Chronik/Hirntod: Unterschied zwischen den Versionen
Klaus (Diskussion | Beiträge) |
Klaus (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 51: | Zeile 51: | ||
* 1957 – Papst Pius XII. lehnte eine Verpflichtung ab der Weiterbehandlung ab.<br> Papst [http://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. Pius XII.] (1876/1939-1958) lehnte die Verpflichtung ab, auch bei aussichtslosen Patienten die Therapie der künstlichen Beatmung unbedingt fortzusetzen. Gleichzeitig hielt er fest, dass es den Ärzten obliege, den Zeitpunkt des Todes festzulegen. | * 1957 – Papst Pius XII. lehnte eine Verpflichtung ab der Weiterbehandlung ab.<br> Papst [http://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. Pius XII.] (1876/1939-1958) lehnte die Verpflichtung ab, auch bei aussichtslosen Patienten die Therapie der künstlichen Beatmung unbedingt fortzusetzen. Gleichzeitig hielt er fest, dass es den Ärzten obliege, den Zeitpunkt des Todes festzulegen. | ||
* 1959 – Hirntod wurde als „Coma depassé“ klar beschrieben <br> [http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Mollaret Pierre Mollaret] (1898-1987) und Maurice Goulon (1919-2008) beschrieben 1959 erstmals unter dem Begriff "Coma depassé" (jenseits/unterhalb des Komas, "überschrittenes Koma" und "Ultra-Koma"; Hirntoten wurden als "Falschlebende" bezeichnet) einen Zustand, welcher bei künstlicher Beatmung keinerlei Lebenszeichen des Gehirns erkennen ließ, der nicht umkehrbar war und irgendwann zum Herztod führte. Der Begriff „Hirntod“ von Bichat wurde von ihnen nicht aufgegriffen. Die Veröffentlichung regte eine Diskussion um ein neues Todeskriterium an. Der Artikel erschien nur auf Französisch, weswegen er international kaum Beachtung fand.<ref group="Anm.">Mollarte und Goulon haben den Hirntod "durch die innere Leichenschau bestimmter Patienten erwiesen: Die dem Tod folgende Auflösung und Zersetzung war am Gehirn weiter als am übrigen Körper fortgeschritten. Dieser Unterschied zwischen dem Gehirn und den anderen Organen war umso deutlicher, je länger über den Hirnausfall hinaus intensivmedizinisch die Herztätigkeit und somit die Blutversorgung und die Tätigkeit der anderen Organe aufrechterhalten worden waren." (Heinz Angstwurm: Hirntod – Bedingung von Organspenden nach dem Tod. In: In: Arnd T. May, Hartmut Kreß, Tosten Verrel, Till Wagner (Hg.): Patientenverfügungen. Handbuch für Berater, Ärzte und Betreuer. Heidelberg 2015, 283.</ref> Sie haben dies an 23 Hirntoten festgestellt.<ref>S. Robert Snodgrass: The Evolution of Brain Death. In: Pediatric Neurology 51 (2014), 478.</ref> | * 1959 – Hirntod wurde als „Coma depassé“ klar beschrieben <br> [http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Mollaret Pierre Mollaret] (1898-1987) und Maurice Goulon (1919-2008) beschrieben 1959 erstmals unter dem Begriff "Coma depassé" (jenseits/unterhalb des Komas, "überschrittenes Koma" und "Ultra-Koma"; Hirntoten wurden als "Falschlebende" bezeichnet) einen Zustand, welcher bei künstlicher Beatmung keinerlei Lebenszeichen des Gehirns erkennen ließ, der nicht umkehrbar war und irgendwann zum Herztod führte. Der Begriff „Hirntod“ von Bichat wurde von ihnen nicht aufgegriffen. Die Veröffentlichung regte eine Diskussion um ein neues Todeskriterium an. Der Artikel erschien nur auf Französisch, weswegen er international kaum Beachtung fand.<ref group="Anm.">Mollarte und Goulon haben den Hirntod "durch die innere Leichenschau bestimmter Patienten erwiesen: Die dem Tod folgende Auflösung und Zersetzung war am Gehirn weiter als am übrigen Körper fortgeschritten. Dieser Unterschied zwischen dem Gehirn und den anderen Organen war umso deutlicher, je länger über den Hirnausfall hinaus intensivmedizinisch die Herztätigkeit und somit die Blutversorgung und die Tätigkeit der anderen Organe aufrechterhalten worden waren." (Heinz Angstwurm: Hirntod – Bedingung von Organspenden nach dem Tod. In: In: Arnd T. May, Hartmut Kreß, Tosten Verrel, Till Wagner (Hg.): Patientenverfügungen. Handbuch für Berater, Ärzte und Betreuer. Heidelberg 2015, 283.</ref> Sie haben dies an 23 Hirntoten festgestellt.<ref>S. Robert Snodgrass: The Evolution of Brain Death. In: Pediatric Neurology 51 (2014), 478.</ref> | ||
