Stammzellen: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Stabiles Gewebe = Monate''' <br>  Aus stabilem Gewebe sind die Organe, z.B. [[Leber]], [[Milz]], [[Nieren]] aufgebaut. Ihre Regeneration erfolgt in Monaten. Bei Gewebeverlust können diffenzierte Zellen im Überschuss regeneriert werden. So kommt es z.B. bei der Leber zu einem Wachstum des Leberrestes.<ref name="B309"></ref>
* '''Stabiles Gewebe = Monate''' <br>  Aus stabilem Gewebe sind die Organe, z.B. [[Leber]], [[Milz]], [[Nieren]] aufgebaut. Ihre Regeneration erfolgt in Monaten. Bei Gewebeverlust können diffenzierte Zellen im Überschuss regeneriert werden. So kommt es z.B. bei der Leber zu einem Wachstum des Leberrestes.<ref name="B309"></ref>
* '''Permanentes Gewebe = keine Regeneration''' <br>  Permanentes Gewebe bleibt ein Leben lang unverändert, d.h. hier erfolgt kein systematischer Abbau und keine Regeneration. Nervengewebe sind hierfür ein typisches Beispiel. [[Neuronen]] können sich nicht teilen. Stammzellen sind für sie nicht vorhanden. Es gibt keine Tumore und keine Regeneration. Im Alter und nach Schädigungen nimmt die Zahl der [[Neuronen]] ohne Ersatz ab.<ref name="B309"></ref>
* '''Permanentes Gewebe = keine Regeneration''' <br>  Permanentes Gewebe bleibt ein Leben lang unverändert, d.h. hier erfolgt kein systematischer Abbau und keine Regeneration. Nervengewebe sind hierfür ein typisches Beispiel. [[Neuronen]] können sich nicht teilen. Stammzellen sind für sie nicht vorhanden. Es gibt keine Tumore und keine Regeneration. Im Alter und nach Schädigungen nimmt die Zahl der [[Neuronen]] ohne Ersatz ab.<ref name="B309"></ref>
# '''Keimbahnzellen''' <br>  Die befruchtete Eizelle sieht bereits Nachkommen vor, welche später im Erwachsenenalter als Stammzellen für Vorläufer der Ei- und Samenzellen dienen. Diese Zellen sind genau genommen unsterblich, da sie als Kopie von Generation zu Generation weitergegeben werden. "Sie stammen unverändert von den Urahnen und werden in Zukunft die Ausgangszellen für die Nachkommen aller Zeiten sein."<ref>Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 310.</ref> Sie unterliegen der genetischen Veränderung durch [[Mutation]]
* '''Keimbahnzellen''' <br>  Die befruchtete Eizelle sieht bereits Nachkommen vor, welche später im Erwachsenenalter als Stammzellen für Vorläufer der Ei- und Samenzellen dienen. Diese Zellen sind genau genommen unsterblich, da sie als Kopie von Generation zu Generation weitergegeben werden. "Sie stammen unverändert von den Urahnen und werden in Zukunft die Ausgangszellen für die Nachkommen aller Zeiten sein."<ref>Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 310.</ref> Sie unterliegen der genetischen Veränderung durch [[Mutation]]


=== Genmanipulation ===
=== Genmanipulation ===

Aktuelle Version vom 17. Dezember 2017, 15:30 Uhr


"Stammzellen sind natürliche Nachkommen der befreuchteten Eizellen."[1]

"Bis zum 8-Zellstadium der embryonalen Entwicklung sind alle Zellen totipotent. Sie sind nach Isolierung in der Lage, einen vollständigen Föten zu bilden, insgesamt theoretisch also bis zu 8 eineiigen Zwillingen."[2]

Nach dem 8-Zellstadium verlieren diese Stammzellen ihre Totipotenz. Sie werden pluripotent, das heißt, sie können verschiedene Gewebe bilden, aber nicht alle. In der weiteren Teilung werden sie multipotent, z.B. Stammzellen des Blutes, und können dann alle Blutzellen bilden. Viele multipotente Zellen werden schließlich unipotent, d.h. sie können nur noch eine einzige Zellart bilden. Ausdifferenzierte Zellen der meisten Gewebe können sich nicht mehr vermehren.[3]

Lebensdauer der Zellen

Die Lebensdauer der menschlichen Körperzellen ist sehr unterschiedlich. Dies hängt vom jeweiligen Zelltyp ab:

  • Instabiles Gewebe = Stunden bis wenige Tage
    Zellen und Gewebe mit kurzer Lebensdauer sind instabile Gewebe, z.B. die Epithelien der Eingeweide. Im oberen Dünndarm beträgt die Lebensdauer nur Stunden bis wenige Tage. Dort müssen hochaktive Stammzellen die natürliche Regeneration in kurzer Zeit bewältigen. - Im Knochenmark befinden sich multipotente Stammzellen, welche in wenigen Wochen alle Blutzellen regenerieren müssen.[3]
  • Stabiles Gewebe = Monate
    Aus stabilem Gewebe sind die Organe, z.B. Leber, Milz, Nieren aufgebaut. Ihre Regeneration erfolgt in Monaten. Bei Gewebeverlust können diffenzierte Zellen im Überschuss regeneriert werden. So kommt es z.B. bei der Leber zu einem Wachstum des Leberrestes.[3]
  • Permanentes Gewebe = keine Regeneration
    Permanentes Gewebe bleibt ein Leben lang unverändert, d.h. hier erfolgt kein systematischer Abbau und keine Regeneration. Nervengewebe sind hierfür ein typisches Beispiel. Neuronen können sich nicht teilen. Stammzellen sind für sie nicht vorhanden. Es gibt keine Tumore und keine Regeneration. Im Alter und nach Schädigungen nimmt die Zahl der Neuronen ohne Ersatz ab.[3]
  • Keimbahnzellen
    Die befruchtete Eizelle sieht bereits Nachkommen vor, welche später im Erwachsenenalter als Stammzellen für Vorläufer der Ei- und Samenzellen dienen. Diese Zellen sind genau genommen unsterblich, da sie als Kopie von Generation zu Generation weitergegeben werden. "Sie stammen unverändert von den Urahnen und werden in Zukunft die Ausgangszellen für die Nachkommen aller Zeiten sein."[4] Sie unterliegen der genetischen Veränderung durch Mutation

Genmanipulation

Bei der Genmanipulation ist zwischen den somatischen Stammzellen und den Keimbahnzellen zu unterscheiden. Wird genetisch in den somatischen Stammzellen eingegriffen, betrifft es nur diesen einen Menschen. Wir genetisch in die Keimbahnzellen eingegriffen, betrifft es alle weitere Nachkommen.[5]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 308.
  2. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 308f.
  3. a b c d Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 309.
  4. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 310.
  5. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 311.