Bradykardie
Bradykardie bezeichnet eine Herzfrequenz unter 60 Schlägen pro Minute beim erwachsenen Menschen. Das Gegenteil von Bradykardie nennt man Tachykardie: eine Pulsfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute in Ruhe.
Beim herzgesunden Menschen wird die Geschwindigkeit des Herzschlages durch das Erregungsleitungssystem des Herzens gesteuert. Die Schnelligkeit des Herzschlages hängt u.a. vom körperlichen Belastungsniveau ab. Üblicherweise fällt die Herzfrequenz nicht unter 40 Schläge pro Minute, Ausnahmen bilden gut trainierte Ausdauersportler, bei denen eine niedrigere Frequenz in Ruhe durchaus als normal angesehen werden kann.
Krankhafte Ursachen für eine Bradykardie sind nur durch ein Ruhe-EKG identifizierbar. Hierzu zählen
- Erkrankung des Sinusknotens ohne ausreichenden Anstieg der Herzfrequenz unter Belastung (chronotrope Inkompetenz) und niedriger Ruhefrequenz (Sinusbradykardie beim ]https://de.wikipedia.org/wiki/Sick-Sinus-Syndrom Sick-Sinus-Syndrom] = Syndrom des kranken Sinusknotens),
- Blockierung der Erregungsleitung über die Herzvorhöfe (SA-Block),
- Erkrankung des AV-Knoten mit Blockierung zweiten bis dritten Grades (AV-Block),
- langsames Vorhofflimmern (Bradyarrhythmia absoluta).
Neben einer Erkrankung des Herzens wie einer koronaren Herzerkrankung können Medikamente (Betablocker, Clonidin, Verapamil, Diltiazem, Digitalis) häufig ursächlich sein.
Auch ein erhöhter Hirndruck verursacht häufig eine Bradykardie.
Anhang
Anmerkungen