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Leo Szilard: "Der kreative Wissenschaftler hat viel mit dem Maler und Dichter gemein. Zwar ist der Wissenschaftler auf logischem Denken und analytischen Fähigkeiten angewiesen, aber für schöpferische Arbeit reichen sie auf keinen Fall. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die bahnbrechende Entwicklungen eingeleitet haben, sind nicht aus vorhandenem Wissen logisch abgeleitet worden: Die kreativen Prozesse, auf denen der Fortschritt der Wissenschaft beruht, vollziehen sich auf der Ebene des Unterbewußten."<ref>Leo Szilard. Zitiert nach: Antonio R. Damasio: Descartes´ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 6. Auflage. Berlin 2010, 258.</ref> | Leo Szilard: "Der kreative Wissenschaftler hat viel mit dem Maler und Dichter gemein. Zwar ist der Wissenschaftler auf logischem Denken und analytischen Fähigkeiten angewiesen, aber für schöpferische Arbeit reichen sie auf keinen Fall. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die bahnbrechende Entwicklungen eingeleitet haben, sind nicht aus vorhandenem Wissen logisch abgeleitet worden: Die kreativen Prozesse, auf denen der Fortschritt der Wissenschaft beruht, vollziehen sich auf der Ebene des Unterbewußten."<ref>Leo Szilard. Zitiert nach: Antonio R. Damasio: Descartes´ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 6. Auflage. Berlin 2010, 258.</ref> | ||
Christof Kessler: "Im Scanner war zu erkennen, dass sich kreative Gedanken offenbar nicht in einer einzigen Ecke des Gehirns abspielen, sondern ein Netzwerk verschiedenster Hirnteile in Anspruch nehmen - je nach der zu lösenden Aufgabe. Kreativität ist also Teil einer Netzwerkfunktion, bei der vor allem die Speicher für das [[visuelle Gedächtnis]], das [[Kurzzeitgedächtnis]] des [[Hippocampus]] und jene Teile des [[Schläfenlappens]], die für [[Emotionen]] und [[Triebverhalten]] verantwortlich sind, in Anspruch genommen werden."<ref>Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 161.</ref> | |||
Version vom 6. März 2021, 17:44 Uhr
"Die Königsdisziplin unseres Denkens ist die Kreativität. Denn Gehirne sind bis heute die einzigen Systeme, die neuartige Gedanken und kreative Ideen hervorbringen können. Damit sind Gehirne gängigen Computerprogrammen bei weitem überlegen, und werden es auch noch einige Zeit bleiben."[1]
Bei Studien der Hirnaktivität von Musikern und Malern, während sie in ihrer Kunst besonders ausgiebig improvisierten, stellte man fest, dass es kein Kreativitätszentrum gibt. Auch die Annahme von der kreativen oder phantasievollen Gehirnhälfte entpuppte sich als Irrtum. Wir aktivieren immer die Regionen, die für diese kreative Aufgabe benötigt wird. Das können motorische Zentren im Kleinhirn genauso sein wie Sprachzentren in der Großhirnrinde. "Neue Gedanken werden in unserem Gehirn dabei permanent erzeugt: Wenn wir sprechen erzeugen wir beispielsweise ständig neue Kombinationen von Wörtern. Offenbar liegt die Kunst im kreativen Denken darin, aus der Flut an möglichen neuen Ideen nur diejenigen auszuwählen,de auch zum Problem passen. Doch wie das genau passiert, bleibt immer noch ein Rätsel."[2]
Henri Poincaré über den schöpferischen Akt in der Mathematik: "Er besteht darin, neue Verbindungen zwischen mathematischen Größen herzustellen, die bereits bekannt sind. Das könnte jeder leisten, während die dieserart gefundenen Verbindungen zahllos und größtenteils ohne jegliches Interesse wären. Schöpferisch sein heißt gerade, keine unnützen Verbindungen herzustellen, also nur die vorzunehmen, die nützlich sind und eine kleine Minderheit darstellen. Erfinden heißt, zu unterscheiden, eine Wahl zu treffen."[3]
Leo Szilard: "Der kreative Wissenschaftler hat viel mit dem Maler und Dichter gemein. Zwar ist der Wissenschaftler auf logischem Denken und analytischen Fähigkeiten angewiesen, aber für schöpferische Arbeit reichen sie auf keinen Fall. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die bahnbrechende Entwicklungen eingeleitet haben, sind nicht aus vorhandenem Wissen logisch abgeleitet worden: Die kreativen Prozesse, auf denen der Fortschritt der Wissenschaft beruht, vollziehen sich auf der Ebene des Unterbewußten."[4]
Christof Kessler: "Im Scanner war zu erkennen, dass sich kreative Gedanken offenbar nicht in einer einzigen Ecke des Gehirns abspielen, sondern ein Netzwerk verschiedenster Hirnteile in Anspruch nehmen - je nach der zu lösenden Aufgabe. Kreativität ist also Teil einer Netzwerkfunktion, bei der vor allem die Speicher für das visuelle Gedächtnis, das Kurzzeitgedächtnis des Hippocampus und jene Teile des Schläfenlappens, die für Emotionen und Triebverhalten verantwortlich sind, in Anspruch genommen werden."[5]
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Henning Beck, Sofia Anastasiadou, Christopher Meyer zu Reckendorf: Faszinierendes Gehirn. Eine bebilderte Reise in die Welt der Nervenzellen. Heidelberg 2016, 214.
- ↑ Henning Beck, Sofia Anastasiadou, Christopher Meyer zu Reckendorf: Faszinierendes Gehirn. Eine bebilderte Reise in die Welt der Nervenzellen. Heidelberg 2016, 215.
- ↑ Henri Poincaré. Zitiert nach: Antonio R. Damasio: Descartes´ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 6. Auflage. Berlin 2010, 257.
- ↑ Leo Szilard. Zitiert nach: Antonio R. Damasio: Descartes´ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 6. Auflage. Berlin 2010, 258.
- ↑ Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 161.