Ryan Marlow
Die Darstellung
Textfassung 1
RTL "Kurz vor Entnahme-OP: 'Klinisch toter' Organspender gibt plötzlich Lebenszeichen"[1][Anm. 1]
Die Ärzte sollten Ryan Marlow am 27.08.2022 für „neurologisch tot“ gehalten haben. Am 30.08.2022 sollte sich die Familie von ihm verabschieden. Dabei soll Ryan Marlow Videos von seinen Kindern gezeigt haben. Hierauf soll er seine Füße bewegt haben. Eine anschließende CT-Untersuchung habe Hirnaktivität gezeigt.
Die letzte Überschrift des Artikels lautet: "Ärzte glauben nicht, dass er sich erholen kann". Dazu seien die Schäden am Hirnstamm zu groß.
amerikanische Quellen
Die Recherche
Fazit
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Auf dieser Internetseite von RTL gab es am 16.09.2022 noch diese "Lese-Tipps" von RTL:
- Lese-Tipp: Patienten werden oft fälschlich für hirntot erklärt
- Lese-Tipp: Hirntot, was bedeutet das eigentlich – und kann man sich davon erholen?
- Lese-Tipp: Teenager wird für hirntot erklärt, obwohl er noch lebt - wie kann sowas passieren?
- „Toter als hirntot geht nicht“, betont Specht. - So wird der Allgemeinarzt Dr. Christoph Specht zitiert. Doch einen Absatz tiefer gibt es schon den Lese-Tipp: „Ich war 18 Minuten tot!“ - Kinder retten Vater nach Herzstillstand das Leben.
Die Hirntoddiagnostik wird beschrieben als:
Nach den Richtlinien der Bundesärztekammer müssen für eine Hirntod-Diagnose folgende Bedingungen erfüllt sein: - Es muss eine akute Hirnschädigung vorliegen - beispielsweise durch einen Hirninfarkt, einen Tumor , schwere Verletzungen, eine Sauerstoffunterversorgung oder Entzündungen.
- Das Erlöschen der Hirnfunktion darf nicht auf andere Ursachen zurückzuführen sein - wie etwa auf eine Vergiftung oder die dämpfende Wirkung von Medikamenten.
- Es müssen bestimmte klinische Symptome für den Hirntod zu erkennen sein: lichtstarre Pupillen, Bewusstlosigkeit ohne Reaktionen auf Schmerzreize (Koma) und ein Ausfall der Spontanatmung.
Die HTD hat seit 1982 diese Dreiteilung: - Voraussetzungen
- Überprüfung der klinischen Symptome
- Nachweis der Irreversibilität
Damit sind die beiden ersten Punkte von RTL in Punkt 1 der HTD enthalten, aber es fehlt Punkt 3 der HTD. Doch genau daran krankt meist das Todesverständnis: Der Tod ist irreversibel, ist unumkehrbar. Dieses Faktum ist offensichtlich bei den Redakteuren von RTL noch nicht angekommen, denn sonst könnten sie nicht solche Überschriften schreiben wie "Kurz vor Entnahme-OP: „Klinisch toter“ Organspender gibt plötzlich Lebenszeichen" oder "„Ich war 18 Minuten tot!“ - Kinder retten Vater nach Herzstillstand das Leben".
- Medizinexperte Dr. Specht: "Eine solche Fehldiagnose würde es in Deutschland nicht geben" - So lautet eine Überschrift in dem Artikel. Es wird darauf hingewiesen, dass es in Großbritannien nicht den Gesamthirntod gibt, sondern den Hirnstammtod, aber es wird auf Lewis Roberts nicht detaillierter eingegangen.
- DSO: Hirntoddiagnostik sicher - So lautet eine Überschrift in dem Artikel. Dabei heißt es zuvor: "Laut 'Süddeutscher Zeitung' mussten daher schon Todesscheine korrigiert werden."
Dass RTL beim Thema HTD im Jahr 2022 auf einen Artikel aus dem Jahr 2014 verlinkt, muss als unfair bezeichnet werden, denn seit dem Jahr 2015 muss bei der HTD einer der untersuchenden Ärzte ein Neurologe oder Neurochirurg sein. Damit wurde die Sicherheit der HTD auf den höchsten Niveau gehoben.
Bei RTL zählt offensichtlich der Unterhaltungswert mehr als der Informationswert.