* 1960 - Beendigung einer künstlichen Beatmung <br> Wertheimer, Rougemont, Jouvet und Descotes veröffentlichten in einem Artikel, dass sie eine künstliche Beatmung beendet haben. Als Kriterien für ihr Handeln nannten sie: Nachweis der völligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Areflexie Areflexie], keine Eigenatmung, das EEG weist eine Nulllinie auf und eine [[Angiographie|angiographische]] Darstellung der Hirndurchblutung.<ref>Dag Moskopp: Hirntod, 76.<ref> | * 1960 - Beendigung einer künstlichen Beatmung <br> Wertheimer, Rougemont, Jouvet und Descotes veröffentlichten in einem Artikel, dass sie eine künstliche Beatmung beendet haben. Als Kriterien für ihr Handeln nannten sie: Nachweis der völligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Areflexie Areflexie], keine Eigenatmung, das EEG weist eine Nulllinie auf und eine [[Angiographie|angiographische]] Darstellung der Hirndurchblutung.<ref>Dag Moskopp: Hirntod, 76.</ref> | ||
* 1962 - Übernahme des Konzepts von Vladimir A. Negovskij <br> Judith Hockaday hatte das Konzept von Vladimir A. Negovskij übernommen. Drei Mitarbeiter ihrer Forschergruppe präsentierten 1962 auf einem Kongress der EEG-Gesellschaft ein begrifflich ausgereiftes hirnbezogenes Todeskonzept. Dabei wurde davon gesprochen, dass das Erlöschen der Hirnfunktionen als Zeichen des Todes zu verstehen sei.<ref>Gesa Lindemann: Beunruhigende Sicherheiten, 55.</ref> | * 1962 - Übernahme des Konzepts von Vladimir A. Negovskij <br> Judith Hockaday hatte das Konzept von Vladimir A. Negovskij übernommen. Drei Mitarbeiter ihrer Forschergruppe präsentierten 1962 auf einem Kongress der EEG-Gesellschaft ein begrifflich ausgereiftes hirnbezogenes Todeskonzept. Dabei wurde davon gesprochen, dass das Erlöschen der Hirnfunktionen als Zeichen des Todes zu verstehen sei.<ref>Gesa Lindemann: Beunruhigende Sicherheiten, 55.</ref> | ||
* 1963 - erste [[Nieren-TX]] nach [[HTD]] <br> In Löwen (Belgien) wurde 1963 die weltweit erste Niere aus einem Hirntoten transplantiert.<ref>Dag Moskopp: Hirntod, 77.</ref> | * 1963 - erste [[Nieren-TX]] nach [[HTD]] <br> In Löwen (Belgien) wurde 1963 die weltweit erste Niere aus einem Hirntoten transplantiert.<ref>Dag Moskopp: Hirntod, 77.</ref> |
Version vom 30. September 2016, 22:30 Uhr
Neurologie | TX chirurgisch | TX medizinisch | Hirntod | HTD | Tod | Pathologie | Gewebe | Sonstiges |
Chronik des Hirntods
Michaela Keller schreibt in ihrem Artikel "Der 'Hirnntod' und das informierte Gewissen":[1]
Nach der Einführung der künstlichen Beatmung suchten die Mediziner 1963 nach Kriterien für den Behandlungsabbruch eines beatmeten Komapatienten. Spätestens durch die Herztransplantationen ergab sich 1968 die "Notwendigkeit" einer neuen Todesdefinition, da man Organe von Leichen nicht mehr verpflanzen kann. |
Ganz so einfach ist es mit der Geschichte des Hirntods nicht. Sie fiel nicht einfach so vom Himmel, sondern hatte eine Jahrtausend alte Entwicklung:
Bis 18. Jahrhundert
- um 500 v.C. - Vermutung: Gehirn als Organ der Sinneswahrnehmung
Alkmaion von Kroton vermutete das Gehirn das Organ der Sinneswahrnehmung.[2] - um 400 v.C. - Gehirn für Empfindungen und Inteligenz
Hippokrates von Kos (460-370 v.C.) erklärte das Gehirn für Empfindungen und Intelligenz verantwortlich.[2] - 387 v.C. - Plato lehrte, dass mentale Vorgänge im Gehirn verankert seien.[2]
- um 900 - Beschreibung von Hirnnerven und Spinalnerven
Abu Bakr Muhammad ibn Zakariya ar-Razi (um 864-925) beschrieb 7 Hirnnerven und 31 Spinalnerven.[2] - ca. 1020 - Sehen erfolgt im Gehirn
Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham (um 964-1039) erklärte, dass das Sehen nicht im Auge erfolgt, sondern im Gehirn.[2] - um 1200 – ohne Gehirn = tot?
