Neues zu DCD

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Im Oktober 2024 brachte die FDP die DCD ohne Absprache mit ihren Koalitionspartnern ins Gespräch. Seither gibt es immer wieder in den Medien Äußerungen zu DCD. Doch eine wichtige Information gleich vorneweg:

Es wird auch weiterhin Jeder bei bloßem Herzstillstand reanimiert.

Auch weiterhin steht das Retten jedes Menschenleben im Vordergrund.
DCD findet nur dort seine Anwendung, wo die Situation absolut aussichtslos ist
und der Patient nicht in den Hirntod sterben wird.

24.10.24 Höheres Risiko für Fehldiagnosen

Am 24.10.2024 erschien von Eugen Abler der Leserbrief "Höheres Risiko für Fehldiagnosen".[1] Darin heißt es:

Der Initiator des Antrags, der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann, behauptet zusätzlich, dass der Tod nach einem anhaltenden Kreislaufstillstand medizinisch mit dem Hirntod gleichzusetzen sei.

Das ist aber keineswegs der Fall. Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz sagt, dass nur beim Hirntod der Tod „irreversibel“ sei. „Diese Unumkehrbarkeit gibt es beim Herzstillstand nicht.“

Es ist korrekt, ein Herzstillstand ist nicht zwangsweise irreversibel. Man kann man durch Reanimation u.U. das Herz wieder zum Schlagen anregen. Wenn das Herz aber - wie in der Schweiz für mind. 5 Minuten steht oder in Österreich für mind. 10 Minuten steht und hernach eine etwas verkürzte HTD durchführt - dann ist dieser Zustand durchaus medizinisch und juristisch mit dem Hirntod gleichzusetzen.

Daher: Vorsicht vor verkürzten Äußerungen.
Der katholische Moraltheologe und Ethiker Andreas Lob-Hüdepohl sieht den Herz-Kreislauftod in einem gewissen medizinischen Graubereich.

Wenn es wie in Österreich oder der Schweiz praktiziert wird, ist kein Graubereich erkennbar.

Schon in der Vergangenheit gaben Mediziner in Deutschland zu bedenken, dass die Feststellung des Herz-Kreislauf-Todes ein höheres Risiko für Fehldiagnosen berge.

Es kommt darauf an, wie es praktiziert wird, dann gibt es keine Fehldiagnosen.

Um den rechtlichen Rahmen für eine Transplantation zu schaffen, musste der Todeszeitpunkt vorverlegt werden, denn einem Toten kann man keine transplantationsfähigen Organe entnommen werden.

Siehe: Todesverständnis, Hirntodkonzept

Viele Beispiele belegen, dass nach Feststellung des Hirntodes eine Rückkehr ins normale Leben erfolgte.

Siehe: lebende Hirntote

Die Transplantationsmedizin missachtet Gottes Gebot: „Du sollst nicht töten.“

Siehe: Todesverständnis, Hirntodkonzept

22.10.24 Patientenschützer sind entsetzt

Am 22.10.2024 erschien der Artikel "Patientenschützer sind entsetzt: Große Änderung bei Organspende angedacht".[2] Darin heiß es:

Kritik an diesem Vorschlag kommt von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Sie wirft der FDP vor, die Unterschiede zwischen Hirntod und Herztod zu verwischen. Während der Hirntod als irreversibel gilt, könnten Menschen mit Herzstillstand in manchen Fällen wiederbelebt werden. Dies mache den Unterschied zwischen beiden Todesarten deutlich, so Stiftungsvorstand Eugen Brysch.

Siehe: DCD = In der Schweiz und in Österreich gibt es bereits die Möglichkeit von DCD. Dort wird nach mind. 10 Minuten Herzstillstand eine verkürzte HTD durchgeführt. Siehe: DCD Aus diesem Zustand gibt es auch kein Zurück. Damit werden mit DCD keine "Unterschiede zwischen Hirntod und Herztod verwischt".

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise