Hugo Ribbert

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Moritz Wilhelm Hugo Ribbert (1855-1920) war ein deutscher Pathologe, Hochschullehrer und Lehrbuchautor. Ribbert gilt als Erstbeschreiber der Zytomegalie.

Sein 1901 begründetes Standardwerk "Lehrbuch der allgemeinen Pathologie und der pathologischen Anatomie" führte Generationen deutscher Medizinstudenten in das Fach Pathologie ein. Es erreichte 33 Auflagen und wurde über 90 Jahre von namhaften Pathologen weitergeführt.

Ribbert schrieb zahlreiche Beiträge zu den verschiedensten Problemen der allgemeinen Pathologie, so über Entzündung, Vererbung, Alterstod und die Zweckmäßigkeit in der Pathologie). Zu seinen Schriften gehören u.a.: Die Lehren vom Wesen der Krankheiten in ihrer geschichtlichen Entwicklung (1899), Lehrbuch der allgemeinen Pathologie und der allgemeinen pathologischen Anatomie (1901), Lehrbuch der speziellen Pathologie und der spziellen pathologischen Anatomie (1902), Der Tod aus Altersschwäche (1908), Das Wesen der Krankheit (1909), Die Bedeutung der Krankheiten für die Entwicklung der Menschheit.[1]


Zitate

Ribbert führte 1908 aus: "Alle unsere Erfahrungen kommen also darin überein, daß das Gehirn, oder sagen wir genauer, das Zentralnervensystem völlig abstirbt. ... Die Ganglienzellen ... werden früher als die anderen so sehr beeinträchtigt, daß ihr eigenes Leben und das des Übrigen Körpers damit nicht mehr vereinbar ist. Dann stirbt das Individuum. Der physiologische Tod ist ein Gehirntod."[2]

Ribbert schrieb 1908: "Alle unsere Erfahrungen kommen also darin überein, daß das Gehirn, oder sagen wir genauer, das Zentralnervensystem völlig abstirbt. Gilt das nun zunächst für den durch Krankheit oder äußere Umstände herbeigeführten Tod, so dürfen wir doch voraussetzen, daß es bei dem Tode im Greisenalter nicht anders ist. Wir dürfen aber auch weitergehen und sagen, daß nicht nur das Gehirn zuerst zu leben aufhört, sondern daß sein Absterben auch der Grund des natürlichen Todes ist. - Ist diese Auffassung, wie wir überzeugt sein dürfen, richtig, dann besteht zwischen dem natürlichen und dem pathologischen Tode der wesentliche Unterschied, daß ersterer ausschließlich vom Gehirn aus erfolgt, während letzterer nur zum Teil auf die gleiche Weise, überwiegend aber vom Herzen aus eintritt. - Der senile Tod ist also ein Gehirntod.[3]

Ribbert: "An diesen Veränderungen sind die Ganglienzellen vor allen anderen beteiligt. Sie werden früher als die anderen funktionell so sehr beeinträchtigt, daß ihr eigenes Leben und das des übrigen Körpers damit nicht mehr vereinbar ist. Dann stirbt das Individuum. Der physiologische Tod ist ein Gehirntod."[4]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. I. Fischer (Hg.): Biblographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. 2 Bände. München 1962. Bd.2, 1291.
  2. Wolfgang Wagner: Gemeinsamkeiten zwischen Hirntodkonzept und traditionellen Todeszeichenkonzepten. Überlegungen zu den anthropologischen Grundlagen der Feststellung des menschlichen Todes. Nach: Wolfgang Wagner: Hirntodkonzept und traditionelle Todeszeichenkonzepte. In: Ethik in der Medizin (1995), Nr. 7, 202.
  3. Hugo Ribbert: Der Tod aus Altersschwäche. Bonn 1908, 26f. Nach: Hildegard Steingießer: Was die Ärzte aller Zeiten vom Sterben wußten. Greifswald 1938, 13.
  4. Hugo Ribbert: Der Tod aus Altersschwäche. Bonn 1908, 77. Nach: Hildegard Steingießer: Was die Ärzte aller Zeiten vom Sterben wußten. Greifswald 1938, 15.