Moses Maimonides (1135–1204) erwog erstmals, dass der Verlust von Hirnfunktionen mit dem Tod gleichzusetzen sei. Die krampfhaften Zuckungen von Enthaupteten brachten Maimonides auf den Gedanken, dass sie nicht als Lebenszeichen zu werten seien, da die zentrale Kontrolle des Gehirns fehle. Siehe: Enthauptung - um 1250 - Beschreibung der 3 Hirnventrikel
Albertus magnus (um 1200-1280) beschrieb 3 Hirnventrikel (Hohlräume im Gehirn: ein vorderer, ein mittlerer und ein hinterer. Der Prozess von Wahrnehmung über Denken zur Erinnerung erfolge über sie, so wie das Wasser im Römischen Brunnen fließt.[2] - 16. Jh. - Bei Autopsie noch ein schlagendes Herz
Der Anatom Andreas Vesalius (1514-1564) wurde des Mordes beschuldigt, nachdem er bei einer Autopsie ein noch schlagendes Herz freigelegt hatte. - 1649 - Zirbeldrüse als Kontaktstelle zwischen Körper und Geist
René Descartes (1596-1650) erklärt die Zirbeldrüse als Kontaktstelle zwischen Körper und Geist und verwendet die Orgel als Modell für die Hirnfunktion.[2] - 1664 - Großhirnrinde als Sitz des Denkens
Thomas Willis (1621-1675) veröffentlicht seine "Cerebri anatome" und erklärte die Großhirnrinde als Sitz des Gedächtnisses, während das Kleinhirn alle unwillkürlichen Funktionen des Nervensystems bewirken sollten.[2] - 17. Jh. - Nur Fäulnis ist sicheres Todeszeichen
Der päpstliche Ärzt Paolo Zacchias (1584-1659) erkannte nur Fäulnis als sicheres Todeszeichen an.
18. Jahrhundert
- 1789 – erste nachgewiesene elektr. Reizung des Herzens
An Guillotinierten wurde durch elektrische Schläge das Herz zum Schlagen angeregt. - 1794 – erste elektrische Wiederbelebung des Herzens
Die Royal Human Sociely (London) berichtet von einer Wiederbelebung des Herzens durch einen Stromstoß. - 1796 - Buch: "Über das Organ der Seele"
Samuel T. Soemmerring (1755-1830) veröffentlicht sein Buch "Über das Organ der Seele".[2] - 18. Jh. - Der Begriff „Hirntod“ wurde gebildet
Marie François Xavier Bichat (1771-1802) regten die ersten erfolgreichen Wiederbelebungsversuche zu ausgedehnten anatomischen, histologischen und physiologischen Untersuchungen an. Er grenzte vegetative Grundfunktionen (Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel) als "organisches Leben" von dem Komplex höherer Gehirnleistungen (Bewusstsein, Sinneswahrnehmungen) ab. In Konsequenz dieser Ergebnisse griff er erst viel später entwickelten Erkenntnissen vor und prägte den Begriff "Hirntod".[3]
19. Jahrhundert
- 1809 - galvanische Reizung der Hirnrinde
Luigi Rolando (1773-1831) reizte die Hirnrinde galvanisch.[2] - 1811 - Entdeckung des Atemzentrums im Hirnstamm
Julien Jean Legallois (1770-1814) entdeckte das Atemzentrum im Hirnstamm.[2] - 1863 - Buch: "Reflexes of the Brain"
Iwan Michailowitsch Setschenow (1829-1905) veröffentliche das Buch "Reflexes of the Brain" (Reflexe des Gehirns).[2] - 1870 - Nachweis der elektrischen Reizbarkeit des Gehirns
Gustav Theodor Fritsch (1838-1927) und Eduard Hinzig (1836-1907) wiesen die elektrische Reizbarkeit des Gehirns nach.[4] [2] - 1875 - Nachweis der elektrischen Aktivität der Gehirnrinde an Tieren
Richard Caton (1842-1926) wies erstmals elektrische Aktivität an der Hirnrinde von Tieren nach,[2] zuerst an einer Ratte.[4] [2] - 1876 - Buch: "The Functions of the Brain"
David Ferrier (1843-1928) veröffentlichte das Buch "The Functions of the Brain" (Die Funktion des Gehirnes).[2] - 1885 - Unterscheidung zwischen Lang- und Kurzzeitgedächtnis
