Nach einer falschen Vorstellung würde der Storch die Kinder bringen.
  2. Es gibt einige Kritiker, die erklären Patienten, die nie hirntot waren, für hirntot. Siehe: Schwangere Hirntote.

Einzelnachweise

  1. Alle Stellen wurden recherchiert am 16.6.2016:
  2. Zugriff dieser Seiten am 18.6.2016:
  3. Zugriff dieser Seiten am 18.6.2016:
  4. Diese Links wurden aufgerufen am 17.6.2016:
  5. Alle Seiten wurden aufgerufen am 18.6.2016:
  6. Alle Seiten wurden aufgerufen am 18.6.2016:
  7. http://www.bzga.de/botmed_60130000.html Zugriff am 16.6.2016.
  8. Auf alle diese Seiten zugegriffen am 18.6.2016:
  9. Auf alle diese Seiten zugegriffen am 18.6.2016: