EEG
EEG (Elektroenzephalografie ist eine Methode der medizinischen Diagnostik und der neurologischen Forschung zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Das Elektroenzephalogramm (ebenfalls EEG abgekürzt) ist die grafische Darstellung dieser Schwankungen. Das EEG ist neben der Elektroneurografie (ENG) und der Elektromyografie (EMG) eine standardmäßige Untersuchungsmethode in der Neurologie.
Siehe: Hirntoddiagnostik#EEG
Zitate
Annemarie Müller über das EEG: "Im EEG lassen sich auch Quellen im Hirnstamm erkennen, während die MEG aufgrund der raschen Verkleinerung magnetischer Signale mit dem Abstand zur Quelle eher für kortikale Signale sensitiv ist."[1]
F. Unterharnscheidt schrieb zu EEG-Studien: "SCHWAB et al. (1962) analysierten eine Serie von 150 derartigen Patienten und vermochten selbst bei höchster Verstärkung weder normale alpha- oder beta- noch abnormale theta- oder delta-Wellen abzuleiten. Visuelle, auditorische oder Berührungsreize führten nicht zu evozierten Potenialen. ...
JORGENSON 1973) berichtete über 63 Patienten (29 weibliche, 34 männliche), die neurologische, elektroenzephalographische und angiographische Kriterien für das Vorliegen von Hirntod erfüllten. Zweiundfünfzig hatten primäre Hirnschäden und 11 eine sekundäre Beteiligung des Gehirns infolge extrakanieller Prozesse, wie Vergiftungen oder Kreislaufstillstände. Unter den 53 Patienten mit primären Hirnschäden waren 28 die Folgen von Gewalteinwirkung. Makroskopisch und feingewebliche Untersuchungen von Großhirnrinde, Stammganglien und Hirnstamm wurden bei 10 verstorbenen Patienten mit primärer und bei 8 Patienten mit sekundärer Hirnbeteiliung durchgeführt."[2]
[[Zitat|EEGs werden gelegentlich durchgeführt, um einen unterstützenden Nachweis des Hirntods zu erbringen. Obwohl der Hirntod durch klinische Kriterien definiert wird, schließen manche Situationen einen vollständigen oder endgültigen Untersuchungsbefund aus (z.B. schweres offenes Schädel- oder Augentrauma). In solchen Situationen ist ein Bestätigungstest oft hilfreich. Die zerebrale Angiographie, die keinen Blutfluss nachweist, ist der empfindlichste und spezifischste Bestätigungstest, aber sie ist auch zeit- und arbeitsintensiv und kann von der Familie abgelehnt werden, da sie sehr invasiv ist. Ein EEG kann eine vernünftige Alternative sein, muss aber nach strengen Kriterien sowohl für klinische als auch für medizinisch-rechtliche Bestimmungen durchgeführt werden.[3]}}
Ein EEG ist zuverlässiger bei Hypotonie oder bei Störungen, die den intrakranialen Druck senken. Tests der Hirndurchblutung werden hingegen bei Hypothermie, Stoffwechsel- oder Medikamentenstörungen bevorzugt.[4] |
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Annemarie Müller: Störung der sensomotorischen Integration bei der Amyotrophen Lateralsklerose. (med. Diss.) Jena 2017. Nach: https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00040600/Dissertation_Annemarie_Mueller.pdf Zugriff am 03.12.2019.
- ↑ F. Unterharnscheidt: Traumatologie von Hirn und Rückenmark. Traumatische Schäden des Gehirns (forensische Pathologie). In: Wilhelm Doerr, Erwin Uehlinger (Hg.): Spezielle pathologische Anatomie. Band 13. Pathologie des Nervensystems VI.B. Berlin 1993, 497.
- ↑ Colby A Richardson: How is EEG used to confirm brain death? (27.02.2019) Nach: https://www.medscape.com/answers/1140075-177596/how-is-eeg-used-to-confirm-brain-death Zugriff am 24.08.2020.
- ↑ Mohammed M Jan: Brain death criteria: The neurological determination of death. In: Neurosciences 13(4):350-5 (Okt. 2008) Nach: https://www.researchgate.net/publication/47729769_Brain_death_criteria_The_neurological_determination_of_death Zugriff am 24.08.2020.