Hermann Ebbinghaus (1850-1909) unterschied in seinem Buch "Über das Gedächtnis" zwischen Lang- und Kurzzeitgedächtnis.[2] - 1887 - Erstes EKG beim Menschen aufgezeichnet
Augustus Desiré Waller (1856-1922) zeichnete das erste EKG vom Herzen eines Menschen auf.[4] - 1889 - Karte der Hirnrinde für motorische Handlungen
Victor Horsley (1857-1916) erstellte bei Affen eine Karte der Hirnrinde für motorischen Handlungen.[2] - 1894 – Artikel über den Tod durch cerebrale Kompression
Victor Horsley (1857-1916) publizierte seinen Artikel "Über den Tod durch cerebrale Kompression und seine Prävention". Darin beschreibt er erstmals Patienten, die man heute als hirntot bezeichnen würde. - 1898 - Einführung des Begriffs "Autonomen Nervensystem"
John Newport Langley (1852-1925) führte den Begriff des "Autonomen Nervensystems" ein, auch "Vegetatives Nervensystem" genannt.[2] - 1900 - Einführung des Begriffs "Blut-Hirn-Schranke"
Max Lewandowsky (1876-1918) führte den Begriff "Blut-Hirn-Schranke" ein.[2]
20. Jahrhundert
- 1903 - Einführung des Begriffs "konditionierter Reflex"
Iwan Petrowitsch Pawlow (1849-1936) entdeckte, dass Hunde bereits beim Anblick von Fressen Speichel bilden. Mit dem Ertönen einer Glocke vor dem Verteilen des Fressens belegte er es und nannte dies "konditionierter Reflex".[2] - 1908 - Erste elektrische Stimulierung der sensorischen Hirnrinde
Harvey Cushing (1869-1939) stimulierte elektrisch die sensorische Hirnrinde am Menschen.[2] - 1924 – Erfindung des EEG
Der Jenenser Psychiater Hans Berger (1873-1941) entwickelte eine Methodik der Ableitung von Hirnströmen und legte damit den Grundstein für das EEG. - 1929 – Ableitung des EEG am Menschen
Hans Berger leitete in Jena das 1. EEG am Menschen ab. - 30er Jahre – Hirnforschungsinstitut in Berlin-Buch.
In den 30er Jahren wurde das von Oskar (1870-1959) und Cécile Vogt (1875-1962) geleitet Hirnforschungsinstitut in Berlin-Buch zum Mekka der Elektroenzephalographie in der Welt.
Alois Eduard Kornmüller (1905-1968) war einer der Pioniere der Hirnforscher.
Jan Friedrich Tönnies (1902-1970) brachte die Entwicklung entsprechend geeigneter Verstärker - 1947 – 1. elektrische Defibrillation am Menschen
Sweet () und Beck () führten im Jahre 1947 die erste erfolgreiche Defibrillation am offenen Herzen eines Menschen durch. - 50er Jahre - Einführung der künstlichen Beatmung
In den 50er Jahre kamen immer mehr Geräte für die künstliche Beatmung auf die Intensivstationen. In den 60er Jahren wurde es Standard. Damit konnte die ausgefallene Eigenatmung ersetzt werden. - 50er Jahre - Vladimir A. Negovskij, der sich auf dem Gebiet der Reanimationsforschung verdient gemacht hatte, entwickelte in den 1950er Jahren das Konzept des „biologischen Todes“, wie er ihn nannte. Dabei ging er davon aus, dass der Mensch als tot anzusehen ist, wenn sein Gehirn nicht mehr arbeitet.[5]
- 1954 - Nachweis der strukturelle Autonomie der Nervenzelle
Sanford Palay (*1918) und George Emil Palade (1912-2008) bewiesen mit Hilfe des Elektronenmikroskops die strukturelle Autonomie der Nervenzelle als zelluläre Individuen.[2] - 1956 – 1. elektrische Defibrillation am geschlossenen Torax
Paul Maurice Zoll (1911-1999) führte die erste erfolgreiche Defillibration eines Menschen ohne Operation durch. - 1956 - Nachweis des Zusammenhangs zwischen Gehirn und Verhalten
Roger Wolcott Sperry (1913-1994) wies durch Experimente am Frosch nach, dass Verhaltensleistungen unmittelbar auf korrekten Mustern neuronaler Kontakte beruhen.[2] - 1957 – Papst Pius XII. lehnte eine Verpflichtung ab der Weiterbehandlung ab.
