Carl Westphal
Carl Friedrich Otto Westphal (1833-1890) war ein deutscher Psychiater und Neurologe.
Westphal beschrieb erstmals die Pseudosklerose (Westphal-Strümpell-Syndrom, eine Spätform des Morbus Wilson), die Agoraphobie und das autonome Kerngebiet des Nervus oculomotorius (heute als Edinger-Westphal-Kern) sowie 1869 als erster die konträre Sexualstörung (heute als Transsexualität bezeichnet).
1858 wurde Westphal Assistenzarzt an der Berliner Charité, unter anderem in der Abteilung für Pockenkranke und der Abteilung für Geisteskranke bei Wilhelm Griesinger. 1861 habilitierte er sich und wurde Privatdozent für Psychiatrie an der Berliner Universität. 1869 wurde er außerordentlicher Professor und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Neurologie der Charité. Zum Ordinarius wurde Westphal 1874 ernannt. Diese Positionen hatte er bis 1889 inne. Mehrere bedeutende Neurologen gehörten zu seinen Schülern, unter anderem Arnold Pick (1851 bis 1924) und Hermann Oppenheim (1858 bis 1919). Carl Wernicke (1848 bis 1905) war sein Assistent.
Zu den Kindern Carl und Clara Westphals zählen der Neurologe und Psychiater Alexander Westphal (1863 bis 1941), die Ehefrau Eduard Sonnenburgs Anna, geborene Westphal, (1864 bis 1943), die Ehefrau Franz von Mendelssohns Marie, geborene Westphal, (1867 bis 1957) und der Jurist Ernst Westphal (1871 bis 1949).
Anhang
Anmerkungen