Cortex

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Cortex (Hirnrinde) ist eine Ansammlung von Nervenzellen, die sich als dünne Rindenschicht am äußeren Rand des Groß- und Kleinhirns befindet. Die Großhirnrinde heißt lateinisch Cortex cerebri, die Kleinhirnrinde Cortex cerebelli. Mit "Cortex" wird meist die Großhirnrinde bezeichnet.

Der Cortex ist 2-5 mm dick. Nach unterschiedlichen Schätzungen besitzt er zwischen 10 Mrd. und über 50 Mrd. Neuronen und rund fünf- bis zehnmal so viele Gliazellen und andere Zellen. Die Neuronen bilden 6 Schichten. Diese sind, von außen nach innen:[1]

  1. die Molekularschicht
  2. die äußere Körnerschicht
  3. die äußere Pyramidenschicht
  4. die innere Körnerschicht
  5. die innere Pyramidenschicht
  6. die multiforme Schicht

In der 2-5 mm dicken stark gefalteten Schicht der Großhirnrinde (Neocortex = lat. "neue Hülle", da die jüngste evolutionäre Entwicklung des Gehirns) erfolgen alle unsere intellektuellen Fähigkeiten wie Sprache und Gedächtnis. Mit 85% machen die Pyramidenzellen den Großteil im Neocortex aus. Sie sind mit ihren Zellkörpern in den Schichten 3 bis 5 und kommunizieren mit bis zu 10.000 anderen Zellen im gesamten Gehirn gleichzeitig. In den Schichten 1 und 2 docken nur Pyramidenzellen mit den Neuronen aus dem Neocortex an. Über 99% aller Nervenimpulse bleiben im Gehirn und kommen niemals unmittelbar mit der Außenwelt in Kontakt.[2]

"Die Hirnrinde ist ein gigantisches Wunderwerk der Natur. In ihren Windungen und Furchen sind 80 Milliarden Nervenzellen, auch Neuronen genannt, dicht aneinandergepackt. Man stelle sich vor: Jeder Mensch besitzt fast ebenso viele Nervenzellen, wie unser Milchstraße Sterne hat. In ihr tummeln sich zwischen 100 und 300 Milliarden Sterne."[3] Dabei ist das nur die Anzahl der Neuronen im Cortex. Im Kleinhirn sind etwa noch mal so viel Neuronen, noch kompakter gepackt. Damit kommt das menschliche Gehirn auf rund 150 bis 200 Mrd. Neuronen.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 67.
  2. Henning Beck, Sofia Anastasiadou, Christopher Meyer zu Reckendorf: Faszinierendes Gehirn. Eine bebilderte Reise in die Welt der Nervenzellen. Heidelberg 2016, 38f.
  3. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 38.