Papst Pius XII. (1876/1939-1958) lehnte die Verpflichtung ab, auch bei aussichtslosen Patienten die Therapie der künstlichen Beatmung unbedingt fortzusetzen. Gleichzeitig hielt er fest, dass es den Ärzten obliege, den Zeitpunkt des Todes festzulegen. - 1959 – Hirntod wurde als „Coma depassé“ klar beschrieben
Pierre Mollaret (1898-1987) und Maurice Goulon (1919-2008) beschrieben 1959 erstmals unter dem Begriff "Coma depassé" (jenseits/unterhalb des Komas, "überschrittenes Koma" und "Ultra-Koma"; Hirntoten wurden als "Falschlebende" bezeichnet) einen Zustand, welcher bei künstlicher Beatmung keinerlei Lebenszeichen des Gehirns erkennen ließ, der nicht umkehrbar war und irgendwann zum Herztod führte. Der Begriff „Hirntod“ von Bichat wurde von ihnen nicht aufgegriffen. Die Veröffentlichung regte eine Diskussion um ein neues Todeskriterium an. Der Artikel erschien nur auf Französisch, weswegen er international kaum Beachtung fand.[Anm. 1] Sie haben dies an 23 Hirntoten festgestellt.[6] - 1960 - Beendigung einer künstlichen Beatmung
Wertheimer, Rougemont, Jouvet und Descotes veröffentlichten in einem Artikel, dass sie eine künstliche Beatmung beendet haben. Als Kriterien für ihr Handeln nannten sie: Nachweis der völligen Areflexie, keine Eigenatmung, das EEG weist eine Nulllinie auf und eine angiographische Darstellung der Hirndurchblutung.[7] - 1962 - Übernahme des Konzepts von Vladimir A. Negovskij
Judith Hockaday hatte das Konzept von Vladimir A. Negovskij übernommen. Drei Mitarbeiter ihrer Forschergruppe präsentierten 1962 auf einem Kongress der EEG-Gesellschaft ein begrifflich ausgereiftes hirnbezogenes Todeskonzept. Dabei wurde davon gesprochen, dass das Erlöschen der Hirnfunktionen als Zeichen des Todes zu verstehen sei.[8] - 1963 - erste Nieren-TX nach HTD
In Löwen (Belgien) wurde 1963 die weltweit erste Niere aus einem Hirntoten transplantiert.[9] - 1964 - erste Nieren-TX in Deutschland
Die erste Nieren-TX in Deutschland wurde in Berlin von den Ärzten Wilhelm Brosig und Reinhard Nagel durchgeführt.[10] - 1964 – erstes einfaches Diagnoseschema
Auf dem Deutschen Chirurgenkongress wurde eine erste einfache HTD verabschiedet.[11] - 1965 - Veröffentlichung über die Schmerzwahrnehmung
Ronald Melzack (*1929) und Patrick David Wall (1925-2001) publizieren ihre Gate-Theory der Schmerzwahrnehmung.[2] [Anm. 2] - 1963-1966 in Löwen (Belgien) mind. 9 Organentnahmen
In den Jahre1963 bis 1966 wurden in Löwen an mind. 9 Personen, an denen zuvor der Zustand "coma dépassé" festgestellt wurde, Organe zum Zweck der Transplantation entnommen.[12] - 1966 – Einführung des Begriffs "Locked-in-Syndrom"
Fred Plum (1924-2010) und Jerome Posner () führten den Begriff "Locked-in-Syndrom" für Patienten ein, die zwar (fast) alles wahrnehmen können, aber (fast) vollständig gelähmt sind, unfähig sich mitzuteilen. - 1966 - Franzosen definieren Hirntote als Tote
Am 10.5.1966 stellte die Kommission der frz. "Académie Nationale de Médicine" das Ergebnis ihrer Arbeit vor: Der irreversible Funktionsverlust des Gehirns wurde als neues Todeskriterium eingeführt.[13] - 1967 - erste Lungen-TX in Deutschland
Bücherl führte in Berlin zwei Lungentransplantationen durch.[14] - 1968 - Deutsche definieren Hirntote als Tote
April 1968 stellte diese Kommission der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie das Ergebnis ihrer Arbeit unter dem Titel "Todeszeichen und Todeszeitbestimmung" vor. Nach der frz. medizinischen Akademie bejaht auch die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie das Hirntodkonzept. Menschen mit irreversiblen Funktionsverlust des Gehirns werden als Tote angesehen.[15] - 1968 – Ad-Hoc-Kommission definiert den Hirntod
Eine aus Medizinern, Juristen und Theologen gebildete Ad-Hoc-Kommission der Harvard University schuf am 5.8.1968 das sogenannte Hirntod-Konzept. Am Anfang dieser Definition steht der Grund:
Unser primäres Anliegen ist es, das irreversible Koma als neues Todeskriterium zu definieren. Es gibt zwei Gründe für den Bedarf an einer neuen Definition:
|
- 1968 - In den USA wurde ein Gesetz zur Organspende verabschiedet (Uniform Anatomical Gift Act).
