Bernd Hontschik

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Dr. med. Bernd Hontschik, geb. 1952, war bis 1991 Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses Frankfurt-Höchst und bis 2015 in eigener chirurgischer Praxis tätig.[1]


Schriften

08.11.2024 Wie und wann ist man tot?

Am 08.11.2024 veröffentlichte Bernd Hontschik den Artikel "Wie und wann ist man tot?"[2] Darin heißt es:

Den Organverweigerern wird immer wieder ein schlechtes Gewissen gemacht.

Siehe: gleich gültig

Vielleicht sind es aber auch nur die unglaublichen Transplantationsskandale der jüngsten Zeit, die weiteres Misstrauen in die medizinischen Entscheidungen gesät haben, verbunden mit der Tatsache, dass die gesamte Koordination aller Transplantationen in den Händen einer privaten gemeinnützigen Stiftung liegt, der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

Siehe: Skandale, Entscheidungen

Es wäre nun die Aufgabe der Verantwortlichen, die Ursachen des recht weit verbreiteten Misstrauens zu erforschen und gegebenenfalls abzubauen.

Warum von sich ablenken? Warum ist der Autor so gegen Organspende?

Wird neuerdings wieder und wieder abgestimmt, bis das Ergebnis endlich passt?

Siehe: Mehrheit der Bürger

Es gibt aber kein Recht auf ein neues Organ.

Siehe: Recht auf ein Organ

Es gibt dagegen ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und Sterben, ohne dass man gegen dessen Beschneidung zunächst Widerspruch hat einlegen müssen.

Siehe: Selbstbestimmung, schweigen = Zustimmung

Vielleicht haben manche Menschen auch darüber nachgedacht, warum im Organspendeausweis geschrieben steht, dass man sich mit einer Organtransplantation «nach meinem Tod» einverstanden erklärt. Nicht nur ich bin der Meinung, dass das eine Irreführung ist. Organe eines toten Menschen kann man nicht transplantieren. Tot ist tot.

Siehe: Todesverständnis, Hirntodkonzept

Man muss also vor dem Eintritt des Todes tätig werden, den Tod sozusagen ein Stück ins Leben vorverlegen. Genau deswegen hat man ja den Hirntod erfunden, als eine Vorstufe des Todes, die die Organentnahme erlaubt.

Siehe: Chronik/Hirntod

Aber jetzt wird es noch beunruhigender: Die FDP spricht sich im Bundestag dafür aus, dass nicht mehr der Hirntod, sondern schon der Herztod ausreichen solle, um Organe entnehmen zu dürfen.

Siehe: DCD

20.01.2019 Der Hirntod - eine gefährliche Definition

Am 20.01.2019 veröffentlichte Bernd Hontschik in der FR den Artikel "Der Hirntod - eine gefährliche Definition".[3] Darin heißt es:

Der "Hirntod" ist eine Erfindung des Menschen.

Siehe: Chronik/Hirntod

Im Krankenhaus wurde dann das Locked-in-Syndrom festgestellt, ein Wachkoma ohne jede Möglichkeit der Lebensäußerung.

Siehe: Locked-in-Syndrom, Wachkoma

Der 17-jährige Steven Thorpe war nach einem Autounfall in der Universitätsklinik Coventry für tot erklärt worden, nein für hirntot.

Siehe: Steven Thorpe

Der Hirntod ist eine Erfindung von Menschen, so wie jede Definition des Todes eine gesellschaftliche Vereinbarung, einen kulturellen Konsens darstellt.

Siehe: Chronik/Hirntod

Gibt es verschiedene Tode?

Siehe: 10 Axiome zu Sterben und Tod

Aus der Sicht der Organspender ist der Hirntod hingegen eine riskante Erfindung, eine beängstigende Konstruktion.

Siehe: Panikmache

30.07.2011 Diagnose Tode

Am 30.07.2011 veröffentlichte Bernd Hontschik in der FR den Artikel "Diagnose Tode".[4] Darin heißt es:

Bis dahin war der Tod ein unstrittiger: irreversibler Kreislaufstillstand, unaufhaltsame Desintegration aller Organfunktionen.

Siehe: Chronik/Hirntod

Verwirrend ist allerdings, dass bei Hirntoten Blutdruck, Herzfrequenz und Adrenalinausschüttung bei der Organentnahme sprunghaft ansteigen können

Siehe: Schmerz, spinale Reflexe

und dass es vereinzelt Berichte über Hirntote gibt, die das Krankenhaus lebend verlassen haben.

Siehe: lebende Hirntote

Es gibt es also heute nicht mehr nur Leben und Tod, sondern Leben und Hirntod und Tod.

Siehe: Todesverständnis, Hirntodkonzept

Im Islam ist das nicht so, da der Körper Allah gehöre und nicht dem Menschen.

Siehe: Religion

Im liberalen Judentum wird das Leben höher bewertet als die Integrität des Leichnams, während für

Orthodoxe ein Mensch erst tot ist, wenn er keine Atmung, keinen Herzschlag mehr hat.

Siehe: Religion

Organspenderausweis steht, dass man mit der Organentnahme nach dem Tod einverstanden ist. Das ist nicht ehrlich. Es müsste heißen: nach dem Hirntod. Also vor dem Tod.

Siehe: Todesverständnis, Hirntodkonzept

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise