Dingifizierung
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Silke Schicktanz und Sabine Wöhlke sehen es als wissenschaftliche Diskussion an, wenn sie im Zusammenhang von Organspende von einer "Dingifizierung" schreiben.[1] Es beginnt auf Seite 78 mit der "Dingigizierung":
Sie beschreiben jeweils ein spezifisches Verhältnis von Körper- und Identitätszuschreibung nach der Organspende, wobei wir zwischen Dingifizierung, Personifizierung, Identifizierung, reprodduktive Genealogie und Tabuisierung unterscheiden. Abschließend ist zu diskutieren, inwiefern diese fünf unterschiedlichen Ansätze eine mögliche moralische Haltung zu Organspende beeinflussen können und welche sozio-kulturellen und politisch-ethischen Implikationen denkbar sind. |
Ähnlich heißt es auf Seite 83:
Wir postulieren im Folgenden, dass es in der soziokulturellen Atmosphäre für die Praxis der Organspende mindestens fünf solche Grundmuster gibt. So kann man zwischen Dingifizierung, Personifizierung, Identifizierung, reproduktiver Genealogie und schließlich Tabuisierung unterscheiden. |
Auf den Seiten 84-87 wird die "Dingifizierung" dargelegt. Da werden die transplantierten Organe zu "Prothesen" (84), zu "dinglichen Artefakten" (84), zu "wertvoller Abfall" der Hirntoten (86), zu einer "Funktionseinheit".
Ein anderer Zugang zur Dingifizierung ist die Bewertung nach Produktionsmitteln und Produktionskreisläufen bzw. -ketten. In dem spätmodernen phänomenologischen Grundmustern der Dingifizierung müssen Dinge selbst in einem ewigen Prozess der Produktion, Verwertung, Entsorgung und Wiederverwertung betrachtet werden (Schlich/Wiesemann 2001, Walby/Mitchel 2006). |
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Silke Schicktanz, Sabine Wöhlke: Körperanthropologische Deutungsmuster in der Organtransplantation. In: Antje Kahl et al. (Hg.): Transmortalität. Organspende, Tod und tote Körper in der heutigen Gesellschaft. Weinheim 2017, 75-105.