- 1968 – Deklaration des Weltärztebundes zur Definition des Todes
- 1968 – eingehende Beschreibung der Todeszeichen
Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie verfasste eine eingehende Beschreibung der Todeszeichen.[16] - 1969 – Empfehlung zur Bestimmung der Todeszeit
Die Deutsche EEG-Gesellschaft empfahl () als Bestimmung der Todeszeit. - 1969 – Der Begriff "irreversibles Koma" wurde durch „Hirntod“ ersetzt
Der Begriff "irreversibles Koma" wurde als Basis genommen, durch verschiedene Kriterien (z.B. EEG-Nullinie, 24 Stunden später keine Verbesserung) erweitert und dies als "Hirntod" definiert. - 1969 - erste Herz-TX in Deutschland
Die erste Herz-TX in Deutschland wurde 1969 von Fritz Sebening und Werner Klinner an der damaligen Zenker-Klinik durchgeführt.[17] - 1969 - erste Leber-TX in Deutschland
Die erste Leber-TX in Deutschland wurde von Alfred Gütgemann und T. S. Lie an der Universitätsklinik Bonn vorgenommen.[18] - 1971 – Finnland erkannte als erstes europäisches Land die Hirntod-Definition an
- 1972 – Einführung des Begriffs des "vegetativen Zustands"
Bryan Jennett (1926-2008) und Fred Plum führten den Begriff des "vegetativen Zustands" ein. Dieser ist definiert als "Wachheit ohne Bewusstsein" (Wachkoma, eigentlich appallisches Syndrom). - 1976 – Rechtssprechung im Fall Karen Ann Quinlan
Im Fall der im Wachkoma liegenden Karen Ann Quinlan wurde die Patientenverfügung und die Ethikkommissionen durch das Urteil gestärkt, die Therapie zu beenden. - 1977 – Erste Studie zum Hirntod in den USA
Es wurde die erste und einzige interdisziplinäre prospektive multizentrische Studie zum Hirntod in den USA durchgeführt. - 1978 – Scheitern des Transplantationsgesetzes
In Deutschland legte die Bundesregierung einen Entwurf zum TPG vor und scheiterte am Gesetzgebungsverfahren. - 1979 – Beginn der "Entscheidungshilfe zur Feststellung des Hirntodes"
Eine durch den Wissenschaftlichen Beirat der BÄK gebildete Kommission begann mit der Ausarbeitung einer "Entscheidungshilfe zur Feststellung des Hirntodes". Diese wurde 1982 veröffentlicht und 1986, 1991, 1997 und 2015 aktualisiert. - 1982 – BÄK: Entscheidungshilfe zur HTD
Die BÄK gab die Entscheidungshilfe zur HTD heraus.[11] - 1983 – Deklaration des Weltärztebundes zur Def. des Todes
- 1986 – BÄK: Entscheidungshilfe zur HTD - 1. Fortschreibung
Die BÄK gab die 1. Fortschreibung der Entscheidungshilfe zur HTD heraus. Die Unterscheidung zwischen primär supratentoriellen und infratentoriellen Hirnschädigungen in der HTD machte dies notwendig.[11] - 1987 – Verabschiedung des TX-Kodexes
Unter dem Vorsitz von Rudolf Pichlmayr wurde am 7.11. in Marburg die 1. Fassung des Transplantations-Kodexes von der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der westdeutschen Transplantations-Zentren einstimmig verabschiedet. - 1990 – Rechtsurteil im Fall Nancy Cruzan
Im Rechtsstreit Nancy Cruzan entschieden die Richter, dass es keinen juristischen Unterschied zwischen künstlicher Ernährung und künstlicher Beatmung gebe und dass diese Hilfen bei Patienten mit irreversiblen Wachkoma abgesetzt werden können. - 1991 – BÄK: Entscheidungshilfe zur HTD
Die BÄK gab ein Entscheidungshilfe zur HTD heraus (2. F.). Der technische Fortschritt, insbesondere bei den neurophysiologischen und nuklearmedizinischen Verfahren und die Einführung der transkraniellen Dopplersonographie machten dies erforderlich.[11] - 1991 – Start zum TPG
Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder beauftragten im Oktober die Arbeitsgemeinschaft der leitenden Medizinalbeamten mit der Vorbereitung einer Gesetzesregelung für die Organtransplantation. - 1992 – Formulierung des Prokolls zur NHBD-Regelung
An der Universität Pittsburgh wurde das Protokoll zur „Organspende mit Herzstillstand“ verabschiedet. - 1993 – Transplantationsgesetz auf dem Weg
Die Gesundheitsminister der Länder billigten auf ihrer Sitzung im November den ihnen vorgelegten Entwurf eines Mustergesetzes über die Entnahme und Übertragung von Organen (TPG) - 1994 – Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für klininische Neurophysiologie
Die Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie brachte eine Empfehlung zur Bestimmung des Hirntodes heraus. - 1995 – Praktische Parameter zur HTD bei Erwachsenen
In den USA wurden praktische Parameter zur HTD bei Erwachsenen veröffentlicht. - 1997 – Deutschland verabschiedet das TPG
Das TPG wurde am 2.6. vom Bundestag verabschiedet, am 26.9. vom Bundesrat bestätigt und trat am 1.12.1997 in Kraft. - In § 3 wird die Totspende nur erlaubt, wenn "der endgültige, nicht behebbare Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms nach Verfahrensregeln, die dem Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft entsprechen, festgestellt ist." - 1997 – BÄK: Richtlinie zur HTD
Die BÄK gab die Richtlinie zur HTD heraus. Sie ist im Laufe der Geschichte die 3. Fortschreibung.[11]
21. Jahrhundert
- 2011 - "Es gibt nur einen Tod"
Im Jahre 2011 brachte die "Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften" (SAMW) die Schrift "Es gibt nur einen Tod" heraus. - 2015 - Der DER brachte am 24.2.2015 seine Stellungnahme zu "Hirntod und Organspende" heraus. Für 7 Mitglieder ist der Hirntod nicht der Tod des Menschen, für 18 Mitglieder ist der Hirntod der Tod des Menschen.
- 2015 - Die BÄK verabschiedete am 30.1.2015 die 4. Fortschreibung der HTD und übergab sie dem Bundesministerium für Gesundheit, das diese Richtlinie am 30.3.2015 beschlossen hat. Damit trat sie in Kraft.
- 2015 - Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz
Die Deutsche Bischofskonferenz brachte die Arbeitshilfe "Hirntod und Organspende" heraus. Darin heißt es auf Seite 6: "Nach jetzigem Stand der Wissenschaft stellt das Hirntod-Kriterium im Sinne des Ganzhirntodes – sofern es in der Praxis ordnungsgemäß angewandt wird – das beste und sicherste Kriterium für die Feststellung des Todes eines Menschen dar, so dass potentielle Organspender zu Recht davon ausgehen können, dass sie zum Zeitpunkt der Organentnahme wirklich tot und nicht nur sterbend sind."
Wichtige Stationen
1959 - coma depasé
1959 beschrieben Pierre Mollaret (1898-1987) und Maurice Goulon (1919-2008) erstmals unter dem Begriff "Coma depassé" (jenseits/unterhalb des Komas, "überschrittenes Koma" und "Ultra-Koma") einen Zustand, welcher bei künstlicher Beatmung keinerlei Lebenszeichen des Gehirns erkennen ließ, der nicht umkehrbar war und irgendwann zum Herztod führte. Der Begriff "Hirntod" von Bichat wurde von ihnen nicht aufgegriffen. Die Veröffentlichung regte eine Diskussion um ein neues Todeskriterium an. Der Artikel erschien nur auf Französisch, weswegen er international kaum Beachtung fand.
Er fand in Belgien Beachtung: Dort wurden in den Jahren 1963 bis 1966 wurden in Löwen an mind. 9 Personen, an denen zuvor der Zustand "coma dépassé" festgestellt wurde, Organe zum Zweck der Transplantation entnommen.[19] Dabei wurden folgende Kriterien überprüft:[20]
- beidseits weite, lichtstarre Pupillen
- komplette Areflexie
- fehlender Atemantrieb auch nach 5 Minuten Trennung vom Beatmungsgerät
- katecholaminpflichtiger Blutdruckabfall auf Wert unter 80 mmHg systolisch
- hirnelektrische Stille
Dieser Zustand muss auch nach einer Stunde vorliegen.
Guy Alexandre transplantierte weltweit die erste Niere auf der Grundlage dieser Hirntodbestimmung, also bei schlagendem Herzen und fortgesetzter Beatmung entnommen und transplantiert.
1960 - Ende der Therapie
Pierre Wertheimer arbeitete als Arzt in Lyon, ein 13-Jähriger in seine Klinik kam, an dem
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Mollarte und Goulon haben den Hirntod "durch die innere Leichenschau bestimmter Patienten erwiesen: Die dem Tod folgende Auflösung und Zersetzung war am Gehirn weiter als am übrigen Körper fortgeschritten. Dieser Unterschied zwischen dem Gehirn und den anderen Organen war umso deutlicher, je länger über den Hirnausfall hinaus intensivmedizinisch die Herztätigkeit und somit die Blutversorgung und die Tätigkeit der anderen Organe aufrechterhalten worden waren." (Heinz Angstwurm: Hirntod – Bedingung von Organspenden nach dem Tod. In: In: Arnd T. May, Hartmut Kreß, Tosten Verrel, Till Wagner (Hg.): Patientenverfügungen. Handbuch für Berater, Ärzte und Betreuer. Heidelberg 2015, 283.
- ↑ Melzack und Wall gingen davon aus, dass für die Weiterleitung von Schmerzinformationen zum Gehirn ein "Gate" (Tor) geben müsse, die zugefügte Schmerzreize u.U. nicht zum Gehirn gelangen lassen. Dadurch kann der Sinneseindruck Schmerz nicht entstehen und Schmerz nicht wahrgenommen werden. (Siehe: http://www.ems-tens.biz/gate-control-theorie.htm Zugriff am 18.3.2014.) Sie belegten, dass die Information des Schmerzes nicht nur über Nervenbahnen an das Gehirn geleitet und dort "verarbeitet" wird, sondern dass das Gehirn wesentlich dazu beiträgt, die bewusste Wahrnehmung von Schmerzen überhaupt erst erzeugt und bewertet. (Siehe: http://portal.uni-freiburg.de/schmerz/Thema Zugriff am 18.3.2014.)
- ↑ Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Hoff. In: Schmitten (Hg.): Wann ist der Mensch tot? Reinbek 1994, S.157.
Original Zitat: "Our primary purpose is to define irreversible coma as a new criterion for death. there are two reasons why there is need for a definition: (1) Improvements in resuscitative and supportive measures have led to increased efforts to save those who are desperately injured. Somtimes these efforts have only patial succes so that the result is an individual whose heart continues to beat but whose brain is irreversibly damaged. The burden is great on patients who suffer permanent loss of intellect, on their families, on the hospitals, and on those in need of hospital beds already occupied by these comatose patient. (2) Obsolete criteria for the definition of death can lead to controversy in obtaining organs for transplantation." ('AD HOC' COMMITTEE (1968). S. 337.)
Einzelnachweise
- ↑ http://kath.net/news/25261 Zugriff am 22.2.2014.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Robert-Benjamin Illing: Stationen der Gehirnforschung durch die Jahrtausende. Zugriff im Internet unter: http://www.uniklinik-freiburg.de/neurobiologie/live/geschichte.html Zugriff am 15.3.2014.
- ↑ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Deutsche Stiftung Organtransplantation: Kein Weg zurück ... Informationen zum Hirntod. Frankfurt a.M. 2012, Seite 10.
- ↑ a b c http://www.vde.com/wiki/chronik_neu/Wiki-Seiten/Elektromedizin.aspx Zugriff am 15.3.2014.
- ↑ Gesa Lindemann: Beunruhigende Sicherheiten, 55.
- ↑ S. Robert Snodgrass: The Evolution of Brain Death. In: Pediatric Neurology 51 (2014), 478.
- ↑ Dag Moskopp: Hirntod, 76.
- ↑ Gesa Lindemann: Beunruhigende Sicherheiten, 55.
- ↑ Dag Moskopp: Hirntod, 77.
- ↑ https://www.dso.de/organspende-und-transplantation/transplantation/nierentransplantation.html Zugriff am 28.3.2016.
- ↑ a b c d e http://www.aerzteblatt.de/archiv/6339/Bekanntmachungen-Stellungnahme-des-Wissenschaftlichen-Beirates-der-Bundesaerztekammer-Kriterien-des-Hirntodes-Entscheidungshilfen-zur-Feststellung-des-Hirntodes Zugriff am 3.2.2015.
- ↑ Dag Moskopp: Hirntod. Stuttgart 2015, 48.
- ↑ Siehe: Gesa Lindemann: Beunruhigende Sicherheiten, 99.
- ↑ https://www.dso.de/organspende-und-transplantation/transplantation/lungentransplantation.html Zugriff am 28.3.2016.
- ↑ Gesa Lindemann: Beunruhigende Sicherheiten, 113f.
- ↑ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Deutsche Stiftung Organtransplantation: Kein Weg zurück ... Informationen zum Hirntod. Frankfurt a.M. 2012, Seite 30.
- ↑ https://www.dso.de/organspende-und-transplantation/transplantation/herztransplantation.html Zugriff am 28.3.2016.
- ↑ https://www.dso.de/organspende-und-transplantation/transplantation/lebertransplantation.html Zugriff am 28.3.2016.
- ↑ Dag Moskopp: Hirntod. Stuttgart 2015, 48.
- ↑ Dag Moskopp: Hirntod. Stuttgart 2015, 77.